Die Stadt Zürich hat seit mehr als 20 Jahren eine energiepolitische Strategie. Diese wird in Übereinstimmung mit der Energie- und Klimaschutz-Gesetzgebung des Bundes, des Kantons Zürich und den Energie- und Klimazielen der Gemeindeordnung formuliert.
Die Energieziele der Stadt Zürich bezwecken eine ausreichende, sichere, umwelt- und ressourcenschonende sowie wirtschaftliche Energieversorgung. Die Ziele sind in Artikel 10 der Gemeindeordnung festgehalten.
Der Primärenergiebedarf in der Stadt Zürich geht seit 2010 kontinuierlich zurück. Im Jahr 2022 beanspruchten die Zürcher*innen rund 2860 Watt pro Einwohner*in. Das sind rund 30 Prozent weniger als im Jahr 2010. Zum Vergleich: Der Schweizer Durchschnitt liegt bei rund 3650 Watt pro Einwohner*in (Stand 2021). Der Rückgang ist vor allem auf den klimafreundlicheren Strommix und auf die Massnahmen im Gebäudebereich wie Wärmedämmung und den Ersatz von fossilen Heizungen zurückzuführen. Am meisten Primärenergie benötigt die Stadt Zürich für Strom (43 Prozent ) und für Wärme (34 Prozent). Treibstoffe machen knapp einen Viertel aus (13 Prozent für Strassen- und 10 Prozent für Flugverkehr).
Der Anteil Endenergie aus erneuerbaren Quellen steigt seit 2010 kontinuierlich und liegt aktuell bei 43 Prozent. Das sind rund 60 Prozent mehr als im Jahr 2010.
Im Jahr 2022 wurden 5,1 Tonnen energiebedingte Treibhausgasemissionen pro Einwohner*in verursacht. Das sind rund 15 Prozent weniger als im Jahr 2010. Der Rückgang ist vor allem auf Massnahmen im Gebäudebereich wie Wärmedämmung und Heizungsersatz zurückzuführen.
Weitere Informationen zu Ziele und Massnahmen im Bereich Klima.
Der Masterplan Energie ist das Steuerungsinstrument der städtischen Energiepolitik. Er bietet einen Überblick über die Zielpfade und wesentlichen Handlungsbereiche und definiert den Rahmen für die Umsetzung von Massnahmen. Als departementsübergreifendes Steuerungsinstrument verbindet er die langfristigen Energie- und Klimaschutzziele der Stadt Zürich mit den operativen jährlichen Massnahmenplänen der Dienstabteilungen und stadtnahen Organisationen.
- Reduktion des Primärenergiebedarfs
von 3250 Watt pro Person* auf 2000 Watt im Jahr 2040
* Durchschnittswert 2016–2020
- Erhöhung des Anteil erneuerbarer Energie
von 43 Prozent* auf 95 Prozent im Jahr 2040
* Durchschnittswert 2016–2020
Den Masterplan Energie gibt es seit 2002. Ältere Versionen können bei der Energiebeauftragten angefragt werden.
Mit ihren energiepolitischen Strategien und Verordnungen legt die Stadt fest, wie sie ihre Energieziele erreicht. Die Energieplanung der Stadt legt wiederum gebietsweise fest, welche erneuerbaren Energien genutzt werden können.
Die Stadt Zürich überprüft laufend die Umsetzung ihrer Energiepolitik auf den Zielpfaden gemäss Masterplan Energie.
Seit über 20 Jahren trägt die Stadt Zürich das Label «Energiestadt Gold». Im Mai 2022 hat die Stimmbevölkerung der Stadt Zürich dem neuen Klimaschutzziel zugestimmt: Mit Netto-Null wird Zürich bis 2040 klimaneutral. Die Stadtverwaltung will dieses Ziel bereits im Jahr 2035 erreichen.
Eine wirksame Energiepolitik ist die Grundlage, um dieses Klimaschutzziel zu erreichen. Die energiepolitischen Leitlinien der die Stadt Zürich heissen: Suffizienz, Effizienz und Konsistenz. Die Reihenfolge widerspiegelt auch die Prioritäten der städtischen Energiepolitik: «Weniger, Besser, Anders».
Ausführliche Informationen zum Klimaschutzziel Netto-Null sowie zur 2000-Watt-Gesellschaft finden Sie auch unter dem Thema Umweltstrategie.
Suffizienz beschreibt das Einsparen von Energie und Ressourcen. Suffizientes Verhalten verlangt einen bewussten Entscheid, ob und in welchem Umfang etwas konsumiert oder produziert wird.
Effizienz bedeutet, dass die eingesetzten Ressourcen so ergiebig wie möglich genutzt werden. Nur indem Güter, Dienstleistungen und Fortbewegungsmittel gewählt werden, die den gewünschten Nutzen mit möglichst wenig Energie- und Ressourcenverbrauch sowie möglichst ohne Emissionen erzielen, werden die Energieziele erreicht.
Der verbleibende Energiebedarf muss mit ausschliesslich erneuerbaren Energien gedeckt werden. Geeignet sind beispielsweise Energie aus Sonne, Wind und Biomasse oder Energie, die aus Abwärme gewonnen wird.