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Deutlich mehr Wohnungen in der Siedlung Hardau I

Medienmitteilung

Stadtrat beantragt Projektierungskredit für Ersatzneubau

Die Wohnsiedlung Hardau I im Quartier Aussersihl soll einem Neubau Platz machen. Dank einer besseren Ausnützung des Areals kann die Zahl der Wohnungen von 80 auf 130 erhöht werden. Im Neubau wird der Schwerpunkt bei Familienwohnungen liegen – heute umfasst die Siedlung vor allem Kleinwohnungen. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat 5,75 Millionen Franken für die Projektierung.

15. Juli 2016

Die achtzig Wohnungen der Siedlung Hardau I (in der Nähe des Albisriederplatzes) sind in drei viergeschossigen Blöcken untergebracht. Es handelt sich hauptsächlich um kleine 1½- bis 3½-Zimmer-Wohnungen. Die Siedlung wurde in den Jahren 1962 bis 1964 erstellt, heute – gut fünfzig Jahre später – ist der Erneuerungsbedarf hoch. Der Innenausbau ist teilweise stark abgenutzt, die Gebäudetechnik veraltet. Die Dächer sind schlecht isoliert, die Wohnungen «ringhörig» und nicht hindernisfrei zugänglich, da Liftanlagen fehlen. Detaillierte Abklärungen haben ergeben, dass ein Ersatzneubau einer Instandsetzung vorzuziehen ist. Eine solche würde bei geschätzten Kosten von 17,5 Millionen Franken zu Mietzinsen führen, die rund 40 Prozent über dem heutigen Niveau liegen – und dies, ohne dass die Wohnqualität deutlich gesteigert werden könnte.

130 statt 80 Wohnungen

Mit einem Ersatzneubau kann die maximal mögliche Ausnützung der Parzelle ausgeschöpft werden, was dazu führt, dass statt 80 künftig 130 Wohnungen angeboten werden können, und zwar zur Hauptsache Familienwohnungen. Damit wird guter, zahlbarer Wohnraum für rund 350 Personen geschaffen. Das Vorhaben entspricht dem Willen der Stimmberechtigten, die sich 2011 dafür ausgesprochen haben, den Anteil an gemeinnützigen Wohnungen deutlich zu erhöhen. Schliesslich bietet ein Neubau die Möglichkeit, die Siedlung optimal auf den Stadtpark Hardau auszurichten und den Lärmschutz gegenüber der verkehrsreichen Hardstrasse zu verbessern. 

Kosten von 66 Millionen Franken

Für den Ersatzneubau ist ein Projektwettbewerb im offenen Verfahren vorgesehen. Um diesen durchführen zu können, hat der Stadtrat in eigener Kompetenz einen Kredit von 750 000 Franken bewilligt. Zur Ausarbeitung des Projekts mit detailliertem Kostenvoranschlag beantragt er dem Gemeinderat, diesen Kredit um 5,75 Millionen Franken auf insgesamt 6,5 Millionen Franken zu erhöhen. Für den Ersatzneubau wird mit Kosten von 66 Millionen Franken (inkl. Reserven) gerechnet. Vom Beginn des Wettbewerbs bis zum Bezug der Wohnungen dürften rund sechseinhalb Jahre vergehen. Der politische Prozess umfasst zwei Entscheide des Gemeinderats (Projektierungskredit, Objektkredit zuhanden der Stimmberechtigten) sowie eine Volksabstimmung über den Objektkredit.

Das Raumprogramm sieht vor, dass von den 130 Wohnungen 84 als 4-Zimmer-Wohnungen mit einer Fläche von neunzig Quadratmetern realisiert werden; dazu kommen 32 3-Zimmer-Wohnungen sowie je sieben 2½- und 5-Zimmer-Wohnungen. Kleinwohnungen, wie sie heute in der Hardau I angeboten werden, gibt es in grosser Zahl weiterhin in der benachbarten Siedlung Hardau II. Ergänzt wird der Ersatzneubau durch Gewerberäume, Ateliers und Musikzimmer mit einer Gesamtfläche von rund 1400 Quadratmetern. Für eine 4-Zimmer-Wohnung ist mit einem Netto-Mietzins von knapp 1600 Franken (freitragend) bzw. 1300 Franken (subventioniert) zu rechnen.

Als autoarme Siedlung konzipiert

Der Ersatzneubau Hardau I wird als autoarme Siedlung realisiert, die bestehende zweigeschossige Tiefgarage rückgebaut. Die gemäss Parkplatzverordnung vorgeschriebenen Pflichtparkplätze sollen in der schlecht ausgelasteten Tiefgarage der Wohnsiedlung Hardau II realisiert werden; ausserdem wird ein Mobilitätskonzept ausgearbeitet.

In den bestehenden Wohnblöcken werden seit geraumer Zeit nur noch befristete Mietverträge ausgestellt beziehungsweise verlängert. Von den 80 Wohnungen sind heute 46 befristet vermietet, die meisten ans Jugendwohnnetz. Die Mieterschaft wurde über das Vorhaben sowie den voraussichtlichen Zeitplan informiert. Die Liegenschaftenverwaltung wird Mietende mit unbefristeten Mietverhältnissen bei der Suche nach Alternativen unterstützen.

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