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Ersatzneubau des Restaurants Fischerstube am Zürichhorn

Medienmitteilung

Stadtrat beantragt Kredit von 18,64 Millionen Franken

Das Restaurant Fischerstube und das dazu gehörende Gartenbuffet sollen durch einen Neubau ersetzt werden. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat dafür einen Kredit von 18,64 Millionen Franken. Zusätzlich hat er gebundene Ausgaben von 5,23 Millionen Franken für die Instandsetzung der Fischerhütte und für Umgebungsarbeiten bewilligt.

19. September 2018

Sie war eines der Wahrzeichen der Landesausstellung («Landi») von 1939: die Fischerstube, ein Restaurant auf Pfählen im See beim Zürichhorn, ergänzt durch die in gleicher Bauweise erstellte kleinere Fischerhütte. 1940 kam ein Gartenbuffet dazu. 1957 wurde die Fischerstube nach einem Brand in gleicher Form, aber mit anderen Materialien wieder aufgebaut, die vom Feuer verschonte Fischerhütte ist teilweise noch im Originalzustand erhalten. Das Gartenbuffet wurde 1978 in der heutigen Form ausgebaut.

Künftig während des ganzen Jahres geöffnet

Da die Bauten in einem schlechten Zustand sind, sollen die Fischerstube und das Gartenbuffet durch Neubauten ersetzt, die Fischerhütte instand gesetzt werden. Eine Instandsetzung auch der Fischerstube würde trotz hoher Kosten weiterhin nur einen Saisonbetrieb ermöglichen. Im Ersatzneubau des Berner Architekturbüros Patrick Thurston dagegen, der aus einem Wettbewerb als Sieger hervorging, kann das Restaurant künftig ganzjährig betrieben werden. Es wird über rund 290 Plätze verfügen, 178 davon auf der Seeterrasse und der Veranda. Die Fischerhütte, die für Anlässe und Seminare genutzt werden kann, bietet gut 30 Gästen Platz, in der Gartenwirtschaft werden 200 Sitzplätze zur Verfügung stehen.

Für die Ersatzneubauten beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat einen Objektkredit von 18,64 Millionen Franken. Für die Instandsetzung der Fischerhütte, die Sanierung des Ententeichs und der Fussgängerbrücke sowie für Umgebungsarbeiten hat der Stadtrat in eigener Kompetenz gebundene Ausgaben von 5,23 Millionen Franken bewilligt. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf 23,87 Millionen Franken. Im Gesamtkredit enthalten sind Projektierungskosten von 2,97 Millionen Franken.

In der Weisung zum Projektierungskredit hatte der Stadtrat 2010 noch mit einer Bausumme von 12 Millionen Franken gerechnet. Dass diese nun deutlich höher ausfällt, hat verschiedene Gründe: Zum einen wurde das Projekt um die Sanierung der zum Ensemble gehörenden Bogenbrücke und des Ententeichs erweitert. Zum andern fallen besonders aufwendige Abbrucharbeiten, spezielle Fundationen im schlechten Baugrund und generell das Bauen am und über dem Wasser kostenmässig stärker ins Gewicht als erwartet. Für diese Art von Neubau fehlen Kennwerte und Referenzbauten: Die neue Fischerstube soll äusserlich einem Pfahlbauerhaus gleichen, während im Innern eine komplexe Haustechnik für den Gastronomiebetrieb benötigt wird. Dazu kommt, dass der Zustand der Fischerhütte schlechter ist als seinerzeit angenommen. 

Wiedereröffnung für 2021 geplant

Den hohen Kosten steht die Tatsache gegenüber, dass diese für einen aussergewöhnlichen Ersatzneubau anfallen. Die Fischerstube mit ihrer einzigartigen Lage bleibt auch für kommende Generationen der Anziehungspunkt, der sie seit bald 70 Jahren ist. Einheimische wie Touristinnen und Touristen können zudem neu vom ganzjährigen Betrieb und modernen Einrichtungen profitieren. Dank der – aus denkmalpflegerischen Gründen vorgeschriebenen – Wesensgleichheit des Neubaus mit dem bestehenden Gebäude und dem Original trägt dieser ausserdem dazu bei, die Erinnerung an einen wichtigen Abschnitt der Schweizer Geschichte – die «Landi» 1939 – lebendig zu erhalten. 

Das Ja des Gemeinderats vorausgesetzt, soll im vierten Quartal 2019 mit den Bauarbeiten begonnen werden; der Abschluss ist für das zweite Quartal 2021 geplant. In dieser Zeit bleibt der Betrieb eingestellt. Um die Nutzung der Parkanlage möglichst wenig zu beeinträchtigen, aber auch wegen der kantonal vorgeschriebenen Sperrzeiten für Bauarbeiten im Gewässerbereich (Schonzeiten für Fische, Brutzeit der Wasservögel) wird zur Hauptsache während der Wintermonate gebaut. Die Fischerstube wird seit 2011 zwischengenutzt, die Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich wird sie zu gegebener Zeit zur Neuvermietung ausschreiben.