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Bus Station Zürich am Sihlquai soll aufgewertet werden

Medienmitteilung

Das Carparkplatz-Areal am Sihlquai beim Hauptbahnhof war in den letzten Jahren Gegenstand diverser Nutzungsideen: Kongresszentrum, gemeinnütziger Wohnungsbau, Bus-Terminal. Der Stadtrat hat eine Auslegeordnung zu den verschiedenen Nutzungen gemacht. Das Ergebnis: Der Standort soll in den nächsten mindestens 15 Jahren ein Bus-Terminal bleiben. Der Stadtrat wird dem Gemeinderat im kommenden Jahr eine Vorlage für einen Projektierungskredit zum Areal der Bus Station Zürich unterbreiten.

19. September 2019

Im Jahr 1980 wurde die heutige Bus Station Zürich am Sihlquai eröffnet und 10 Jahre später auf die aktuelle Grösse erweitert. Das Areal befindet sich im Eigentum der Stadt Zürich, betrieben wird der Bus-Terminal durch die Parking Zürich AG. Er ist ein wichtiger Ein- und Ausstieg für Busreisende aus ganz Europa. Die hochwertige städtische Landreserve beim Hauptbahnhof war in den letzten Jahren Gegenstand diverser Nutzungsideen.

Keine städtische Investition in zusätzliches Kongresszentrum

Im Sommer 2018 wurde die Volksinitiative «Neue Arbeitsplätze anstatt Carparkplätze» eingereicht, die ein Kongresszentrum auf dem Carparkplatz-Areal forderte. Der Stadtrat beantragte im Dezember 2018 dem Gemeinderat, die Initiative für ungültig zu erklären, da sie gegen übergeordnetes Recht verstiess (Medienmitteilung vom 3. Dezember 2018). Das Initiativkomitee zog die Initiative im Januar 2019 zurück. Das geplante Projekt wäre ohne finanzielle Beteiligung der Stadt nicht umsetzbar gewesen: Der Baurechtszins hätte gegenüber einem «marktgerechten Mietzins» um rund eine Million Franken reduziert werden müssen.

«Der Stadtrat sieht aufgrund der aktuellen Analyse des Kongressmarkts und im Hinblick auf die Wiedereröffnung des sanierten Kongresshauses am See derzeit keinen Bedarf an einem zusätzlichen, mit öffentlichen Geldern unterstützten Kongresszentrum. Der Kongressmarkt stagniert und ein starker Verdrängungskampf findet statt», betont Stadtpräsidentin Corine Mauch. Der Stadtrat vertritt die Ansicht, dass die Region Zürich mit dem 2021 instand gesetzten Kongresshaus und dem vor der Eröffnung stehenden «The Circle» am Flughafen gut aufgestellt ist.

Gemeinnütziger Wohnungsbau: Stadtrat beantragt Abschreibung der Motion

Der Gemeinderat hat im September 2017 eine Motion überwiesen, die vom Stadtrat einen «Projektierungskredit zum Carparkplatzareal unter Berücksichtigung einer quartierverträglichen Umsetzung und der wohn-, energie-, und verkehrspolitischen Aufträge der Gemeindeordnung» verlangte (GR Nr. 2016/340). Gleichzeitig wurde ein offener und partizipativer Prozess verlangt, mit dem Ziel, eine quartierverträgliche Entwicklung umzusetzen. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat die Abschreibung der Motion (STRB Nr. 697/2019). Grundsätzlich teilt der Stadtrat die Meinung der Motionärinnen und Motionäre, dass es sich bei besagtem Areal um einen wichtigen Standort mit Entwicklungspotenzial handelt. Nach vertieften Abklärungen steht für den Stadtrat aber fest, dass es für mindestens 15 Jahre keinen alternativen Standort für die Bus Station gibt. Sie verbleibt somit für die nächsten 15 Jahre oder länger am bestehenden Ort. Damit besteht in naher Zukunft auch kein Bedarf an einer neuen Nutzungsplanung. Diese soll zu einem späteren Zeitpunkt – im Falle einer Verlegung des Bus-Terminals an einen anderen Standort – den zukünftigen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern überlassen werden. «Es ist nicht zwingend, dass die letzten grossen innerstädtischen Areale von der heutigen Generation überbaut werden müssen», wie der Hochbauvorstand André Odermatt betont.

Als zukünftiger Standort (frühestens in 15 Jahren) für einen Bus-Terminal stehen für den Stadtrat die Aargauerstrasse, die die wichtigsten Kriterien für den Standort eines Bus-Terminals erfüllt, oder ein geeigneter Standort ausserhalb der Stadt im Fokus.

Sanierung der Bus Station Zürich

Die Infrastruktur der Bus Station Zürich weist Sanierungsbedarf auf. Aufgrund der bis anhin unklaren künftigen Nutzung des Areals wurde der Unterhalt der Anlagen in den vergangenen Jahren zurückhaltend ausgeführt. Parallel dazu erhöhte sich die Nachfrage nach Fernbusfahrten und damit die Anzahl von Cars und Fahrbewegungen auf dem Gelände. Eine Weisung zur Sanierung der Bus Station (STRB Nr. 393/2017) für die nächsten 10 Jahre hat der Stadtrat im Jahr 2018 wieder zurückgezogen (STRB Nr. 408/2018). Mit dem Entscheid, dass der Bus-Terminal für mindestens weitere 15 Jahre am heutigen Standort verbleibt, plant der Stadtrat nun eine neue Vorlage. «Die Bus Station ist zurzeit keine gute Visitenkarte für Zürich. Daher soll sie unter Berücksichtigung der intensiveren Nutzung und verkehrstechnischer Grundlagen saniert und so quartierverträglich wie möglich betrieben werden», sagt der Finanzvorsteher Daniel Leupi. Die entsprechende Weisung für die Projektierung soll dem Gemeinderat im ersten Halbjahr 2020 zur Behandlung vorgelegt werden. Bis diese Sanierung vollzogen ist, wird die Stadt Zürich einige Sofortmassnahmen zur Verbesserung der aktuellen Situation umsetzen. Bereits verbessert wurde der Wartebereich, ebenso wird die Umgebung regelmässiger gepflegt. Im Verlauf dieses Herbstes wird zudem die Anzahl der WC-Anlagen erhöht.