Der Tod der britischen Königin hat die letzten Wochen die Zeitungsspalten, Webseiten und Fernsehkanäle gefüllt. Auch die eingefleischtesten Republikaner*innen konnten sich einer gewissen Faszination wohl nicht entziehen: Das Leben der Queen, die enorme Zeitspanne, die sie überblickte oder die farbenprächtigen Rituale, die ihr Ableben nun auslöste.

Durch ihre Disziplin und Neutralität hat sich Elisabeth Windsor grossen Respekt verschafft und war vielen Menschen in Grossbritannien ein Vorbild (ganz im Gegensatz zum letzten Inhaber des Amtes des Primeminister).

Trotzdem spricht aus meiner ganz persönlichen Sicht, ausser Tradition und Tourismus, wenig für eine Monarchie. Egal in welchem Land. So sehr die Queen tadellos amtierte, man muss bei ihren Vorfahren nicht weit suchen ... Es ist auch nicht einzusehen, weshalb eine Familie in direkter Erblinie immer Personen hervorbringt, die dem Amt gewachsen sind. Umgekehrt ist es eine ungeheure Last, mit der Geburt zu wissen, welches Amt man ein Leben ausüben wird. Man darf weder Konzertpianist*in, Bankmanager*in, Sozialarbeiter*in oder Archäolog*in werden. Und wenn man dann noch so jung gekrönt wird! Ihr blieb ja kaum Zeit für die Kinder. Und permanent diese öffentliche Beobachtung! Nicht zu vergessen der enorme Prunk: Schlösser, Garderegimenter, Bedienstete …

Mag es manchmal in der Schweiz bieder wirken, ich lobe mir unser System. Und selbst in Staaten mit festem Staatsoberhaupt gilt: Kandieren, gewählt werden, Amtieren, Wiederwahl, Abtreten.

Aber natürlich werden auch der neue König und seine Nachkommen die Medienspalten füllen!

P.S. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass der Regierungsrat eine Lösung für die Sans-Papiers finden sollte.

Daniel Leupi 
Vorsteher des Finanzdepartements