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Daten und Fakten über Leben und Umwelt in der Stadt Zürich

Medienmitteilung

Der Umweltbericht 2017 ist erschienen

Die Lebens- und Umweltqualität in der Stadt Zürich ist hoch. Dies zeigt der aktuelle Umweltbericht, der am 28. August 2017 erschienen ist. Dennoch liegen die Umweltbelastungen häufig über den gesetzlichen Vorgaben. Mit dem Bevölkerungswachstum wachsen zudem die umweltpolitischen Herausforderungen.

28. August 2017

Die Stadt Zürich hat in den letzten Jahren einige Fortschritte im Umweltbereich erzielt. Der Verbrauch fossiler Energien für Heizen und Warmwasser hat in den letzten 25 Jahren um mehr als 20 Prozent abgenommen. Nahezu 100 Prozent der Metalle aus den Haushaltsabfällen wird wiederverwertet. Auch die Stadtverwaltung setzt wichtige Massnahmen um. Ein Drittel der 2016 von der Stadtverwaltung beschafften Personenwagen verfügen über einen emissionsarmen Antrieb. In vier städtischen Alterszentren konnten die Lebensmittelabfälle im Jahr 2016 um 724 Kilogramm reduziert werden. 175 Hektar der Stadtfläche sind als Naturschutzgebiet ausgeschieden.

Werden die Erfolge bei der Luftqualität ausgebremst?

Der Umweltbericht zeigt aber auch klar auf, dass noch lange nicht alle Umweltziele erreicht sind. Die Luftbelastung nimmt zwar tendenziell ab, die Grenzwerte werden aber nach wie vor teils massiv überschritten, etwa beim Ozon. Auch die Stickoxidbelastung hat im  letzten Jahrzehnt nur noch geringfügig und damit deutlich weniger als erwartet abgenommen. Hier stellt sich die Frage, wie mit den hohen Abgaswerten von Dieselfahrzeugen umgegangen werden soll.

Aber auch in anderen Bereichen ist Zürich noch weit vom Ziel entfernt. Erst 14 Prozent von 47 565 Strassenleuchten sind LED-Leuchten. Die Treibhausgasemissionen sind mit
4,7 Tonnen pro Kopf und Jahr immer noch deutlich zu hoch. Ein Drittel der Wohnbevölkerung lebt in Liegenschaften, bei denen die Lärmgrenzwerte überschritten sind.

Lärmschutz bleibt zentrale Herausforderung

Mit der Zunahme der Wohnbevölkerung und der raumplanerisch sinnvollen Verdichtung an zentralen Lagen und entlang der gut mit ÖV-erschlossenen Hauptachsen steigt die Zahl der lärmbelasteten Personen. Mit den in den letzten Jahren öffentlich aufgelegten Massnahmen, allen voran Temporeduktionen, können 20 000 Personen vor übermässigem Lärm geschützt werden. Diesen Sommer wurde in der Stadt Zürich auf mehreren Strassenabschnitten das Tempo von 50 km/h auf 30 km/h reduziert. Die stadtweite Umsetzung wird – abhängig vom Verlauf der Rechtsmittelverfahren – jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Bevölkerungswachstum erhöht Herausforderungen für Umweltpolitik

Es wird nicht einfach sein, die erreichte Umweltqualität zu halten oder sogar zu verbessern, denn die wachsende Bevölkerung, die zunehmenden Pendlerströme und der Klimawandel erhöhen den Handlungsdruck. Mehr Menschen bedeuten zum Beispiel mehr Müll und mehr Autoverkehr, folglich mehr Strassenlärm. Die wachsende Nachfrage nach Wohnraum verstärkt den Druck auf die verbleibenden Grünflächen. Das häufigere Auftreten von Hitzewellen beeinträchtigt Lebensqualität und Gesundheit. Herausgefordert ist aber nicht nur die Stadt, sondern auch Kanton und Bund. Die Stadt Zürich braucht Unterstützung durch übergreifend wirksame Massnahmen beim Verkehr und eine rasche Umsetzung der energie- und klimapolitischen Zielsetzungen in Programmen und Projekten.

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