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Zürich stellt die Weichen für ausgewogene und nachhaltige Ernährung

Medienmitteilung

Der Stadtrat hat die städtische Ernährungsstrategie verabschiedet. Sie basiert auf der Volksabstimmung vom November 2017 und legt neu auch im Ernährungsbereich Ziele zum Schutz von Umwelt und Klima fest. Die Stadt will mit ihren 450 städtischen Verpflegungsbetrieben die Lebensmittelverluste senken, eine ausgewogene Ernährung stärken und nachhaltige Produkte bevorzugen. Sie will zudem die Bevölkerung ansprechen und motivieren, Schritte in diese Richtung mitzugehen.

10. Juli 2019

Die städtische Ernährungsstrategie richtet sich an den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft aus und trägt damit zum Umwelt- und Klimaschutz bei. «Unsere Ernährung beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit. Sie hat auch Auswirkungen auf die Umwelt, das Klima und unsere Lebensqualität. Mit der neuen Ernährungsstrategie können wir genussvoll einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten», ist Stadtrat Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartement, überzeugt. Dass auch die Zürcher Stimmbevölkerung die Ernährung als einen wichtigen Faktor auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft sieht, hat sie an der Volksabstimmung im November 2017 zur «Förderung einer umweltschonenden Ernährung und Information über den Einfluss der Ernährung auf das globale Klima» bestätigt. Der Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich hat sich daraufhin zusammen mit Fachleuten aus Verwaltung, Wirtschaft, Forschung und aus dem Non-Profit-Bereich intensiv mit der Ernährung der Zukunft auseinandergesetzt. Die Resultate lieferten die Grundlagen für die vorliegende Ernährungsstrategie. 

Übergeordnete Ziele für die Stadt

Die Stadtzürcher Bevölkerung konsumiert pro Jahr etwa 320 000 Tonnen Lebensmittel. Dabei verursacht sie rund einen Drittel der Umweltbelastung und rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen (CO₂). Die neue städtische Ernährungsstrategie zeigt den Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Ziel ist eine schmackhafte, gesunde, sichere und ressourcenschonende Ernährung, die wirtschaftlich tragbar, für alle zugänglich ist und von der Bevölkerung akzeptiert wird. Konkret möchte die Stadt Zürich mit der neuen Ernährungsstrategie Lebensmittelverluste senken, eine ausgewogene Ernährung stärken und vermehrt nachhaltige Produkte – also saisonale und regionale Lebensmittel sowie solche mit empfehlenswerten Labels – verwenden.

Stadtverwaltung nimmt Vorbildrolle ein

Die Stadt Zürich will ihre Vorbildrolle konsequent leben und hat deshalb für ihre 450 städtischen Verpflegungsbetriebe Ziele formuliert. Bis 2030 sollen die vermeidbaren Lebensmittelverluste wesentlich reduziert und die Angebote in den Verpflegungsbetrieben den Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung angepasst werden. Ausserdem setzt sich die Stadt Zürich für nachhaltige Beschaffungskriterien in der gesamten Wertschöpfungskette der Stadtverwaltung ein. Der Anteil nachhaltiger Produkte soll über 50 Prozent liegen. So sinkt die Umweltbelastung durch die Ernährung in den städtischen Verpflegungsbetrieben um bis zu 30 Prozent. Die Stadt Zürich besitzt ferner rund sechzig öffentliche Restaurants und mehrere Kioske mit Take-Away-Charakter, die sie an private Dritte vermietet. Wo betrieblich sinnvoll, werden die Zielsetzungen der Ernährungsstrategie bei Neuausschreibungen auch in diesem Bereich berücksichtigt.

Information und Kooperation 

Um möglichst viele zum Mitwirken anzuregen, sucht die Stadt Zürich den Dialog und die Kooperation mit der Bevölkerung und Akteurinnen und Akteuren aus dem Ernährungssektor. «Die Stadt kann ein nachhaltiges Ernährungssystem nicht alleine gestalten. Die Kooperation mit lokalen Organisationen und Akteurinnen und Akteuren aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft hat für uns einen hohen Stellenwert», betont François Aellen, Direktor des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich. Gemeinsam soll etwa die Verfügbarkeit von regionalen Produkten verbessert werden. Oder die Zürcherinnen und Zürcher sollen die Produktion zum Beispiel in Quartierhöfen und Gemeinschaftsgärten erleben können. Die Stadt will zudem Informationen und Tipps zur Vermeidung von Food Waste anbieten.