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Die Stadt darf wachsen, der Lärm nicht

Medienmitteilung

Die Bevölkerung Zürichs wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen, die Entwicklung in den Quartieren schreitet voran. Damit die hohe Lebensqualität erhalten bleibt, braucht es einen wirkungsvollen Lärmschutz. Mit einer neuen Strategie zeigt der Stadtrat auf, wie er den Lärm im Strassenverkehr, bei einer dichteren Bebauung und im Alltag eindämmen will.

2. Dezember 2020

Die Stadt Zürich erwartet für die kommenden Jahre eine deutliche Zunahme sowohl an Bewohnerinnen und Bewohnern, aber auch an Pendlerinnen und Besuchern. Bis 2040 wird Zürich gemäss Szenarien um rund 80 000 Einwohnerinnen und Einwohner wachsen. Die Stadt Zürich versteht dieses Wachstum als Rahmenbedingung und Chance. Mit der damit einhergehenden baulichen Entwicklung steigt aber auch das Risiko zusätzlicher Lärmbelastung. Doch Lärm beeinträchtigt die Lebens- und Umweltqualität. Rund ein Drittel der Zürcherinnen und Zürcher leben und arbeiten bereits heute in Gebäuden, die übermässigem Strassenverkehrslärm ausgesetzt sind. Zum Verkehrslärm kommt Lärm aus weiteren Quellen hinzu, etwa von Baustellen, dem Gewerbe oder von Veranstaltungen. Lärm belastet die Gesundheit, besonders in den Nachtstunden.

Lärmschutz in der wachsenden Stadt

Wachstum bedeutet mehr Arbeits-, Wohn- und Freizeitangebote, aber auch mehr Bautätigkeit und mehr Verkehr innerhalb der Stadt. Dazu kommt der Trend hin zu einer 24-Stunden-Gesellschaft. Gleichzeitig ist Ruhe ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität in einer Stadt. Gefragt sind deshalb neue Ansätze im Umgang mit Lärm.

Die Stadt fokussiert in ihrer Lärmschutzstrategie auf drei Bereiche mit grossem Wirkungspotential: Strassenverkehrslärm, Lärmvorsorge beim Planen und Bauen sowie Alltagslärm. Die Strategie definiert Ziele und Leitprinzipien, legt die Handlungsfelder fest und adressiert die wichtigsten Akteurinnen und Akteure. «Guter Lärmschutz ist ein Schlüsselfaktor für die Lebensqualität in unserer Stadt», sagt Stadtrat Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements. «Die Lärmschutzstrategie strebt einen Interessensausgleich zwischen lebendiger Stadt und Ruhebedürfnissen der Bevölkerung an». Die neue Strategie benennt bestehende Zielkonflikte und schlägt Lösungen vor.

Verbindlichen Absenkpfad verfolgen und Synergien nutzen

In der Stadt Zürich bestehen sowohl Handlungsbedarf als auch Potenzial beim Lärmschutz im Strassenverkehr. Zusätzlich zum Ziel von Stadtverkehr 2025, den Anteil von ÖV, Fuss- und Veloverkehr am gesamten Verkehrsaufkommen zu erhöhen, sollen vor allem weitere Massnahmen an der Quelle Abhilfe schaffen. Die Wirkungsanalyse zeigt, dass die Kombination aus Temporeduktion, neuen Belägen, leisen Reifen sowie Elektromobilität einen klaren Rückgang bei der Anzahl übermässig lärmbelasteter Personen bewirken kann. Die Lärmschutzstrategie will dieses Potential über einen – noch zu definierenden – Absenkpfad nutzen.

Der Lärmschutz soll zudem verstärkt von der Siedlungs- und Nutzungsplanung über alle Planungsebenen bis hin zu den Bauprojekten einfliessen. Denn die Siedlungsentwicklung nach innen darf nicht zu einer Verschlechterung bei der Lärmsituation für Bewohnerinnen und Bewohner führen. Auch für diesen Bereich – die Lärmvorsorge beim Planen und Bauen – macht die Strategie Vorgaben. Zum Alltagslärm gehören Immissionen durch die Ausgehszene oder Veranstaltungen. Die zunehmend stärker durchmischten Nutzungen sollen nicht zu mehr Lärmklagen führen. Interessenkonflikten soll mit den im Strategieschwerpunkt Nachtleben erarbeiteten und bewährten Massnahmen und mit neuen Ansätzen begegnet werden, um das Bedürfnis nach einer lebendigen Stadt mit demjenigen nach Ruhe in Einklang zu bringen.

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