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Auftaktkonferenz

Wie altersfreundlich ist Zürich? Welche Bedürfnisse haben die heutigen und die künftigen alten Menschen in der Stadt? Wo gibt es Handlungsbedarf? Diese Fragen sind am 27. Mai 2019 anlässlich der ersten Mitwirkungsveranstaltung zur neuen Altersstrategie diskutiert worden.

Stimmen vom Anlass

Neue Altersstrategie für Zürich. Stimmen und erste Ergebnisse der Auftaktkonferenz.

Fast 200 Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, Genossenschaften, Organisationen der Altersarbeit, der Stadtverwaltung Zürich und aus der Bevölkerung kamen im Hotel Spirgarten in Altstetten zusammen. Zum ersten Mal überhaupt in der Stadt Zürich haben die verschiedensten Anspruchsgruppen gemeinsam überlegt, was es heute und künftig für ein altersfreundliches Zürich braucht.

Von der Nachbarschaftshilfe bis zur spezialisierten Pflege – die Teilnehmenden attestierten Zürich ein breites, differenziertes und gut abgestimmtes Angebot für ältere Menschen. Die Zahl der öffentlichen, privaten und gemeinnützigen Akteure, die Dienstleistungen im Altersbereich anbieten, ist enorm. Hinzu kommt das grosse Engagement von Angehörigen, Nachbarn und Freiwilligen. Die gemeinsame Bestandesaufnahme zeigte aber auch, dass die Angebote nicht immer bekannt sind und eine zentrale Übersicht vermisst wird. Und nach wie vor mangle es in der Stadt an genügend bezahlbarem, altersgerechtem Wohnraum. Auch die Gefahr von Einsamkeit bei alleinstehenden Personen wurde als wichtiges Thema identifiziert.

Zürich ist eine vielfältige Stadt mit vielfältigen Lebensformen. Die Teilnehmenden sahen einen der wichtigsten Zukunftstrends darin, dass ältere Menschen künftig stärker nach ihren individuellen Vorstellungen leben wollen. Entsprechend braucht es vermehrt flexible und durchlässige Wohnformen. Auch neue gemeinschaftliche und generationengemischte Wohnformen dürften an Bedeutung gewinnen. Dabei sind auch besondere Bedürfnisse und Lebensformen vermehrt zu berücksichtigen, etwa bei älteren Migrantinnen und Migranten, Menschen mit Handicaps oder bei der LGBTIQ*-Bevölkerung.

Zudem müssen die Angebote für betagte und hochbetagte Menschen finanziert und für die Betroffenen finanzierbar sein. Das Finanzierungssystem, insbesondere bei der Pflege und Betreuung gilt heute eher als undurchlässig, was teils zu unerwünschten Anreizen führt. Es braucht künftig auch einen starken Sozialraum – ein Umfeld das vernetzt ist und in dem sich Menschen aller Gruppen und Generationen umeinander kümmern. Die Idee einer Drehscheibe für alle (integrierten) Angebote im Quartier kam auf. Eine altersfreundliche Stadt soll alte Menschen zudem nicht mehr nur versorgen, sondern sie aktiv einbeziehen und ihre Kompetenzen und Ressourcen nutzen. Auch das mehrheitlich negative Bild des Alters gilt es in der Gesellschaft zu korrigieren.

Eine erste Vertiefung dieser und weiterer Themen brachte spannende Ideen und erste Lösungsansätze hervor und zeigte, dass unter den Teilnehmenden nebst grossem Know-how viel Engagement und Kreativität vorhanden ist. Die verschiedenen Zukunftsbilder eines altersfreundlichen Zürichs 2035, die während der Auftaktkonferenz kreiert wurden, zeichneten vielfach das Bild einer barrierefreien Infrastruktur und Mobilität, eine gut durchmischte und sich umeinander sorgende Gesellschaft, bezahlbaren Wohnraum, kurze Wege, vernetzte und bezahlbare Angebote mit zentralen Anlaufstellen und die Möglichkeit zur Partizipation.

 

Die wichtigen Themen und Ergebnisse der Auftaktveranstaltung werden nun für die Online-Mitwirkung aufbereitet. Vom 19. Juni bis 19. Juli 2019 ist die ganze Stadtbevölkerung eingeladen, sich Online zum Thema einzubringen. Während rund eines Monats können eigene Sichtweisen, Einschätzungen und Ideen für ein altersfreundliches Zürich eingebracht werden. Die Online-Beiträge werden anschliessend ausgewertet und fliessen in die weitere Erarbeitung der neuen Altersstrategie ein.

Am 24. September 2019 treffen sich die Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung erneut. Am Vertiefungsworkshop gilt es dann, die bisherigen Ergebnisse unter Einbezug der Beiträge aus der Online-Mitwirkung gemeinsam zu vertiefen und zu verdichten. Anschliessend arbeitet das städtische Projektteam die neue Altersstrategie im Detail aus. Der Stadtrat wird die neue Altersstrategie voraussichtlich Anfang 2020 verabschieden.

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