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Mit Klima-Good-News ins Jahr 2023 starten

2022 wurden viele Klimaschutzmassnahmen aufgegleist oder bereits umgesetzt. Dennoch muss auf dem Weg zur Klimaneutralität noch viel passieren. Damit wir mit Elan ins 2023 starten, haben wir Klima-Good-News gesammelt und blicken auf die Erfolge des vergangenen Jahres zurück.

  • Die Fernwärme wird weiter ausgebaut und hat mit 84 % Zustimmung zum Ausbau der thermischen Netze vollen Rückhalt durch die Stimmbevölkerung erfahren. Heute sind rund 30 % des städtischen Siedlungsgebiets mit Wärme- oder Kälteverbünden erschlossen, bis 2040 wird der Anteil auf 60 % verdoppelt werden.

  • 2022 wurde die 6,5 km lange Fernwärme-Verbindungsleitung Zürich Nord – Zürich West in Betrieb genommen. Durch sie fliesst Heisswasser, das in der Kehrichtverwertungsanlage Hagenholz produziert wird, nach Zürich-West und versorgt die angeschlossenen Liegenschaften mit Wärme.

  • Energie 360° hat im Geschäftsjahr 2022 rund 20 Kilometer Gasleitungen in der Stadt Zürich zugunsten der klimafreundlichen Fernwärme stillgelegt.

  • Die Rechenzentren Albis und Hagenholz nutzen die Abwärme der Server, um 800 Zürcher Haushalte zu wärmen. Ausserdem beheizen sie die an das RZ angeschlossene Bürogebäude.

  • Bei den Solaranlagen besteht in der Stadt Zürich noch viel Potenzial. Ab Januar 2023 wird die Rückspeisung von Solarstrom erhöht und mit 13 Rappen pro kWh inkl. Herkunftsnachweis vergütet. Voraussichtlich ab Februar 2023 richtet ewz zusätzliche Förderbeiträge aus, um Hürden für den Photovoltaik-Zubau abzubauen.

  • Die gesamte Beleuchtung im öffentlichen Raum wird auf nachhaltige und energieeffiziente LEDs umgestellt und soll bewegungsabhängig gesteuert werden. 2022 ist das bereits bei 50 % der Leuchten der Fall. 

  • Der Stadtrat hat dieses Jahr die Dachstrategie «Stadtraum und Mobilität 2040» verabschiedet. Die Strategie fördert den Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehr und schafft attraktive Freiräume in allen Quartieren. Ein wichtiger Schritt Richtung lebenswerter und klimaneutraler Stadt.

  • Im September haben die Bauarbeiten am Velotunnel unter dem Hauptbahnhof begonnen. Der Tunnel bietet ab Herbst 2024 eine 440 Meter lange, direkte und sichere Verbindung für Velofahrende zwischen den Stadtkreisen 4 und 5.

  • Alleine 2022 installierte ewz rund 1800 Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Damit steigt die Gesamtzahl auf über 3000 E-Mob-Ladestationen in privaten und öffentlichen Liegenschaften. Im öffentlichen Raum wurden die bestehenden Schnellladestationen um 11 Stück erweitert, nun sind 21 in Betrieb. 6 weitere Schnellladestationen sind für 2023 geplant.

  • Seit diesem Frühling verkehren 8 neue umweltfreundliche Elektrobusse der VBZ auf ausgesuchten Quartierbuslinien. Die Batterien werden mit Strom aus vollständig erneuerbarer Energie geladen. Damit werden mehr als 150‘000 Liter Diesel und rund 400 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. 2022 haben auch vier Batterie-Gelenkbusse und 15 Elektro-Standardbusse den Betrieb aufgenommen.
    Bis 2030 werden alle Fahrzeuge der VBZ weitgehend elektrisch und emissionsarm angetrieben sein.

  • Das am 1. September in Kraft getretene Energiegesetz zeigt bereits erste Wirkung. Gemäss Hochrechnungen fällt 2022 der Anteil fossiler Energie beim Heizen in der Stadt Zürich 2022 erstmals unter 60 %. Die finalen Zahlen liegen im April 2023 vor.

  • Die Verwaltung geht voran: Dieses Jahr wurden bei 28 stadteigenen Wohnliegenschaften und bei 62 städtischen Gebäuden, wie Schulen, Verwaltungsgebäuden, etc. die fossilen Heizungen durch Systeme mit erneuerbaren Energien ersetzt. Bis 2035 soll der stadteigene Gebäudebestand vollständig auf den Betrieb mit erneuerbarer Energie umgestellt sein, die Umsetzungspläne dafür hat die Stadtverwaltung nun festgelegt.

  • Im Mai 2022 eröffnete am Beatenplatz die Energieberatung der Stadt Zürich im Klimabüro. Sie begleitet Kund*innen bei Fragen rund um Heizungsersatz und Wärmeversorgung, energetische Sanierungen, Photovoltaik, Elektromobilität, Fördermittel oder Bewilligungsverfahren. Die Nachfrage nach Energieberatungen hat dieses Jahr um 40 % zugenommen.

  • Damit Netto-Null noch schneller erreicht wird, hat die Stadt Zürich im Herbst 2022 zwei neue Förderprogramme lanciert, die den Restwert von funktionierenden fossilen Heizungen und die Sanierung von Gebäuden mitfinanzieren.

  • Die Stadt hat 2022 die Strategie «Circular Zürich» erarbeitet. Nächstes Jahr wird die Umsetzungsagenda mit konkreten Massnahmen und Messindikatoren erarbeitet. Die Kreislaufwirtschaft trägt dazu bei, dass Ressourcen intelligent genutzt und indirekte Emissionen reduziert werden. Diese will die Stadt bis 2040 um 30 % reduzieren.

  • Die Stadt Zürich setzt sich für eine ökologische und sozialverträgliche Beschaffung ein. Im Juni hat die Stadt Sustainable Textiles Switzerland 2030 unterzeichnet und sich dazu verpflichtet, die nachhaltige Entwicklung im Textil- und Bekleidungssektor weiter voranzutreiben.

  • Ab dem 1. Januar 2023 wird die Bioabfallsammlung schrittweise auf die ganze Stadt Zürich ausgeweitet. Das bisherige Bioabfall-Abo wird abgelöst und alle Bewohner*innen erhalten Zugang zu einem Bioabfall-Container. Die meisten der rund 9000 zusätzlichen Container werden im Lauf des Jahres verteilt sein.

  • Ab Januar 2023 ist der Tauschplatz fester Bestandteil aller elf Cargo-Tram- und E-Tram-Haltestellen. Statt nur zu entsorgen, kann die Bevölkerung funktionstüchtige Ware weitergeben oder gratis mitnehmen. Eine einfache Möglichkeit, Ressourcen zu schonen und Abfall zu vermeiden.

  • Fast 1030 Stadtbewohner*innen haben 2022 am Kleisflohmi mitgemacht. So haben in allen 12 Stadtkreisen Gegenstände, Kleider oder Möbel die Hand gewechselt. Der Kreisflohmi ist ein Gewinnerprojekt des Für Züri-Wettbewerbs.

  • Mit «Klima à la carte» hat die Stadt Zürich im September mit über 100 Gastrobetrieben, städtischen Kantinen und Partnerorganisationen eine gemeinsame Aktion zum Thema klimafreundliche Ernährung umgesetzt und den Grundstein für die weitere Zusammenarbeit gelegt. Anfang 2023 wird ein Beratungsangebot für die Gastronomie lanciert, um sie auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen.

  • Um den Folgen des Klimawandels in der Stadt Zürich zu begegnen, wurden 2022 zahlreiche Klimaanpassungen geplant und umgesetzt: Beim städtischen Hochbau werden bei allen neuen Bauvorhaben Hitzeminderungsmassnahmen bereits von Anfang an mitgedacht und mitgeplant. ​2022 wurde eine neue Umsetzungsstrategie beschlossen. Sie sieht vor, dass Freiflächen um bestehende städtische Bauten ab 2023 umgestaltet werden.

  • Die Stadt lancierte 2022 das Förderprogramm «Vertikalbegrünung» für Hausbesitzende und setzte die Fassadenbegrünung des Stadtspitals Triemli exemplarisch um. Die Pflanzen werden eine Fläche von 2300 Quadratmetern begrünen.

  • 2021 und 2022 hat Grün Stadt Zürich über 1200 Jungbäume gepflanzt. Bäume gelten als effizienteste Massnahme zur Hitzeminderung. Bis 2050 werden 25 % der Flächen von Zürich durch Bäume beschattet.

  • In zwei Pilotprojekten an der Badener- und an der Seebahnstrasse wird das Schwammstadtprinzip umgesetzt. Der Wurzelraum von Bäumen unter versiegelten Flächen wird vergrössert. Regenwasser, das in die Baumgruben abfliesst, wird durch die Bäume verdunstet und kühlt so die Umgebung.

  • Das neue Stadtklimatool zeigt Hausbesitzer*innen und Planer*innen, was sie tun können, um Gebäude und Umschwung zu begrünen und ans Klima anzupassen.

Nachhaltiges Bauen und Planen

  • Beim Bauen fallen viele graue bzw. indirekte Emissionen an. Deshalb setzt die Stadtverwaltung auf weniger und klimaoptimierte Baumaterialien. Die Stadt pflegt ihren Bestand nachhaltig, Ersatzneubauten sind die Ausnahme.

  • 2022 wurden zwei Pilotprojekte ausgeschrieben, die eine hohe Wiederverwendung von recycelten Bauteilen verlangen: Der Kindergarten Manegg wird unter anderem mit gebrauchten Türen ausgestattet und das Recyclingzentrum Juch-Areal soll Sinnbild der Wiederverwendung und Wiederverwertung von Rohstoffen und Materialien werden.

Koordiniertes Bauen

  • Mitte August hat die Umgestaltung der Heinrichstrasse begonnen. Infrastrukturarbeiten wie der Einbau der Fernwärme-Verteilleitung werden mit einer klimagerechten Strassengestaltung kombiniert: Der Fahrbahnbereich wird verschmälert, Flächen entsiegelt, die Baumallee mit 47 neuen Bäumen ergänzt und die Strasse für Fussgänger*innen und Velofahrer*innen attraktiver gemacht. Die Bauarbeiten dauern bis Juni 2023.

Das Jahr 2022 hat gezeigt, dass wir viel bewirken können. Möge das neue Jahr im Zeichen des Klimaschutzes stehen. 2023 erwarten wir zudem das erste Treibhausgas-Monitoring der Stadt Zürich, das die Effektivität von Klimaschutzmassnahmen misst und uns auf dem Weg zu Netto-Null einen Schritt weiter bringen wird. Bleiben wir gemeinsam dran. 

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