Handlungsempfehlungen
Für die Förderung einer regionalen, nachhaltigen Ernährung in der Stadt Zürich wurden Handlungsansätze entwickelt, die verschiedenen Wirkungsbereichen wie Information und Bildung, regionale Produktion und Verarbeitung, regionale Vermarktung und Verteilung, öffentliche Beschaffung, Gastronomie und Lebensmittelverluste zugeordnet werden können und sich an unterschiedliche Akteure richten.
Die Handlungsempfehlungen fokussieren auf regionale Wertschöpfungsketten und Biolebensmittel und berücksichtigen verschiedene Zielkonflikte, decken jedoch nicht alle Aspekte einer nachhaltigen Ernährung ab. Bei der Umsetzung sollen die verschiedenen Akteurinnen und Akteure des Ernährungssystems miteinbezogen werden, um Synergien zu nutzen und bestehende Ansätze zu harmonisieren. Dabei kommt Leuchtturmprojekten, Verbänden, der Stadtverwaltung und dem Ernährungsforum Zürich eine besondere Rolle zu.
Information und Bildung
Die Bereitschaft, sich regional und saisonal zu ernähren, ist in der Zürcher Bevölkerung grundsätzlich vorhanden. Gleichzeitig gehen aber das Wissen zu Saisonalität und die Fähigkeit zur Zubereitung von frischen Lebensmitteln verloren. Dieses Wissen soll vermittelt und die Sichtbarkeit regionaler Initiativen erhöht werden, um die Nachfrage nach regionalen und saisonalen Lebensmitteln zu fördern.
Information und Bildung
Regionales soll mittels Kennzeichnung und anderer Sensibilisierungsmassnahmen auf Stadtmärkten gesteigert werden. | |
Ausbildung für Köch*innen soll pflanzliches und saisonales Kochen sowie den Direkteinkauf bei Produzent*innen fördern. | |
Landwirtschaft und neue Bewirtschaftungsformen führen zur Sensibilisierung der Konsument*innen in Bezug auf regionale und saisonale Ernährung. | |
Lehrpersonen können als Multiplikator*innen wirken: Es gibt über 200 Berufe entlang der Ernährungswertschöpfungskette. | |
Eine zentrale Website gibt Auskunft über Angebote im Bereich der regionalen, nachhaltigen Lebensmittelversorgung. |
Regionale Produktion und Verarbeitung
Die Produktion rund um Zürich bietet grundsätzlich gute Voraussetzungen für eine regionale Ernährung: Im Schnitt könnte knapp die Hälfte der untersuchten Lebensmittel in der Region produziert werden. Die Handlungsansätze, wie der Absatz regionaler Produkte in der Stadt Zürich noch gesteigert werden kann, konzentrieren sich vor allem auf die Förderung regionaler Initiativen.
Information und Bildung
Kooperationen mit bestehenden Inkubatoren- und Bildungseinrichtungen prüfen. |
Förderung regionaler Verarbeitungsstrukturen, Erhalt von traditionellem Wissen und Ausbildung qualifizierter Fachkräfte. |
Förderung neuer Zusammenarbeitsformen zwischen Konsument*innen und Produzent*innen. |
Bereitstellung finanzieller Ressourcen für regionale Initiativen im Bereich nachhaltiger Ernährung. |
Förderung regionale, nachhaltige Brotwertschöpfungskette. |
Regionale Vermarktung und Verteilung
Damit Lebensmittel aus der Region die städtischen Abnehmer/innen erreichen, muss eine funktionierende regionale Vermarktung und Verteilung sichergestellt sein. Oft fehlt jedoch das spezifische Knowhow, das benötigt wird, um Produkte erfolgreich zu vermarkten. Die Zugänglichkeit zu regionalen und nachhaltigen Lebensmitteln für die städtische Bevölkerung ist entscheidend. Regionale Initiativen stehen dabei im Wettbewerb mit den Grossverteilern.
Information und Bildung
Kooperation im Bereich Logistik für regionale Initiativen im Ernährungsforum Zürich thematisieren. |
Digitale Direktvermarktungsplattform (B2B) in Zürich etablieren und Synergien ausloten. |
Gut erreichbare Verkaufsstrukturen für Direktvermarktung. |
Öffentliche Beschaffung
Die öffentliche Beschaffung der Stadt Zürich bietet dank der zentralen Beschaffungsstruktur gute Voraussetzungen, um Ansätze zur Förderung der Verwendung von regionalen und nachhaltigen Lebensmitteln zu testen und so weitreichende Veränderungen anzustossen. Die Strategie nachhaltige Ernährung definiert daher auch das Ziel, den Anteil nachhaltiger Produkte in den städtischen Verpflegungsbetrieben bis 2030 auf 50 % zu steigern.
Information und Bildung
Nachhaltige, regional produzierte Lebensmittel in der öffentlichen Beschaffung fördern |
Kleinmengen in der öffentlichen Beschaffung berücksichtigen |
Gastronomie
Die Gastronomie hat einen beträchtlichen Anteil am Lebensmittelkonsum in der Stadt Zürich und ein beträchtliches Potenzial, den Anteil an regional und nachhaltig produzierten Lebensmitteln zu erhöhen.
Information und Bildung
Labels und Kennzeichnung Saisonalität und Regionalität |
Regionales Brot in der Gastronomie fördern |
Neue Zusammenarbeitsformen zwischen Gastronomie und Produzent/innen fördern |
Digitale Direktvermarktungsplattform in Zürich etablieren und Synergien ausloten |
Lebensmittelverluste
Heute geht in der Schweiz rund ein Drittel aller Lebensmittel verloren. Die Top-3-Verursacher sind die Haushalte, gefolgt von der Lebensmittelindustrie und der Gastronomie. Mit einer vollständigen Nutzung aller Lebensmittel könnte die Umweltbelastung der Ernährung um 22 % gesenkt werden
Information und Bildung
Vermeidung von Lebensmittelverlusten in der Gastronomie |
Verwertung von B-Ware |