Der Schadstoffgehalt in der Luft lässt sich kaum wahrnehmen. Ein Kunstprojekt soll das ändern. Es macht Luftschadstoffe hörbar.
Kunstprojekt macht die Luftqualität hörbar
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Die Schadstoffkonzentration in der Luft hat einen enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Doch bewusst wahrnehmen lässt sie sich meist nicht. Das soll sich mit der Lufthörstation ändern.
4. Januar 2022
Ein Kunstprojekt soll den Schadstoffgehalt in der Luft akustisch darstellen, also hörbar machen. Angedacht ist eine sich in Echtzeit verändernde Klanglandschaft, die Interessierte über einen Livestream im Internet anhören können. Dabei sollen die in Zürich gemessenen Luftschadstoffe in akustische Signale umgewandelt werden. Dazu werden die unterschiedlichen Schadstoffkonzentrationen bestimmten Geräuschen zugeordnet und zusätzlich durch bestehende Feldaufnahmen aus dem UGZ-Labor und den Messstationen modifiziert. Der als «Sonifizierung» bezeichnete Prozess ermöglicht es dem Hörer, Daten zu erleben, die normalerweise stumm sind: Die «Hörqualität» vermittelt ein Gefühl für die Luftqualität.
Massive Gesundheitsschäden durch Feinstaub
Der UGZ beteiligt sich am Projekt, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. «Die gefährlichsten Luftschadstoffe, wie zum Beispiel besonders kleine Feinstaub-Partikel, nehmen wir meist nicht einmal wahr», sagt Christian Huber, Projektleiter Luftreinhaltung. Dabei verursachen die Partikel massive gesundheitliche Schäden, wenn sie in die Lunge und sogar ins Herz-Kreislaufsystem eindringen. Die Lufthörstation macht Schadstoffe erlebbar und ermöglicht so einen neuen Zugang zum Thema.
Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der französischen Künstlerin Mélia Roger und dem Designer Eric Larrieux vom Institute for Computer Music and Sound Technology der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), mit der Unterstützung des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich und des Kuratoriums für Oekologie (ZHdK). Die beiden Künstler stellen das Projekt im Sommer 2022 am Radio Art Zone Festival vor. Aktuell sind bereits einzelne Hörproben verfügbar. Ziel der Kunstschaffenden ist es, einen Livestream zu ermöglichen.