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Feinstaub PM10

Feinstaub (PM10), auch Schwebestaub genannt, ist eine Mischung aus kleinsten Teilchen mit weniger als einem Hundertstel Millimeter Durchmesser (10 µm). In der Stadt ist der motorisierte Strassenverkehr einer der Hauptverursacher zu hoher Feinstaubbelastung.

Feinstaub ist ein Gemisch aus Dieselruss, Russteilchen aus Öl- und Holzfeuerungen, Abriebteilchen von Pneus und Strassenbelag, aber er besteht auch aus Aufwirbelungen und Partikeln aus illegalen Abfallverbrennungen sowie natürlichen mineralischen Anteilen.

Eine wichtige Rolle spielt auch die Partikelbildung aus gasförmigen Vorläuferschadstoffen, namentlich Stickoxiden, Schwefeldioxid und Ammoniak. Zudem haften an den Partikeln aus Verbrennungsprozessen Substanzen wie polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Dioxine, die teils krebserregend und erbgutschädigend wirken können.

Grenzwerte

Langzeitgrenzwert: 20 µg/m³ im Jahresmittel
Kurzzeitgrenzwert: 50 µg/m³ im 24-Stunden-Mittel (maximal drei Überschreitungen pro Jahr)

Blei (Pb) im Schwebestaub (PM10): 500 ng/m³ im Jahresmittel
Cadmium (Cd) im Schwebestaub (PM10): 1.5 ng/m³ im Jahresmittel 

Belastungssituation

Nach einem deutlichen Rückgang der PM10-Belastung (Feinstaub) bis zum Jahr 2000 hat sich die Abnahme stark verlangsamt, sie zeigt aber nach wie vor einen leichten Abwärtstrend. Seit 2014 wird der Langzeitgrenzwert (Jahresmittelwert) auf dem Stadtgebiet nur noch punktuell überschritten.

Nach wie vor können ungünstige Witterungsbedingungen (insbesondere anhaltende Winter-Inversionslagen) dazu führen, dass der Langzeitgrenzwert vermehrt und der Kurzzeitgrenzwert (Tagesmittelwert) an allen Messorten häufig überschritten werden.

Jahresmittelwerte Feinstaub PM10 in der Stadt Zürich
Verlauf des Feinstaub PM10-Jahresmittelgrenzwertes in der Stadt Zürich von 1983 bis heute.
Anzahl Überschreitungen des Feinstaub PM10-Tagesmittelgrenzwertes in der Stadt Zürich.
Verlauf der Anzahl Überschreitungen des Feinstaub PM10-Tagesmittelgrenzwertes in der Stadt Zürich von 1998 bis heute.
Jahresmittelwerte Blei im Schwebestaub in der Stadt Zü-rich
Verlauf der Jahresmittelwerte Blei im Schwebestaub in der Stadt Zürich. Seit 1991 wird der Grenzwert eingehalten.
Jahresmittelwerte Cadmium im Schwebestaub in der Stadt Zürich
Verlauf der Jahresmittelwerte Cadmium im Schwebestaub in der Stadt Zürich. Seit 1988 wird der Grenzwert eingehalten.

Im Winterhalbjahr kann es bei stabilen und windarmen Wetterlagen zu Inversionslagen kommen, in denen sich die Luft mit Feinstaub PM10 und Stickstoffdioxid anreichert und die Luftbelastung weit über dem sonst üblichen Niveau liegt, dem sogenannten Wintersmog. Auf der Seite zum Thema Smog finden Sie ausführliche Informationen dazu.

Wirkung

Feinstaub PM10 wird grossteils eingeatmet, da die Filterwirkung des Nasen-Rachenraumes für feine Partikel mit weniger als 10 Mikrometer Durchmesser (PM10) nicht ausreicht. Je kleiner die Partikel sind, desto tiefer können sie in die Lunge vordringen. So gelangen ultrafeine Teilchen bis in die Lungenbläschen (Alveolen) und werden von dort nur sehr langsam wieder entfernt. Gemäss neuerer Erkenntnisse können sie von den Alveolen in die Blutbahn übertreten und so im Körper verteilt werden.

Abgelagerte Partikel können Atemwegserkrankungen wie Bronchitis bewirken oder Asthmaanfälle begünstigen. PM10 und darin enthaltene Russpartikel, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Schwermetalle können toxisch wirken und Krebs verursachen. Feinstaub führt auch zu Belastungen des Herz-Kreislaufsystems und steigert das Herzinfarktrisiko.

Blei

Blei hat eine toxische Wirkung, wenn es durch Einatmen oder Verschlucken in den Körper gelangt. Es lagert sich in den Knochen, Muskeln und im Nervensystem ein und führt bei fortgeschrittener Vergiftung zu Schädigungen des Nervensystems und zu Unfruchtbarkeit. Besonders problematisch sind Organoblei-Verbindungen, wie sie bis vor einigen Jahren noch als Additiv im Benzin (Anti-Klopfmittel) eingesetzt wurden. Ihre hohe Fettlöslichkeit beschleunigt die Aufnahme in den Körper.

Cadmium

Cadmium ist hoch giftig und kann zu Schädigungen von Lunge, Niere und Leber führen. Es besteht zudem der Verdacht der krebsauslösenden Wirkung beim Menschen. Cadmium ist erst seit ca. 200 Jahren bekannt und war unter anderem Bestandteil von Rostschutzmitteln. Heute verzichtet man weitgehend auf den Gebrauch von Cadmium.

Weitere Informationen zu lungengängigen Feinpartikeln und den damit verbundenen Herausforderungen finden Sie beim Bundesamt für Umwelt (BAFU).

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