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Der Goldschmuck von der Fraumünsterstrasse

Einen besonderen Fund machte die Archäologie 2008/09 bei den Ausgrabungen an der Zürcher Fraumünsterstrasse: Ein 900-jähriges Schmuckstück aus Gold, das einen Vogel darstellt.

Filigran gearbeitetes Schmuckstück in Vogelform
900-jähriges Schmuckstück aus Gold, das einen Vogel auf einem Ast darstellt. (Foto AfS/Archäologie)

Der Fund von der Fraumünsterstrasse ist aussergewöhnlich. Zum Vorschein kam ein kleines, etwa 2,5 cm grosses Schmuckstück aus Gold, das einen kleinen Vogel – wahrscheinlich einen Adler – darstellt. Der Vogel sitzt auf einem Ast und hält im Schnabel eine goldene Scheibe. Aussparungen bei den Augen, auf dem Flügel, beim Ast und vielleicht auch an der Scheibe, legen die Vermutung nahe, dass an diesen Stellen Plättchen aus Email, vielleicht auch Edel- oder Halbedelsteine eingelegt gewesen sind, die nun aber fehlen. Das Schmuckstück besteht aus einem dünnen Goldguss als Unterlage, auf dem ein feiner, filigran gedrehter Golddraht die Konturen der Figur modelliert. Das Werkstück ist ausgesprochen qualitätsvoll und dürfte als Halsketten-Anhänger einer vornehmen Frau gehört haben und etwa 900 Jahre alt sein.

Ein solcher Fund ist ausgesprochen selten und entsprechend bedeutend. Das Fraumünster war im Mittelalter ein Kloster, in dem vor allem Damen aus dem Hochadel der weiteren Region Einsitz als Nonnen hatten. Das Schmuckstück passt damit gut in dieses vornehme Umfeld, auch wenn es kaum direkt von einer dieser Klosterfrauen getragen worden sein wird.

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