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Wasserkirche 2004

Die Grabungsstätte unter der Wasserkirche ist seit über 60 Jahren der Öffentlichkeit zugänglich. Die viel besuchte archäologische Krypta birgt durchaus noch Geheimnisse. Eine kleine Grabung führte 2004 zur Entdeckung eines rund 1000-jährigen Grabes.

Archäologin beim Freilegen des 1000-jährigen Grabes in der Krypta der Wasserkirche. (Foto AfS/Archäologie)

Gräber in der Kirche

Im 10. Jahrhundert wurde die erste Wasserkirche als zweigeschossiger Bau auf einer Insel in der Limmat errichtet. In der Unterkirche verehrte man den Märtyrerstein als die Stelle, an der die Stadtheiligen Felix und Regula ihr Leben liessen.

Das 2004 entdeckte Grab ist das dritte einer kleinen Gräbergruppe aus dem 11./12. Jahrhundert. Sie zeigt, dass im Hochmittelalter an der geheiligten Stelle Bestattungen vorgenommen wurden. Durch diese Nähe wollte man sich der Fürsprache der Heiligen im Jenseits vergewissern. In den drei Gräbern wurden nacheinander mehrere Verstorbene bestattet. Nachgewiesen sind die Skelettreste von mindestens neun Frauen, Männern und Kindern. Die Fundumstände und der anthropologische Befund weisen darauf hin, dass es sich um privilegierte Personen handelte. Sie gehörten zumindest teilweise der gleichen Familie an, deren Namen wir jedoch nicht kennen. Spätere Umbauten in der Kirche machten die ebenerdigen Grabstellen unkenntlich.

Rekonstruierte Innenansicht der Unterkirche mit den drei ebenerdigen Grabstellen. Die Grabplatte mit dem Kreuz kann vor Ort besichtigt werden. Im Hintergrund befindet sich der Märtyrerstein, der durch einen Schacht erschlossen war.  (Grafik Oliver Lüde)

Die Skelettreste gehören zu einer im Alter von etwa 40 Jahren verstorbenen Frau. Wiederholt eindringende Hochwasser hatten zur Verlagerung der Knochen aus ihrer natürlichen Position und zur Bildung einer Kalksinterschicht geführt. Aufgrund des feuchten Bodenmilieus knapp über dem Limmatwasserspiegel blieb das Sargholz (Weisstanne) vergleichsweise gut erhalten.  (Foto AfS/Archäologie)

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