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Alte Trotte, Nordstrasse 331

Verschränkung von Alt und Neu in einem über 600 Jahre alten Wohnhaus.

Die Errichtung der Lehentrotte geht bis ins 16. Jahrhundert zurück – heute leistet sie, nach ihrer umfassenden Instandsetzung, als neues Zuhause einer Gross-Wohngemeinschaft auch einen Beitrag zum gemeinnützigen Wohnen der Stadt Zürich. Das zweigeschossige, langrechteckige Wohnhaus ist ein Relikt der einstigen dörflichen Siedlung Wipkingen. Von Beginn an in Mischbauweise errichtet, offenbart das Gebäude mit Satteldach und rückseitigem Pultdachanbau seinen dörflichen Ursprung nicht nur in seiner Erscheinung und Bauweise, sondern auch in seiner schrägstehenden Anordnung an die Nordstrasse. Die Lehentrotte lag ursprünglich ausserhalb des Wipkinger Dorfkerns am Fuss des ausgedehnten Rebbergs am Käferberghang. Die Nutzung als Trotte wurde spätestens 1879 aufgegeben, das Trottwerk abgetragen und anschliessend wurde das Gebäude zu einem Bauernhaus umgenutzt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte der Ausbau der Liegenschaft zu einem städtischen Wohnhaus.

Der zweigeschossige Pressraum der früheren Trotte lag im nördlichen Gebäudeteil. Das südliche Gebäudedrittel, das im Erdgeschoss aus einem Natursteinmauerwerk bestand, wurde wohl aufgrund der typischen Maueröffnungen und Befensterung als Trottstube und Keller genutzt. Dieses wurde im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts weiter ausgebaut.

Das Hauptgebäude wurde allseitig saniert, das historische Holztragwerk ergänzt und statisch verstärkt. Durch gezielte energetische Massnahmen, inklusive dem Ersatz der Heizung durch eine Erdsonden-Wärmepumpe, konnte die Energiebilanz des Gebäudes erheblich verbessert werden. Das Dach, die Aussenwände und der Boden wurden gedämmt und die Fassade neu verputzt. Der neue eingeschossige Anbau aus Holz erhielt ein Kleid aus einer lichtdurchlässigen Holzverschalung mit rautenförmigem Muster, welches eine Reminiszenz an das ursprüngliche Ökonomiegebäude darstellt.

Vom Haupteingang her verbindet eine neue Stahltreppe als zentrales Erschliessungselement alle Geschosse. Im Bereich des ehemaligen Pressraumes im Erdgeschoss befindet sich die grosszügige Küche. Angrenzend daran erstreckt sich im Anbau der Aufenthaltsraum mit direktem Zugang zum Garten. Neue Zimmertrennwände im Dachgeschoss ermöglichten den Einbau von fünf zusätzlichen Schlafzimmern mit zwei Bädern.

Trotz der umfassenden Gesamtinstandsetzung mit umfassenden Ertüchtigungsmassnahmen und diversen räumlichen Anpassungen und Ergänzungen, konnte der ursprüngliche Charakter des historischen Bauernhauses erhalten, wenn nicht sogar verstärkt werden. Die gegenseitige Beeinflussung und Verschränkung von Alt und Neu im Räumlichen wie im Materiellen wertet das Gebäude auf und verleiht ihm neuen Atem. Die Gross-WG für insgesamt 14 Personen ähnelt dem ursprünglichen Gefüge der bäuerlichen Grossfamilie und passt deshalb gut in die Gebäudestruktur. Nicht zuletzt füllt die gewählte Wohnform die Alte Trotte ideal und vielschichtig wieder mit neuem Leben.

  • Adresse: Nordstrasse 331
  • Kreis / Quartier: 10 / Wipkingen
  • Inventar: kommunal
  • Baujahr: 1570, ab 1812 als Trottgebäude
  • Architektur: unbekannt

  • Bauherrschaft: Liegenschaften Stadt Zürich
  • Architektur: Felder Architektur, Zürich
  • Ausführung: 2016–2019

Impressionen nach der Sanierung

(Foto: Ariel Huber)
(Foto: Ariel Huber)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Ariel Huber)
(Foto: Ariel Huber)
Generalsanierung Alte Trotte, Zürich-Höngg Architekt: Lukas Felder
(Foto: Ariel Huber)
(Foto: Ariel Huber)
Generalsanierung Alte Trotte, Zürich-Höngg Architekt: Lukas Felder
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Ariel Huber)
(Foto: Ariel Huber)
(Foto: Ariel Huber)
(Foto: Ariel Huber)
Generalsanierung Alte Trotte, Zürich-Höngg Architekt: Lukas Felder
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)

Standort

Alte Trotte
Nordstrasse 331
8037 Zürich

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