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Publikation

Februar 2017

Zürich-Parkhaus Opéra, Band 2

Funde der neolithischen Feuchtbodenfundstelle.
Februar 2017

Zürich-Parkhaus Opéra, Band 2

Funde der neolithischen Feuchtbodenfundstelle.

Zürich-Parkhaus Opéra gehört zu den grössten zusammenhängend ergrabenen neolithischen Feuchtbodenfundstellen des Alpenraums. Aus über 3000 m2 wurden von April 2010 bis Januar 2011 enorme Fundmengen geborgen. Die Mehrheit der Funde stammt aus der um 3165 v.Chr. datierenden Schicht 13 und ergibt ein repräsentatives und typisches Horgener Inventar.

Band 2 zur Auswertung von Zürich- Parkhaus Opéra stellt diese Funde vor: Horgener Keramik, Steinbeilklingen, Silices, Felsgesteinsartefakte, Holz-, Knochen- und Hirschgeweihartefakte sowie Textilien, Textilkeramik und wenige jungneolithische, schnurkeramische, spätbronzezeitliche und nicht datierbare Funde. Die Beschreibung erfolgt nach Materialien getrennt und mit zahlreichen Verteilungsplänen. Neben der typologischen Vorlage der Funde werden bei den Silices, Steinbeilen, Felsgesteins- und Holzartefakten auch Rohmaterialanalysen vorgestellt. Der Band schliesst mit einem umfangreichen Tafelteil ab.

Zu den herausragenden Funden von Zürich-Parkhaus Opéra zählen ein grösseres Fragment eines Fischernetzes samt Netzschwimmer, ein Umhang, zwei Hüte sowie zwei flüchtig gearbeitete, nicht funktionstüchtige Bögen mit Rindenapplikation, die zur Definition eines neuen Bogentyps «Opéra» (symbolische Bögen) führten. Eine besondere Herausforderung stellten die zwei Tonnen Horgener Keramik dar. Die reduzierte, aber gezielte Passscherbensuche liess trotz der enormen Materialmenge Keramikstile erkennen.

Kombiniert mit den Verteilungsplänen erlaubt die repräsentative Fundmenge erste Überlegungen zur Dorforganisation: So zeigen etwa Beitel, Holme sowie hölzerne Schalen und Schöpfer Auffälligkeiten in der Verteilung, die auf spezifische Arbeitsteilung schliessen lassen.

Die Fundvorlage in Band 2 schliesst an Band 1 der Auswertung von Zürich- Parkhaus Opéra (Befunde, Schichten und Dendroarchäologie) an. Im abschliessenden Band 3 finden sich weitere naturwissenschaftliche Analysen und eine material- und disziplinenübergreifende Synthese.

Christian Harb, Niels Bleicher (Hrsg.) 

Monographien der Kantonsarchäologie Zürich 49 (2016), 340 Seiten, 389 Abbildungen, 84 Tafeln.

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