Arealentwicklung Mitte
Im «Teilgebiet Mitte» der Zentrumsentwicklung Affoltern, nördlich des Zehntenhausplatzes, planen die Post Immobilien und die Migros-Pensionskasse einen Ersatz ihrer bestehenden Überbauung auf Grundlage des Leitbildes.
In einem breiten Dialogverfahren wurde gemeinsam mit Bewohner*innen des Quartiers und der Beteiligung von Grundeigentümer*innen ein umfassendes Leitbild für das Zentrum Affolterns erarbeitet. Die Grundstücke nördlich angrenzend an den Zehntenhausplatz bilden das Herzstück der «Zentrumsentwicklung Affoltern»: Die Anlagestiftung der Migros-Pensionskasse (MPK) und die Post Immobilien besitzen hier insgesamt fünf Liegenschaften, mit einer Fläche von rund 4500 Quadratmetern. Die Stadt Zürich ist zudem Eigentümerin des angrenzenden Zehntenhauses inklusive Zehntenhausgarten. Diese Grundstücke bilden gemeinsam das «Teilgebiet Mitte» des Leitbilds.
Die beiden Grundeigentümerinnen MPK und Post Immobilien planen, die bestehende Überbauung in gemeinsamer Koordination durch Neubauten zu ersetzen. Die Entwicklung geschieht gemäss Leitbild in enger Abstimmung mit dem Tram Affoltern sowie dem Verfahren zur Neugestaltung des Zehntenhausplatzes, welches aktuell durch das Tiefbauamt durchgeführt wird. Das Zehntenhaus wird als denkmalpflegerisch wertvolles Gebäude dabei auch in Zukunft Bestand haben – die nötige Instandsetzung erfolgt in einem separaten Verfahren.
Studienauftrag
Mit dem abgeschlossenen Studienauftrag legen die Grundeigentümerinnen einen städtebaulichen Grundstein: Er stellt einen konkreten städtebaulichen Projektvorschlag dar und bildet so die Basis für den nachgelagerten privaten Gestaltungsplan.
Dazu wurde ein einstufiges, nicht anonymes Verfahren mit Präqualifikation durchgeführt. Nach der Präqualifikation wurden acht Projekte von verschiedenen Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros zur Jurierung ausgewählt. Die Schlussbeurteilung erfolgte an zwei Jurytagen: Das Beurteilungsgremium – in welchem auch eine Vertreterin aus dem Quartier Einsitz nahm – traf sich hierzu am 7. November und 5. Dezember 2022 in Zürich.
Siegerprojekt
Das Beurteilungsgremium empfahl der Bauherrschaft einstimmig das Projekt des Teams «Schwabe Suter Architekten / Studio Vulkan Landschaftsarchitektur» zur Weiterbearbeitung und Ausführung.
Dieses Siegerprojekt sieht drei kompakte, freistehende Baukörper vor, durch deren clevere Setzung an den Rändern des Areals grosszügige Freiräume freigespielt werden sollen: Das Langhaus, das Hochhaus und das Punkthaus.
- An der Einmündung der Jonas-Furrer-Strasse in die Wehntalerstrasse setzt ein Hochhaus einen urbanen Akzent, der auf die wichtige Verbindung zwischen Zehntenhausplatz und Bahnhof Zürich Affoltern verweist.
- Das Langhaus liegt leicht zurückversetzt am Zehntenhausplatz und nimmt mit Gebäudetiefe und Geschossigkeit rücksichtsvollen Bezug zur Massstäblichkeit der historischen Bauten im alten Ortskern. Bemerkenswert ist dabei insbesondere die Rücksichtnahme auf das inventarisierte Zehntenhaus. Die Rückversetzung schafft einen angemessenen Auftakt am Zehntenhausplatz.
- Das Punkthaus und seine Umgebung führt entlang «In Böden» die unterschiedlichen Freiräume sinnvoll fort: So entsteht eine gute Kombination mit dem üppig begrünten Zehntenhausgarten und dem Zentrumsplatz, dem eigentlichen Herzstück des Quartiers. Insbesondere der Zehnthausgarten konnte gegenüber den Vorstellungen im Leitbild markant vergrössert werden.
Insgesamt schafft die vielfältige Vernetzung der Freiräume über den Projektperimeter hinaus eine hohe Durchlässigkeit auf der Fussgängerebene, die für eine Zentrumsbebauung unabdingbar ist. In allen drei Häusern wurden flexibel nutzbare Wohnungsgrundrisse mit gut proportionierten Räumen vorgeschlagen, die eine hohe Wohnqualität versprechen. Erdgeschossnutzungen mit Gewerbe und publikumsorientierten Angeboten tragen im Entwurf zur Belebung der grosszügigen angrenzenden Freiräume bei.
Weitere Informationen zum Siegerprojekt und den weiteren Entwürfen finden Sie im Jurybericht zum Studienauftrag:
Vom 8.März bis zum 16. April 2023 fand eine Ausstellung zum Siegerprojekt des Studienauftrags statt. Zeitgleich wurde auch die Planerwahl zur Sanierung des städtischen Zehntenhauses dort präsentiert.