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Sanierter Kreuzgang Grossmünster – Oase der Besinnung

Medienmitteilung

Der Kreuzgang des Grossmünsters wurde in den vergangenen Monaten sanft renoviert. Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Instandsetzung des Sandsteins und auf den Hofgarten.

20. Oktober 2009

Beim Stichwort «Grossmünster» denkt man spontan an die beiden stadtprägenden Türme, vielleicht auch ans mächtige Kirchenschiff oder an die Krypta mit der Karls-Statue. Weniger bekannt ist, dass die berühmteste Zürcher Kirche über einen Kreuzgang verfügt. Er ist zu bestimmten Zeiten öffentlich zugänglich und beheimatet auch eine Dauerausstellung zu Zwingli und anderen wichtigen Personen der Reformationszeit.

Letzte Restaurierungen im Kreuzgang des Grossmünsters fanden zu Beginn der 1960er-Jahre statt. Gerade die Sandsteinelemente machten unterdessen einen etwas tristen Eindruck. Sie wurden nun von Spezialisten sorgfältig gereinigt. Neues einheitliches Mobiliar lädt die Besucherinnen und Besucher zum Verweilen ein.

Kulturhistorische Zierpflanzen
Der Garten im Innenhof wurde zusammen mit der Stiftung Pro Specie Rara neu konzipiert. Als Inspiration diente der Naturforscher und Universalgelehrte Konrad Gessner, der im Kreuzgang seine letzte Ruhestätte hat. Gessner befasste sich unter anderem mit der Elementenlehre. Der neue Hofgarten nimmt dies auf und thematisiert Erde, Feuer, Wasser und Luft mit kulturhistorischen Zierpflanzen in den vier Beeten.

Die Kirche Grossmünster ist im Besitz des Kantons Zürich und wird durch die gleichnamige evangelisch-reformierte Kirchgemeinde genutzt. Das Annexgebäude mit dem Kreuzgang ist hingegen Eigentum der Stadt Zürich. Es wird seit 1976 an die Theologische Fakultät der Universität vermietet.

Anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums hat sich die Boston Consulting Group Schweiz – mit Firmensitz in unmittelbarer Nachbarschaft des Grossmünsters – ideell und finanziell an der Aufwertung des Kreuzgangs beteiligt.

Öffnungszeiten des Kreuzgangs
Winterhalbjahr: werktags 10.00 bis 17.00 Uhr
Sommerhalbjahr: werktags 9.00 bis 18.00 Uhr

Grossmünster-Kreuzgang historisch
Der Kreuzgang des Grossmünsters stammt aus dem späten 12. Jahrhundert und war Bestandteil des Chorherrenstifts. Was die Besuchenden heute sehen, entspricht nur noch teilweise dem Original. Das 1832 aufgehobene Chorherrenstift musste Mitte des 19. Jahrhunderts dem Neubau einer Mädchenschule weichen. Der Kreuzgang wurde zerlegt und in den Neubau integriert. Diese Rekonstruktion orientierte sich zwar am Original, beinhaltet aber zahlreiche Interpretationen.