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Spurensuche in Altstetten: Römische Villa und mittelalterliche Gräber

Medienmitteilung

Ein unterirdischer Anbau vergrössert künftig das Evangelisch-reformierte Kirchenzentrum in Zürich-Altstetten. Bevor die Bagger für die Sanierung und den Erweiterungsbau auffahren, gräbt die Stadtarchäologie auf dem Gelände nach Resten eines römischen Gutshofs und eines ehemaligen Friedhofs.

1. April 2010

Die ältesten Teile der alten Kirche Altstetten sind rund 1000-jährig. Die Stadtarchäologie interessiert sich besonders für das Gelände daneben. Seit Ausgrabungen beim Bau der neuen Kirche im Jahr 1941 ist bekannt, dass die alte Kirche über den Fundamenten einer römischen Villa steht – ähnlich wie das nahe gelegene Freibad Letzigraben.

Möglicherweise werden im Rahmen der aktuellen Bauarbeiten weitere Fundamentteile der Villa oder anderer Gebäude des ehemaligen Gutshofs zum Vorschein kommen. Beim Aushub von Entwässerungsgräben im Jahr 1993 hatten Fachleute zudem festgestellt, dass sich im Boden etliche Bestattungen aus dem seit 1941 nicht mehr genutzten Friedhof befinden. Da der Friedhof sehr lange bestand könnten darunter auch mittelalterliche Gräber liegen.

Die Stadtarchäologie und das Bestattungsamt der Stadt Zürich sowie die Reformierte Kirchgemeinde Zürich-Altstetten haben gemeinsam einen Weg gefunden würdevoll mit den Bestattungen und den Kulturgütern umzugehen. Mitarbeitende der Stadtarchäologie werden einen Teil der Baufläche untersuchen und das Gefundene dokumentieren. Wo Gräber zum Vorschein kommen, wird das Bestattungsamt die Gebeine sorgfältig bergen und auf dem Friedhof Altstetten erneut beisetzen.

Der Erweiterungsbau der Architekten Silvio Schmed und Arthur Rüegg für das Reformierte Kirchenzentrum in Zürich-Altstetten entsteht zwischen Frühjahr 2010 und 2011. Die Arbeiten beginnen am 6. April 2010 mit den Bauinstallationen. Eine Infotafel orientiert die Quartierbevölkerung vor Ort über die archäologische Fundstelle.