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Stadtrat entlässt «Seebahnhöfe» aus dem Inventar schützenswerter Bauten

Medienmitteilung

Der Stadtrat hat beschlossen, die beiden Wohnsiedlungen Seebahn und Kanzleistrasse aus dem Inventar schützenswerter Bauten zu entlassen. Die geplanten Neubauten erfüllen die hohen sozialen und städtebaulichen Anforderungen und rechtfertigen deshalb die vom Stadtrat getroffene Güterabwägung.

31. August 2016

Das Bullingerquartier hat grosses Entwicklungspotenzial. Insbesondere die verhältnismässig vielen genossenschaftlichen und städtischen Siedlungen müssen sich weiterentwickeln, damit sie den neuen Anforderungen gerecht werden. Die Stadt hat deshalb im Jahr 2009 zusammen mit dem Quartierverein und den betroffenen Baugenossenschaften BEP, ABZ und der GBMZ Leitsätze für eine zukunftsgerichtete und sozialverträgliche Entwicklung des Bullingerquartiers erarbeitet. Die Leitsätze wurden durch Machbarkeitsstudien vertieft und flossen in das 2010 verabschiedete Leitbild Seebahn-/Hohlstrasse ein.

Zwei Siegerprojekte

Im Dezember 2011 stellte der Stadtrat aufgrund der Zielsetzungen des Leitbilds in Aussicht, eine Entlassung aus dem Inventar der schützenswerten Bauten zu prüfen: Die BEP und die ABZ sollen ihre inventarisierten Wohnsiedlungen, Seebahn und Kanzleistrasse, ersetzen dürfen, sofern die Neubauten soziale und städtebauliche Auflagen erfüllen. Zu diesem Entscheid ist der Stadtrat nunmehr nach einer sorgfältigen Güterabwägung gekommen.

Das Amt für Hochbauten (AHB) führte im Auftrag der beiden Genossenschaften je ein Konkurrenzverfahren durch:

  • Harder Spreyermann Architekten und Landschaftsarchitekt Martin Glauser entschieden mit dem Projekt Pinarello den Wettbewerb der BEP für sich.
  • Das Projekt von Müller Siegrist Architekten und Westpool Landschaftsarchitektur ging als Sieger aus dem Studienauftrag der ABZ hervor.

Plus 500 neue Bewohnerinnen und Bewohner

Der Stadtrat entlässt die beiden Wohnsiedlungen aus dem Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte: Die Neubauten weisen die verlangten hohen gestalterischen und architektonischen Qualitäten auf und erfüllen die hohen sozialen und städtebaulichen Auflagen. Die Wohnungen werden nach Kostenmiete vermietet. Zudem wird ein Teil der Wohnungen subventioniert. Es werden im Vergleich zu heute mehr 4,5-, 5,5- und 6,5-Zimmer-Wohnungen geschaffen. In der neuen Siedlung Seebahn finden 146 Wohnungen Platz (heute 113), die neue Siedlung Kanzleistrasse weist 210 Wohnungen auf (heute 156). Zurzeit wohnen rund 500 Menschen in beiden Siedlungen, die Neubauten bieten rund 1000 ein neues Zuhause. Sie erlauben zudem einen optimierten Umgang mit der lauten Seebahnstrasse. Der Stadtrat betont, dass die Ersatzneubauten einen qualitätsvollen Beitrag an die Quartierentwicklung, die Erhöhung des Anteils an gemeinnützigem Wohnraum sowie die Erreichung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft leisten.

Die Siedlungen werden aus dem Inventar entlassen, nachdem die Ersatzneubauten zum Bau freigegeben worden sind. Als nächster Schritt wird für das Gebiet «Seebahnhöfe» ein privater Gestaltungsplan erarbeitet. Der Bau der neuen BEP-Siedlung beginnt voraussichtlich 2019, jener der ABZ 2020.