Vor gut einem Jahr schrieb ich in der Tagblatt-Kolumne: «Ein Fussballstadion ist mehr als ein Gebäude – es muss die guten Zürcher Fussballgeister und damit die Begeisterung des Publikums wecken.» Vor ein paar Tagen wurde das Wettbewerb-Siegerprojekt «Hypodrom» vorgestellt. Und da spukten die guten Fussballgeister begeistert herum. 

Denn die Spannung auf das neue Stadion war gross, und umso grösser war meine Freude, das Projekt endlich vorstellen zu dürfen. Es war ein gutes Gefühl, gemeinsam mit den Stadträten Martin Vollenwyder und Gerold Lauber, mit den Clubpräsidenten André Dosé und Ancillo Canepa, mit Fanvertretern und Architekten auf der Bühne zu stehen und zu zeigen: Das ist das neue Stadion und hinter diesem Projekt stehen wir gemeinsam.

Natürlich gibt es auch Kritik – insbesondere an den Kosten. Die muss es auch geben. Es braucht eine intensive und konstruktive Diskussion, um ein solches Grossprojekt umzusetzen – auch im Gemeinderat. Vor rund einem Jahr hat er dem Projektierungskredit mit 120 zu Null Stimmen zugestimmt. An den Rahmenbedingungen hat sich seitdem nichts geändert. Wenn der Gemeinderat darum nicht plötzlich seine Meinung ändert, nachdem er schon einige Millionen bewilligt hat, bekommt das Stadion eine breite politische Unterstützung.

Ich habe mich auch sehr gefreut, dass ich das neue Stadionprojekt mit Martin Vollenwyder präsentieren durfte. Er hat sein ganzes Gewicht und seinen Viertelitaliener in den Ring geworfen und proklamiert, dass sich das Projekt finanzieren lässt. Martin Vollenwyder wird uns im Abstimmungskampf fehlen. Sein grosses Knowhow, seine Glaubwürdigkeit, sein Fachwissen und sein Temperament sind nicht zu ersetzen. Aber in irgendeiner Weise können wir sicher auf seine tragende Stimme zählen. Und, wer weiss, vielleicht beschert uns Martin Vollenwyder eine weitere Freude und engagiert das Tonhalle-Orchester für die Eröffnung des Stadions.

André Odermatt
Vorsteher Hochbaudepartement