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Theodor W. Adorno 3.9.-9.11.2003

Denken im 20. Jahrhundert

Theodor W. Adorno - Plakat

Denken im 20. Jahrhundert

3. September – 9. November 2003

Vernissage: Dienstag, 2. September 2003, 18.00 Uhr
Stadthaus Zürich

Die Ausstellung "Theodor W. Adorno – Denken im 20. Jahrhundert" ist eine Produktion des Präsidialdepartementes der Stadt Zürich in Zusammenarbeit mit dem Theodor W. Adorno Archiv, Frankfurt a.M.

Anschliessend an Zürich wird die Ausstellung vom 19. November 2003 bis 14. Februar 2004 im Historischen Museum Frankfurt a.M., Saalgasse 19 (Römerberg), gezeigt.

Theodor W. Adorno (1903 – 1969) war ein homo universalis: Als Philosoph, als Komponist, als Kritiker und Soziologe hat er mit seinen Arbeiten in die fortgeschrittensten Diskussionen eingegriffen und Kriterien des Urteilens aufgerichtet, hinter die nicht zurückgegangen werden kann. Der aus Deutschland Vertriebene wurde nach der Rückkehr aus der Emigration zu einer der wirkungsmächtigsten Figuren des öffentlichen Bewusstseins; die "Frankfurter Schule", die er zusammen mit Max Horkheimer und anderen bildete, war geradezu eine Institution. Dabei war die öffentliche Präsenz seines Denkens so eingreifend wie – in der Verkürzung, über die Adorno sich keine Illusionen machte – verzerrt. Dass sich nach Auschwitz keine Gedichte mehr schreiben liessen, war genau so in aller Leute Mund wie der bis zur Karikatur wiederholte Satz, es gebe kein richtiges Leben im falschen. Mehr als dreissig Jahre nach Adornos Tod scheint sich nun eine neue Beschäftigung mit seinem Werk abzuzeichnen.

Die Ausstellung zu seinem hundertsten Geburtstag will dazu den biographisch-dokumentarischen Unterbau bereit stellen. Sie versammelt zum ersten Mal eine grosse Zahl von Photographien, Lebenszeugnissen und Dokumenten aus Adornos Nachlass und versucht die Wechselbeziehung zwischen Leben und Werk, Kontinuität und Bruch, in bestimmenden persönlichen, gesellschaftlichen und geistigen Konstellationen darzustellen. Im Zentrum stehen dabei die frühen prägenden Jahre in Frankfurt, in der Familie, der Schule, dem Studium; die Freundschaft mit Siegfried Kracauer, Alban Berg, Max Horkheimer und Walter Benjamin; die erzwungene Emigration nach England und Amerika; schliesslich die emphatisch gewünschte Rückkehr nach Europa, mit der 1949 die Wirkung seiner Arbeiten einsetzte, von der Adorno sagte, sie verdanke sich seiner rückhaltlosen Verweigerung des Gedankens an Wirkung.

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