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Ludwig Hohl - Alles ist Werk.

Ludwig Hohl - Plakat

18. September - 28. November 2004

Eine Ausstellung des Schweizerischen Literaturarchivs und des Strauhofs Zürich.

Ludwig Hohl ist eine der grossen unbekannten Figuren der Schweizer Literatur. Hohl lebte ein Leben, das radikal und ausschliesslich seiner Arbeit verpflichtet war.

Sein Werk, in dessen Zentrum "Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung" steht, hat zahlreiche Schriftsteller wie Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt, Peter Bichsel und Adolf Muschg beeindruckt.

Hohl wurde am 9. April 1904 in Netstal im Kanton Glarus geboren. Nach Aufenthalten in Frankreich, Österreich und Holland lebte und arbeitete er über zwanzig Jahre in einer Kellerwohnung in Genf. Dort starb er im Jahr 1980. Sein Nachlass wird seit 1994 im zur Schweizerischen Landesbibliothek gehörenden Schweizerischen Literaturarchiv aufbewahrt und erschlossen.

Einige Früchte der Forschungsarbeit sind nun unter dem Titel "Alles ist Werk" - ein Zitat von Hohl selbst - in der Ausstellung zu sehen, die das Schweizerische Literaturarchiv in Zusammenarbeit mit dem Strauhof konzipiert hat; sie wurde für den Strauhof neu gruppiert und erweitert.
Zum ersten Mal ermöglicht sie einen Einblick in Hohls Schreib- und Denkwerkstatt. Im Zentrum stehen sein unablässiges Ringen um die richtigen Worte, die Entstehung und die jahrelange, teilweise qualvolle Beschäftigung mit dem Hauptwerk, "Die Notizen". Die akribische Aufzeichnung kleinster Begebenheiten und Tätigkeiten im Alltag machen eine faszinierende Dramaturgie des Schreibens sichtbar, wie man es von keinem anderen Schriftsteller der Schweiz des 20. Jahrhunderts kennt.

Eingeführt wird die Ausstellung durch Fotografien von Jean Mohr und Daniel Vittet, die Hohl in Genf begegnet sind.

Die Künstlerin Hanny Fries – Hohls zweite Ehefrau - zeigt eine Auswahl ihrer Portrait-Zeichnungen Hohls.
Im Strauhof werden erstmals auch ihre 2003/04 entstandenen Zeichnungen zu Hohls Erzählung "Nächtlicher Weg" vorgestellt; zur Ausstellung erscheint auch eine Sonderausgabe dieses Textes mit den neuen Illustrationen von Hanny Fries.

Zudem ist der Film von Alexander J. Seiler über Ludwig Hohl, der 1980 entstanden ist, in der Ausstellung zu sehen.

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