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Anna Blume trifft Zuckmayer. Dichterstimmen in Tonaufnahmen 1901-2004

Dichterstimmen - Plakat

Dichterstimmen in Tondokumenten 1901-2004
Eine Ausstellung des Strauhofs Zürich in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rundfunkarchiv, dem HörVerlag und Schweizer Radio DRS.

14. Dezember 2005 - 26. Februar 2006

Für Friedrich Nietzsche war die Stimme des Dichters die „Musik hinter den Worten, die Leidenschaft hinter dieser Musik, die Person hinter dieser Leidenschaft: alles das also, was nicht geschrieben werden kann“.

Thomas Mann war immer wieder angetan von der Möglichkeit, zu einem imaginären Publikum zu sprechen, das noch in ferner Zukunft der Präsenz seiner Stimme lauschen würde.
Und die Poetry-Slams und der rasch wachsende Markt für Hörbücher beweisen, dass die Authentizität der Stimme von Autorinnen und Autoren sowie die orale Erzählung nach wie vor zu faszinieren vermögen.

Die Ausstellung „Anna Blume trifft Zuckmayer“ versammelt rund 70 Ton- und Filmaufnahmen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Erstmals in dieser Form stellt sie Bedeutung und Wirkung der Dichterstimme im Zeitalter der Tonaufzeichnung zur Diskussion.
Sie vermittelt sowohl einen historischen Überblick wie systematische Einblicke in Funktion und Wirkung der Aufnahme von Autorenstimmen. Von der frühesten erhaltenen Aufnahme von Marie von Ebner-Eschenbach, die ihr Gedicht 1901 in den Trichter eines Wiener Phonographen rezitiert, bis zu Elfriede Jelinek, die sich 2004 per Videoaufzeichnung für den Nobelpreis bedankt, von Egon Erwin Kischs atemlos vorgetragener Live-Reportage vom Roten Platz in Moskau 1931 bis zum spektakulären Protest eines Rainald Goetz anlässlich des Ingeborg Bachmann-Wettbewerbs 1994, von Kurt Schwitters legendärer Rezitation des Gedichtes „An Anna Blume“ bis zu Carl Zuckmayers Gespräch anlässlich seiner Rückkehr nach Deutschland 1946 wird eine vielfältige, durch Autorenporträts und Dokumente illustrierte Tonlandschaft ausgebreitet.

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