Revolutionäre stellen Bestehendes auf den Kopf. Auch in Zürich haben das Frauen und Männer immer wieder getan.

Ein Ingenieur entwickelt einen Abfallkübel, der die öffentliche Hygiene umwälzt – System Ochsner. Eine Redaktorin stellt sich vor die Marktstände von Wucherern und verlangt die staatliche Kontrolle der Lebensmittelpreise. Ein Architekt will das Niederdorf abreissen. Eine Ärztin hält im puritanischen Zürich Vorträge über Sex und propagiert das Recht auf Abtreibung.

Die Ausstellung im Stadthaus Zürich zeigt, wie kreative Menschen alte Massstäbe in Frage stellten und sich für neue Lösungen engagierten. Manchmal lautstark, manchmal diskret. Manchmal waren politische Fahnen im Spiel, manchmal kam man ohne aus. Die Ausstellung präsentiert kein Pantheon von Helden und Heiligen, sondern eine Palette von Möglichkeiten. Und man darf sich die Frage stellen, was denn wirklich revolutionär sei – ein lustvoller Gang durch die Geschichte.

In der Ausstellung sind folgende Persönlichkeiten porträtiert:

Rosa Bloch-Bollag Marktdemonstrantin und Generalstreikführerin
Otto Brunner Bürgerkriegsmajor und Volkstribun
Paula Brupbacher Eine Ärztin bricht alle Tabus
Karl Bürkli Ein Edelsozialist gründet den Konsumverein
Regula Engel-Egli „Amazone“ im napoleonischen Heer
Johann Peter Jelmoli Ein Marktfahrer bringt teure Stoffe unters Volk
Friedrich Kuhn Ein Maler lässt in der Wüste Palmen spriessen
Karl Moser Der Architekt, der das Niederdorf abreissen wollte
Werner Müller Erfinder und Utopist
Jakob Ochsner Ochsners Kübel revolutioniert die öffentliche Hygiene
Hans A. Pestalozzi Ein Manager stellt sich gegen die Konsumgesellschaft
Iris von Roten Eine Journalistin wehrt sich für ihren Freiraum
Tino Rebell gegen das Spiessbürgertum
Lilian Uchtenhagen Erste Bundesratskandidatin gegen eine Männerbastion
Johann Heinrich Waser Ein Pfarrer wirft den Behörden Zahlen an den Kopf
Adolf Wirz Ein Kreativer von Berufs wegen - und aus Berufung
Else Züblin-Spiller Eine „Generalin“ schafft Betriebskantinen