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Ohne Glanz und Glamour

Plakat zur Ausstellung
Foto: © Klaus J.A. Mellenthin

Frauenhandel im Zeitalter der Globalisierung
Szene Schweiz

31. Oktober bis 5. Dezember 2008
Vernissage: Donnerstag, 30. Oktober 2008, 19.30 Uhr       

Die Glitzerwelt des Rotlichtmilieus täuscht: Hinter den Kulissen des Sexgewerbes finden sich nicht selten Gewalt, Ausbeutung und Zwang. Der enorme Profit in der Branche wird auch mit Frauenhandel gemacht. Mit Frauen, die nicht über ihr Einkommen verfügen können, die unter Drohungen und mit einem bedrückenden Schuldenberg im Nacken anschaffen – auch in der Schweiz.

Nicht jede Prostituierte ist ein Opfer von Menschenhandel. Gesicherte Statistiken gibt es nicht, doch dürfte die Zahl derjenigen, die in unser Land gelangen, in die Hunderte gehen. Weltweit sind es laut der Internationalen Arbeitsorganisation ILO rund zweieinhalb Millionen Menschen, die jedes Jahr Opfer von Menschenhändlern werden. Achtzig Prozent davon sind Frauen und Mädchen. Der Handel mit Menschen ist eine schwere Menschenrechtsverletzung – und ein profitables Geschäft. Der jährliche Gewinn wird auf rund 35 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das Risiko für die Täterschaft, zur Verantwortung gezogen zu werden, ist gering.

Den Preis bezahlen die Betroffenen – Menschen, oft Frauen, auf der Suche nach einer Zukunft für sich und ihre Familien. Angeworben mit der trügerischen Aussicht auf eine lohnende Arbeit im Ausland, begegnen sie oft Gewalt, Schuldknechtschaft, Drohungen, Prostitution und Zwangsarbeit. Weil die Betroffenen kaum sichtbar sind, kaum Schutz geniessen und kaum Rechte haben, ist es für sie enorm schwierig, sich aus ihrer Lage zu befreien.

Die Wanderausstellung «Ohne Glanz und Glamour» zeichnet ein realistisches Bild der Problematik und thematisiert zentrale Aspekte: Frauenhandel ist eng mit heiklen gesellschaftspolitischen Fragen verbunden – mit weltwirtschaftlichem Ungleichgewicht, prekären Arbeitsverhältnissen, Diskriminierung und Ausbeutung illegal anwesender Menschen. Die Berücksichtigung dieser verschiedenen Aspekte, vor allem aber ein respektvoller, vorurteilsloser Umgang mit den Opfern muss am Anfang jeder Bekämpfung von Menschenhandel stehen.

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