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Ein Stück Himmel auf Erden - Ostkirchen in Zürich

9. November 2011 bis 31. März 2012

Mit «Ostkirchen» sind christliche Glaubens-gemeinschaften gemeint, die sich zu orthodoxen resp. orientalischen Kirchen zählen.

Die orthodoxen Kirchen gehören zu den grossen weltweiten Religionsgemeinschaften. Etwa 15 000 Menschen im Raum Zürich zählen sich zu ihnen. Es sind sechzehn Gemeinden, die sich selber als orthodox bezeichnen oder zumindest ihre Ursprünge im Osten haben.

Die Ausstellung «Ostkirchen in Zürich» zeigt einerseits die Geschichte, Rituale und Bräuche dieser Ostkirchen auf und gibt andererseits einen lebendigen Einblick in das religiöse und kulturelle Leben der in Zürich lebenden Gläubigen.

Die Ausstellung wurde von der Abteilung Kultur in Zusammenarbeit mit der Integrationsförderung der Stadt Zürich organisiert. Sie fügt sich ein in jene Reihe, welche 1999 die Schweizer Juden, 2001 den Islamischen Alltag in Zürich und 2004 das Hinduistische Zürich präsentierte.

Zürichs religiöse Vielfalt ist gross. Den anerkannten christlichen Gemeinschaften stehen unzählige Freikirchen gegenüber. Darüber hinaus gibt es Synagogen, Moscheen und Tempel – die meisten recht unaufdringlich eingemietet in ein Gebäude anderer Zweckbestimmung. Vergessen bei solcher Aufzählung bleiben oft die Christen aus dem Osten. Und doch sind sie da: Sechzehn Gemeinden, die sich selber als orthodox bezeichnen oder zumindest ihre Ursprünge im Osten haben.

Um diese Gemeinden ist es still – aber sie sind lebendig. Etwa 15'000 Menschen im Raum Zürich zählen sich zu ihnen. Die meisten leben seit Jahren oder Jahrzehnten unter uns. Mitbewohner mit Wurzeln in Griechenland, Russland, Rumänien und Serbien. Immigranten aus Ägypten, Äthiopien, Armenien, Syrien und der Türkei, die sich ihrer Arbeit wegen unter uns niederliessen. Indische Krankenpflegerinnen aus Kerala, die uns halfen den Mangel an Pflegepersonal zu überwinden. Und auch die Flüchtlinge der Gegenwart aus Eritrea, viele von ihnen Christen.

Kirchengebäude dieser Gemeinschaften suchen wir meistens vergebens. Manche kennen die griechische Kirche oberhalb der Limmat, vielleicht noch die russische oder eine der serbischen Kirchen. Die meisten der ostkirchlichen Gemeinschaften haben irgendwo Gastrecht in einer katholischen oder reformierten Kirche. Das ändert nichts daran, dass es lebendige Kirchen sind. Mittelpunkt ihres Gemeindelebens ist der Gottesdienst. In oft stundelangem Zusammensein bei liturgischen Zeremonien, Gesängen und Worten, Kerzen und Weihrauch, drückt sich christlicher Glaube, aber ebenso auch menschliche Zusammengehörigkeit aus. Ein Stück Himmel auf Erden.

In der Ausstellung werden die charakteristischen Züge der in Zürich beheimateten Ostkirchen aufgezeigt und die Fotografin Vera Markus geht diesem kirchlichen Leben mit seinen oft archaischen Ausdrucksformen nach. Sie zeigt die Feier der Göttlichen Liturgie, sie ist dabei, wenn ein Kind getauft wird, junge Menschen heiraten, ein Verstorbener beerdigt wird. Sie verfolgt den Jahreskreis der Festtage, von Gemeinde zu Gemeinde in eigener Form begangen. In einer Ecke lädt die Ausstellung zum Betrachten von Ikonen und zum Hören kirchlicher Musik ein. Sie zeigt Portraits von Menschen, vermittelt Wissen über die Geschichte dieser Kirchen. Und – neugierig geworden – verrät die Ausstellung viele Möglichkeiten, diesen Gemeinschaften zu begegnen.

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