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Benennungen im Entwicklungsgebiet Manegg (Greencity)

Medienmitteilung

Der Stadtrat hat auf Antrag der Strassenbenennungskommission die Plätze und Strassen im Entwicklungsgebiet Manegg mit Spinnereiplatz, Locher-Oeri-Platz, Maneggplatz, Maneggstrasse, Haspelstrasse und Tuchmacherstrasse benannt.

25. September 2013

Bereits in der Projektierungsphase beschloss der Stadtrat im Einvernehmen mit den Grundeigentümern und den Bauunternehmungen sowie den Quartiervereinen Leimbach und Wollishofen am 25. August 2010 nachstehende Benennungen im Areal Greencity, Entwicklungsgebiet Manegg: Spinnereiplatz, Locher-Oeri-Platz, Haspelstrasse und Maneggstrasse.

Die Namen erinnern an die historische Bedeutung des Areals als Standort eines Textilindustriebetriebs seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ebenso an die traditionsreiche Bauindustrie. Der «Spinnereiplatz» liegt beim alten Spinnereigebäude. Der Name «Haspelstrasse» ist nach dem Vorbild der schon bestehenden «Spulen- und Spindelstrasse» gebildet. Eine Haspel dient zum Aufwinden von Garn in Strangform und ist wie die Spule und die Spindel ein Werkzeug in der industriellen Spinnerei.

Johann Jakob Locher-Oeri war Bauunternehmer und Gründer der Firma Locher & Cie. Geboren 1806 in Ottenbach, gestorben 1861 in Zürich. Er besuchte die Zeichnungs- und Kunstschule in Zürich und studierte anschliessend Ingenieurwissenschaften in Karlsruhe und Paris. Locher gründete 1830 die Firma Locher & Cie in Zürich. Als ersten grossen Auftrag erhielt er 1835 vom Kaufmännischen Verein Zürich die Aufgabe, die Münsterbrücke zu bauen. Nach Plänen von Ludwig Negrelli wurde das Bauwerk bis 1838 fertiggestellt. Es ersetzte den hölzernen Steg («obere Brücke») und war nach der Rathausbrücke die zweite befahrbare Brücke über die Limmat. Die Firma Locher war unter anderem im Eisenbahn- und Brückenbau sowie im Hochbau tätig; die Steinmetzarbeiten an der ETH Zürich und an der Villa Wesendonck stammen beispielsweise aus der Zeit von Johann Jakob Locher-Oeri. Von 1857 bis 1861 war er Zürcher Stadtrat und Bauherr. Während seiner Amtszeit wurden wichtige Veränderungen im Stadtbild, wie die Anlage des durchgehenden Limmatquais und die Erstellung der Bahnhofstrasse, in die Wege geleitet. Er amtete auch als Zunftmeister zur Zimmerleuten, und von 1849 bis zu seinem Tod war er im eidgenössischen Geniestab, 1858 wurde er Oberst. 1861 leitete er als zürcherischer Feuerwehrkommandant mit seinen Leuten vom Baukorps die Rettungsarbeiten beim Brand von Glarus; dort erkältete er sich schwer und starb am 27. Mai 1861 an den Folgen seiner Erkrankung, körperlich und seelisch geschwächt von den Ereignissen.

Die Bauarbeiten auf dem Areal sind weit fortgeschritten und es konnte nun auch der Platz im Zentrum benannt werden. Er heisst «Maneggplatz». Im Weiteren erhielt die rückwärtige Erschliessung des Areals von der Maneggstrasse zur Butzenstrasse die Bezeichnung «Tuchmacherstrasse».

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