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Sichere Stadt Zürich

Medienmitteilung

Die allgemeine Sicherheitslage in der Stadt Zürich ist sehr gut, obschon immer mehr Menschen in der Stadt Zürich wohnen. Dies belegte Stadtrat Richard Wolff an der heutigen Medienkonferenz mit statistischen Zahlen beispielsweise zu den Betäubungsmittel-, Einbruchdiebstahl- und Diebstahlsdelikten. Hanspeter Fehr, Direktor von Schutz & Rettung Zürich, betonte indessen die Notwendigkeit zusätzlicher Standorte für die Feuerwehr und den Rettungsdienst.

11. April 2017

Der Bericht zur allgemeinen Sicherheitslage in der Stadt Zürich blickt auf einen Zeitraum von fünf Jahren zurück. Die mehrjährige Entwicklung ist insgesamt stabil, in vielen Bereichen mit positiver Tendenz. Die Anzahl der meisten Deliktarten ging in der Stadt Zürich sogar deutlich zurück. Dies ist sehr erfreulich, denn es leben und arbeiten immer mehr Menschen in der Stadt, und immer mehr Auswärtige besuchen Zürich im Ausgang. Der Sicherheitsbericht 2016 konzentriert sich auf 17 Themenbereiche, auf vier davon sei beispielhaft näher eingegangen:

Urbane Kriminalität

Im grössten urbanen Zentrum der Schweiz treten gewisse Probleme verschärft auf. Die Kriminalitätsrate ist höher als in ländlichen Gebieten. Mit einer Auswahl von vier Deliktsarten wird die Entwicklung der urbanen Kriminalität in Zürich veranschaulicht.

Nach einem langjährigen leichten Abwärtstrend der Delikte gegen Leib und Leben (mit Ausnahme 2013) wurden 2016 rund 8 Prozent mehr Straftaten als im Vorjahr registriert. Allerdings bezieht sich die grösste Zunahme (+ 23%) auf den Tatbestand wegen Tätlichkeiten (+ 210). Demgegenüber gab es weniger Anzeigen wegen Angriffs (-27%) und Gefährdung des Lebens (-45%).

Im Bereich der Betäubungsmittel-Delikte waren die Heroinszene und die Cannabisszene gemäss Beobachtungen der Stadtpolizei 2016 gleich wie im Vorjahr stabil, wohingegen beim Kokain wiederum eine Zunahme zu verzeichnen ist.

Bei der Zahl der gemeldeten Einbrüche hat sich der seit 2012 (6031) rückläufige Trend fortgesetzt. In der Stadt Zürich waren die Einbruchdiebstähle mit 2470 Meldungen auf dem tiefsten Stand seit der Harmonisierung der Polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2009. Möglicherweise tragen die präventiven und repressiven Massnahmen der Stadtpolizei gegen die Einbruchkriminalität (u. a. auch die seit November 2013 eingesetzte Einbruchprognose- Software «PRECOBS») dazu bei. Auch bei der Zahl der gemeldeten Diebstähle hat sich der seit 2013 anhaltende Abwärtstrend fortgesetzt.

Internetkriminalität

Gemäss einer repräsentativen Umfrage wurden im Jahr 2015 4,7 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich Opfer eines Übergriffs im Internet. Die Anzeigerate betrug dabei nur 3,8 Prozent. Beide Zahlen entsprechen dem schweizerischen Durchschnitt. Die gemeldeten Fälle von Betrug insgesamt nehmen seit Jahren ab. Gleichzeitig ist der Anteil der mittels Internet begangenen Betrugsfälle seit 2014 deutlich angestiegen und betrug 2016 bereits 45 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass bei bestimmten Delikten von einer zunehmenden Digitalisierung der Kriminalität gesprochen werden kann.

Einsätze des Rettungsdienstes und der Feuerwehr

Feuerwehr und Rettungsdienst sollen im Notfall innert 10 Minuten ab der Alarmierung ihren Einsatzort erreichen. Bereits heute kann Schutz & Rettung diese Vorgaben vor allem in den peripheren Gebieten im Norden, Osten und Westen der Stadt mit den bestehenden Wachen nicht erfüllen. Beim Rettungsdienst wurde 2016 über das ganze Stadtgebiet gesehen der Wert von 10 Minuten in 79 Prozent aller Einsätze erreicht, die mittlere Hilfsfrist lag bei knapp 8 Minuten, auf vergleichbarem Niveau wie in den Vorjahren. Je nach Stadtkreis werden die Vorgaben aber unterschiedlich gut erfüllt. Vor allem in den Stadtkreisen 2, 11 und 12 müssen die Patientinnen und Patienten zum Teil länger auf die medizinische Nothilfe warten. Bei der Feuerwehr ist die Richtzeit von 10 Minuten innerhalb eines Kalenderjahres in mindestens 80 Prozent aller Einsätze einzuhalten. Über das ganze Stadtgebiet gesehen wird diese Vorgabe in Zürich erreicht. In den Jahren 2015 und 2016 konnten die Werte verbessert werden, so dass im Jahr 2016 die durchschnittliche Ausrückzeit bei sieben Minuten lag. Je nach Stadtkreis werden die Vorgaben für die Feuerwehr aber unterschiedlich gut erfüllt. In den Kreisen 7, 10, 11 und 12 verstreicht im Einzelfall eine längere Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte. Gegenüber dem Vorjahr 2015 konnte dank der Einrichtung einer provisorischen Tageswache der Berufsfeuerwehr im Depot Neunbrunnenstrasse die Situation in den Kreisen 11 und 12 deutlich verbessert werden.

Die Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes wie auch der Feuerwehr sind als sehr gut zu beurteilen. Dennoch betonte Hanspeter Fehr, Direktor von Schutz & Rettung Zürich, dass die Bevölkerung weiter wachse und es deshalb einen Wechsel vom heutigen zentralen Wachensystem mit je einer Hauptwache für Feuerwehr und Rettungsdienst auf Stadtgebiet und einer Wache am Flughafen hin zu dezentralen Wachen in den Quartieren brauche. In den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren sollen deshalb zusätzlich zu den bestehenden Wachen Süd (Weststrasse), Zentrum (Neumühlequai) und Flughafen drei neue Wachen im Norden, Westen und Osten der Stadt entstehen. In die neue Wache Nord (Binzmühlestrasse) wird die zentrale Einsatzlogistik integriert, so dass alle Standorte effizient mit dem benötigten Material versorgt werden können. Die bestehenden Mittel von Rettungsdienst, Berufsfeuerwehr, Milizfeuerwehr und Zivilschutz sollen aus vielen heutigen Kleinstandorten in den neu sechs Wachen zusammengeführt werden.

Verkehrssicherheit

Die Zahl der verunfallten Fussgängerinnen und Fussgängern ist erneut leicht angestiegen, liegt aber noch immer im Bereich der vergangenen fünf Jahre. Auf den Fussgängerstreifen allerdings ist der Anstieg der Verunfallten gegenüber dem Rekordtief von 2014 markant (von 87 auf 119). Deshalb überprüft die Dienstabteilung Verkehr die Fussgängerstreifen im Rahmen des Projekts «Zebra-Safari» und wird im Jahr 2017 erste Sanierungsmassnahmen einleiten.