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«Damit wird eine einmalige Gelegenheit vertan»

Medienmitteilung

Die Kantonspolizei, die zur Sicherheitsdirektion von Regierungsrat Mario Fehr gehört, verbietet der Stadt Zürich gut zwei Monate vor dem Start den auf der Bellerivestrasse geplanten Verkehrsversuch. Dadurch können wichtige Informationen für die künftige Verkehrsführung der stark befahrenen Strasse nicht erhoben werden.

1. Juni 2023

«Ich bedaure diesen Entscheid. Mit dem Verbot wird eine einmalige Gelegenheit vertan», sagt Karin Rykart, Vorsteherin des Sicherheitsdepartements der Stadt Zürich in einer ersten Reaktion auf das Verdikt. Auf der stark befahrenen Verkehrsachse zwischen Bellevue und Tiefenbrunnen wollte die Stadt ab dem 14. August 2023 einen Verkehrsversuch durchführen. Bis April 2024 sollte geprüft werden, ob mit weniger Fahrspuren die gleiche Verkehrsmenge abgewickelt werden kann wie heute. Simulationen haben gezeigt, dass eine solche Reduktion der Fahrspuren keine Nachteile auf die angrenzenden Quartiere und Gemeinden hat.

Die Kantonspolizei, die zur Sicherheitsdirektion von Regierungsrat Mario Fehr gehört, schiebt dem Versuch nun zwei Monate vor dem Start einen Riegel vor. Die Kapo war in einem transparenten Planungsverfahren immer einbezogen und wurde über den Versuch mehrmals detailliert informiert. Karin Rykart hat zudem im letzten Herbst und in diesem Frühling an Informationsanlässen mit allen Betroffenen aus den Quartieren und Nachbargemeinden und Vertreter*innen von Interessenverbänden alle Fakten zum Verkehrsversuch offengelegt. Sie hat auch versprochen, den Versuch abzubrechen, sollte er wider Erwarten zu gravierenden Verkehrsproblemen führen (Medienmitteilung vom 21. April 2023). Karin Rykart hat an diesen Veranstaltungen grosse Unterstützung erfahren und auch Kritiker*innen eines Spurabbaus hatten sich hinter den zeitlich begrenzten und mit klaren Abbruchkriterien definierten Versuch gestellt.

Für viele der Betroffenen ist klar: Man braucht verlässliche Informationen für die künftige Verkehrsführung auf der Bellerivestrasse. Die Bellerivestrasse muss in wenigen Jahren erneuert werden, weil die Werkleitungen im Untergrund marode sind. Die heute bestehenden vier Spuren sind nach der Sanierung nicht mehr möglich, da sie nach heutiger Norm zu schmal sind.

Die Stadt Zürich wird voraussichtlich gegen den Entscheid der Kantonspolizei einen Rekurs einlegen. Das heisst aber auf jeden Fall, dass der Versuch dieses Jahr nicht stattfinden wird.

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