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Workshop-Teilnehmer befürworten ein Tag-/Nachtregime

Mit einem Tag-/Nachtregime könnten der Verkehr und die Immissionen im Stadtkreis 5 vermindert werden. Zu diesem Fazit sind die Teilnehmenden der drei Workshops «Verkehr + Gestaltung innerer Kreis 5» gekommen. Vertreterinnen und Vertreter von rund 35 verschiedenen Organisationen haben unter Federführung der Dienstabteilung Verkehr und des Tiefbauamtes der Stadt Zürich in konstruktivem Rahmen die Grundlagen für eine realisierbare Verbesserung der Verkehrsverhältnisse sowie für eine gestalterische Aufwertung der Strassenräume gelegt.

Ein Tag-/Nachtregime soll es für den westlichen Teil des inneren Kreises 5 (Gebiet innerhalb des Perimeters Sihlquai, Hardstrasse, SBB-Gleisanlage) sein – so jedenfalls lautet der Tenor der Workshop-Teilnehmenden. Für das Tagregime (03.00 Uhr bis 22.00) sind im Vergleich zur heutigen Situation bei sieben Strassenzügen die Fahrtrichtungen zu ändern. Damit wird der Ausweichverkehr aus dem Quartier auf die Hauptstrassen geleitet. Die Erreichbarkeit ist für Quartierbewohner beziehungsweise für das Gewerbe (u.a. auch Zufahrten zu Restaurants) nach wie vor gewährleistet und problemlos. Vom Nachtregime (22.00 bis 03.00 Uhr) im Perimeter Limmatstrasse/Langstrasse/Gleisfeld/Hardstrasse, das nur der Anwohnerschaft sowie (wo nötig) Zulieferern die Zufahrt erlaubt, versprechen sich die Workshop-Teilnehmenden, dass in den Nachtstunden der unerwünschte Parksuchverkehr effektiv unterbunden werden kann. Damit dieses Nachtregime Wirkung zeigt, sind in einigen wenigen Strassenzügen Regimeänderungen im Vergleich zum Tagregime vorzunehmen. Zudem sind Barrieren oder versenkbare Poller sowie bewachte Zufahrtspforten einzurichten.

Überdies sind im ganzen Geviert Bestrebungen im Gange, die Gestaltung des Strassenraumes zu verbessern. So stiessen etwa die Aufwertungsideen für den Platz an der Ecke Lang-strasse/Josefstrasse auf breite Zustimmung. Ebenfalls positiv bewertet haben die Teilneh-menden eine Ausweitung der Begegnungszone an der Josefstrasse zwischen Luisenstrasse und Röntgenplatz.

Mehr Räume für Fussgängerinnen und Fussgänger

Nebst der Unterbindung des Ausweichverkehrs standen der Fuss- und der Veloverkehr im Mittelpunkt der Workshops, wobei vor allem die Umsetzung der im kommunalen Verkehrs-plan enthaltenen Verbindungen erstrebenswert ist. Die Aufenthalts- und Fortbewegungsqualität für Fussgängerinnen und Fussgänger kann in erster Linie mit gestalterischen Massnahmen verbessert werden. Für Velofahrende soll ein engmaschiges Veloroutennetz entstehen: u.a. durch Öffnen von Einbahnstrassen für Velofahrende im Gegenverkehr. Eine weitere Aufwertung könnte darin bestehen, dass beispielsweise die Mattengasse als Veloverbindung aufgenommen wird – als Alternative zu der von Velofahrenden unattraktiv und problematisch zu befahrenden Langstrasse.

Ausschreibung mit Betroffenen vorbereiten

Die involvierten Verwaltungsstellen haben wertvolle Hinweise und Inputs erhalten, welche Bedürfnisse für die Workshop-Teilnehmenden entscheidend sind, damit eine realisierbare Verbesserung der Verkehrsverhältnisse sowie eine gestalterische Aufwertung der Strassen-räume erzielt werden kann. Die Anliegen und Wünsche der einzelnen Anspruchsgruppen fliessen nun bei der weiteren Planung ein. Um den Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner sowie dem Gewerbe im betreffenden Gebiet gerecht zu werden, wird für die detaillierte Vorbereitung der verkehrlichen Ausschreibung zusätzlich eine mit den örtlichen Verhältnissen bestens vertraute Begleitgruppe eingesetzt.

Die gestalterische Aufwertung der Strassenräume erfolgt im Rahmen von dringend notwendigen Tiefbauarbeiten oder auch mittels Strassenprojekten. Für die verkehrlichen Massnahmen ist eine öffentliche Ausschreibung zwingend notwendig. Da gegen diese Ausschreibung Rechtsmittel ergriffen werden können, steht zum heutigen Zeitpunkt nicht fest, wann eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse wirklich umgesetzt werden kann.

                                   Zürich, 8. Februar 2010

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