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Einsatz: Brand

Gemeldet: Zimmerbrand mit starker Rauchentwicklung im vierten Obergeschoss.

Jeder Brandfall erfordert ein individuelles Vorgehen. Und jede Sekunde zählt, um Menschen, Tiere und Sachwerte zu retten, die Ausbreitung des Brandes zu verhindern und das Feuer zu löschen. Verfolgen Sie den Ablauf dieses fiktiven Brandeinsatzes.

Einsatzautomatik

Brennendes Haus

Um ohne Verzug intervenieren zu können, ist eine starre Einsatzautomatik für die ersten Minuten vorgegeben. Jeder Feuerwehrfrau und jedem Feuerwehrmann ist eine täglich wechselnde sogenannte Tätigkeitsnummer vorgegeben. Sie bestimmt die Sitzplatzzuweisung im Feuerwehrfahrzeug und die Tätigkeiten im Einsatz.

Wegfahrt von der Brandwache

Bereits während der Alarmfahrt rüsten sich die Atemschutztrupps vollständig aus und stehen ab sofort für Einsätze in Feuer und Rauch bereit. Die Beifahrerin oder der Beifahrer (Sitzplatz der Einsatzleitung) bestimmt anhand der für diesen Brandfall speziell ausgedruckten Karte den optimalen Zufahrtsweg.

Über Funk werden Zusatzinformationen der Einsatzleitzentrale entgegengenommen.

Ankunft am Schadenplatz

Es gilt die bewährte Doktrin «Retten – Halten – Beheben». In diesem speziellen Fall sind von aussen her gesehen keine dringlichen Rettungen erkennbar. Aus feuerwehrtaktischen Gründen ist ein Innenangriff, das heisst die Brandbekämpfung von innen, einem Aussenangriff vorzuziehen. Deshalb dringt der erste Einsatztrupp durch die Wohnungstür vor.

Türen sind allerdings zunehmend mit Sicherheitsvorkehrungen versehen, die das Eindringen stark erschweren. Aus diesem Grund stösst nach Möglichkeit ein zusätzlicher Trupp gleichzeitig über die Autodrehleiter durch ein Fenster in die Räumlichkeiten vor. Die beiden Trupps stehen in Funkverbindung mit der Einsatzleiterin oder dem Einsatzleiter und koordinieren den Einsatz untereinander.

Retten

Einer Frau wird eine Fluchthaube angelegt.

Beide Trupps tragen einen Schnellangriff vor. Unter einem Schnellangriff versteht man das Vorrücken unter Verwendung eines Hochdruckschlauchs mit Löschpistole. In einer ersten Phase können bis zu 2500 Liter Wasser ab Tanklöschfahrzeug bezogen werden. Bei grösseren Bränden werden die Tanklöschfahrzeuge sofort an das Hydrantennetz angeschlossen und allenfalls zusätzliche Schlauchleitungen gelegt.

Mit erster Priorität wird die Wohnung nach eventuell noch anwesenden Personen und Tieren abgesucht. Im bereits raucherfüllten Nebenzimmer wird eine schlafende Frau gefunden. Sie ist ansprechbar und weist keine äusseren Verletzungen auf. Der Frau wird eine Fluchthaube für die Sauerstoffversorgung und die Sicht angelegt. Anschliessend wird sie über das Treppenhaus evakuiert und der inzwischen eingetroffenen Sanität übergeben.

Halten/Löschen

Parallel zur Rettung erfolgt der Löscheinsatz mittels «Schnellangriff». Er besteht im Einsatz eines Hochdruckschlauches mit Löschpistole. Bei Bedarf werden zusätzlich aufgebaute Schlauchleitungen mit Hohlstrahlrohren verwendet.

Während der Löschaktion wird das ganze Gebäude mittels Hochleistungslüfter rauchfrei geblasen.

Die Rohrführerin oder der Rohrführer hat die Aufgabe, die Brandbekämpfung mit möglichst wenig Wasser durchzuführen, um Wasserschäden zu vermeiden. Sowohl die Löschpistole wie das Hohlstrahlrohr gestatten es, die verwendete Wassermenge dem Feuer anzupassen.

Nachkontrolle

Bild mit Wärmebildkamera

Das Feuer ist gelöscht. Mit der Wärmebildkamera werden die betroffenen Räume auf noch vorhandene, aber nicht sichtbare Glutnester kontrolliert. Ebenso erfolgt damit eine Überprüfung aller Bauteile auf Übertemperaturen.

Im Bild ist durch die Wärmebildkamera hindurch ein Feuermann an der Arbeit in der Fahrzeughalle sichtbar. Bei unklarer Brandursache unterstützt die Feuerwehr die Brandermittlungsexpertin oder den Brandermittlungsexperten der Polizei bei ihrer Arbeit.

Rückzug

Die Einsatzleiterin oder der Einsatzleiter als Löschzugführerin oder Löschzugführer ordnet den Rückzug an. Der Wassertank des Löschfahrzeugs ist ab Hydrant bereits wieder vollständig gefüllt. Während der Rückfahrt meldet die Einsatzleitung das verbrauchte Material (Atemschutzgeräte, Schläuche usw.), das in der Fahrzeughalle zum Austausch wieder bereitgestellt wird.

Sofort nach dem Eintreffen in der Brandwache wird die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt. Über jeden Feuerwehreinsatz wird ein Einsatzbericht verfasst.

Weitere Informationen

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