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Street Parade 2022: Schlussbilanz von Schutz & Rettung Zürich

Medienmitteilung

Trotz hoher Besucherzahlen lag die Anzahl medizinischer Behandlungen (621) an den Sanitätsposten von Schutz & Rettung Zürich entgegen den Erwartungen leicht tiefer als vor drei Jahren (654). Erneut zugenommen haben jedoch die Behandlungen infolge übermässigem Alkohol- und/oder Drogenkonsum. Mit 359 Behandlungen entspricht dies etwas mehr als der Hälfte (58%) aller Behandlungen. Erfreulicherweise sind schwere Verletzungen weitgehend ausgeblieben.

14. August 2022,10.53 Uhr

Leider ereignete sich bereits um 13.00 Uhr ein tragischer Badeunfall, bei dem ein junger Mann trotz sofort eingeleiteter Reanimation durch die Rettungskräfte von SRZ ums Leben kam (siehe Medienmitteilung der Stadtpolizei Zürich). Bei einem weiteren Badeunfall zu einem späteren Zeitpunkt konnte die betreffende Person dank beherztem Eingreifen eines anderen Besuchers erfolgreich reanimiert und hospitalisiert werden.

 

Nachdem die Behandlungszahlen im Laufe des Nachmittags erheblich anstiegen und die Sanitätsmitarbeitenden alle Hände voll zu tun hatten, beruhigte sich die Situation am späteren Abend wieder etwas. Bis zur Schliessung des letzten Sanitätspostens um 02.00 Uhr waren insgesamt 621 Behandlungen zu verzeichnen, was einer Reduktion von 34 Behandlungen gegenüber 2019 (654) entspricht. Gleichzeitig sind jedoch die Behandlungen infolge übermässigem Alkohol- und/oder Drogenkonsum (359) gegenüber der letzten Street Parade (319) angestiegen, womit der Anteil mit 58% der gesamten Behandlungen zugenommen hat (2019 48%). Entsprechend dieser Entwicklung wurden auch mehr Personen (101) zur Überwachung und Ausnüchterung in die Patientensammelstelle (NUK) transportiert (2019 waren es 95).  

 

Erfreulicherweise hat sich die Zahl der Behandlungen wegen Schnittverletzungen mit 199 gegenüber 2019 (212) erneut reduziert. Ebenso rückläufig (um 42%) waren die Behandlungszahlen durch Prellungen/Stauchungen (32) sowie Knochenbrüche (5). Das anhaltend heisse Wetter führte aber dazu, dass 29 Personen aufgrund von Herz- und Kreislaufproblemen oder einem Sonnenstich behandelt werden mussten. Auffällig waren in diesem Jahr die Anzahl der Behandlungen infolge von Insektenstichen, die mit 26 mehr als doppelt so hoch waren, wie 2019 (11). Auch die Augenbehandlungen wegen Reizstoffen (8) hielten sich in Grenzen (Vorjahr 6). Während der Veranstaltung meldeten sich auch 8 Personen an den Sanitätsposten, die offensichtlich von einem «needle spiking» betroffen waren und entsprechende Hilfe in Anspruch nahmen (siehe Hinweis am Ende der Medienmitteilung).

 

Ab den Sanitätsposten wurden insgesamt 72 Patient*innen zur weiteren Behandlung oder Kontrolle in ein Spital überführt (59 im Vorjahr). Darunter auch ein Patient, der nach der Einnahme unbestimmter Substanzen erfolgreich durch die Rettungssanitäter*innen und den anwesenden Notarzt reanimiert werden konnte.

 

Feuerpolizei

Total 8 Mitarbeiter*innen der Feuerpolizei überprüften bereits am Vorabend und Nachmittag die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften bezüglich der Sicherheitsabstände, Fluchtwege, Löschmittel und Pyrotechnik. Festgestellte, kleinere Mängel konnten noch vor Beginn der Veranstaltung behoben werden. Ausserdem besuchten die Brandschutzexpert*innen 26 Festlokale und kontrollierten dabei insbesondere die Einhaltung der Brandschutzvorrichtungen, Fluchtwege, Notausgänge und die maximalen Besucherkapazitäten. Es gab auch hier nur wenige Mängel zu verzeichnen, allerdings lag das Besucheraufkommen bei einigen Clubs stark an der Grenze der maximal zugelassenen Kapazität.

 

Grosses Personalaufgebot sorgte für Sicherheit

Insgesamt standen rund 500 Mitarbeitende aus allen Bereichen von Schutz & Rettung Zürich im Einsatz, um die Sicherheit an der Street Parade und die Notfallgrundversorgung in der Stadt Zürich zu gewährleisten. Das sind rund 360 zusätzliche Einsatzkräfte im Vergleich zur täglichen Grundversorgung. Folgende Partnerorganisationen standen Schutz & Rettung Zürich unterstützend zur Seite:

- die Rettungsdienste Zug, Männedorf, Seespital Horgen und Limmattalspital
- der Kanton Schwyz mit einer mobilen Sanitätshilfestelle
- die beiden Seerettungsdienste Horgen und Kilchberg
- die Wasserschutzpolizei Zürich
- die Milizfeuerwehr un der Zivilschutz der Stadt Zürich​​​​​​


            Hier finden Sie verfügbares Bildmaterial

Hinweis zu «needle spiking»
Beim «needle spiking» handelt es sich um mysteriöse Nadelstiche, die Unbekannte ihren Opfern unvermittelt zufügen. Gemäss bisherigen Medienberichten kam es in den letzten Monaten vermehrt in verschiedenen Ländern zu solchen Übergriffen, wobei die Motive und Hintergründe bisher ungeklärt sind.

Weitere Informationen

Ansprechperson

Urs Eberle
Schutz & Rettung Zürich
Mediendienst