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Durchzogene Bilanz der Silvesternacht - Zeugenaufruf

Medienmitteilung

Die sehr gut besuchte Veranstaltung „Silvesterzauber“ verlief aus Sicht der Polizei ohne gravierende Zwischenfälle. Jedoch wurden Polizisten im Niederdorf massiv angegriffen und zwei Streifenwagen beschädigt. In diesem Zusammenhang sucht die Stadtpolizei Zürich Zeuginnen und Zeugen. Weiter kam es im Kreis 4 am Silvesterabend zu einem kurzen Protestmarsch.

1. Januar 2016,11.00 Uhr

Kurz nach 22.15 Uhr besammelten sich rund 50 Personen, vorwiegend aus dem linksautonomen Umfeld, beim Helvetiaplatz und marschierten in der Folge mit einem Transparent gegen Ausschaffungen in Richtung Bezirksgefängnis. Danach begaben sich die Protestierenden via Langstrasse an die Piazza Cella und weiter in die Dienerstrasse, wo sich der Umzug nach rund 20 Minuten wieder auflöste. Unterwegs wurden mehrmals pyrotechnische Gegenstände gezündet. Meldungen über Sachbeschädigungen liegen zur Zeit keine vor.

Wie in der Vergangenheit besuchten mehrere zehntausend Personen das Feuerwerks-Spektakel „Silvesterzauber“ rund ums Zürcher Seebecken. Auch dieses Jahr hielten sich Vereinzelte nicht an das Verbot und zündeten Feuerwerk inmitten der Menschenmenge. In diesem Zusammenhang kontrollierten Stadtpolizisten verschiedene Personen und vereinzelt wurden Feuerwerkskörper sichergestellt. Kurz vor Mitternacht beobachteten Polizisten einen Mann, der in einer Menschenmenge am Utoquai eine Rakete zünden wollte. Im nächsten Moment fiel ihm die Rakete aus der Hand zu Boden, explodierte und verletzte einen 18-jährigen Unbeteiligten leicht an der Hand. Der Verursacher, ein 32-jähriger Eritreer, wurde festgenommen. Auch aus anderen Stadtkreisen ergingen Meldungen, wonach wiederholt Feuerwerkskörper in Richtung von Personen oder Häuser abgefeuert wurden. Dabei kam es vereinzelt zu Sachbeschädigungen. Meldungen über verletzte Personen liegen bis jetzt keine vor. Die Polizisten stellten auch in diesen Fällen mehrmals Feuerwerk sicher, nahmen Personenkontrollen vor und sprachen Verzeigungen aus.

Kurz nach 00.30 Uhr wurde eine Polizeipatrouille auf eine Gruppe von Personen aufmerksam gemacht, die zuvor beim Sechseläutenplatz offenbar verbotenerweise Feuerwerk gezündet hatten. Als die Polizisten zwei Männer kontrollieren wollten, wurden sie von diesen angespuckt und tätlich angegriffen. Nach einem kurzen Reizstoffeinsatz konnten die beiden Angreifer, zwei Eritreer im Alter von 20 und 21 Jahren, festgenommen werden.

Um 01.15 Uhr ging bei der Einsatzzentrale die Meldung ein, dass an der Preyergasse im Niederdorf eine Telefonzelle brenne und gegen das Lokal McDonald‘s Feuerwerk abgefeuert werde. Sofort begaben sich zwei Streifenwagenpatrouillen an die genannte Örtlichkeit. Nachdem die Polizistinnen und Polizisten aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen waren, trafen sie dort auf eine Gruppe von rund 50 Personen. Einige davon begannen sofort die Polizisten verbal zu beleidigen und rund 10-20 Personen griffen in der Folge die Polizisten auch tätlich an. Als diese sich zur Wehr setzten, attackierten die Angreifer sie mit Flaschen, Steinen, Fahrrädern und Feuerwerk. Die Polizistinnen und Polizisten setzten Reizstoff ein, mussten sich aber aufgrund der massiven Gewaltbereitschaft und der grossen Anzahl Angreifer in Sicherheit bringen und Verstärkung anfordern. Daraufhin begann der Mob die beiden parkierten Streifenwagen zu beschädigen. Die Situation konnte erst mit dem Eintreffen von Verstärkung und mittels Gummischroteinsatz wieder beruhigt werden. Den Angreifern gelang es danach unbemerkt in der Menschenmenge unterzutauchen. Nur mit viel Glück wurde niemand von den Einsatzkräften verletzt. An den Fahrzeugen entstand jedoch ein beträchtlicher Sachschaden. Auch ein Passant, der das Geschehen beobachtete und via Notrufnummer 117 Verstärkung anfordern wollte, wurde bedroht und tätlich angegangen.

Zeugenaufruf:

Personen, die im Zusammenhang mit den Vorfällen am Neujahrsmorgen, ca. 01.15 Uhr, im Zürcher Niederdorf, im Bereich Mühlegasse, Niederdorfstrasse, Preyergasse, vor dem Lokal McDonald’s, Beobachtungen gemacht haben, oder diese mit ihrem Mobiltelefon fotografiert oder gefilmt haben, werden gebeten, sich bei der Stadtpolizei Zürich, Tel. 0 444 117 117, zu melden.

Ansonsten musste die Stadtpolizei Zürich im Verlaufe der Nacht wiederholt wegen Tätlichkeiten und Schlägereien sowie betrunkenen Personen ausrücken. Gemäss jetzigen Erkenntnissen wurde bei diesen Auseinandersetzungen niemand gravierend verletzt. Weiter wurden im Kreis 1 zwei Taschendiebe verhaftet.  

Vereinzelt mussten Standbetreiber oder Gastrobetriebe verzeigt werden, weil sie sich nicht an die Schlusszeiten hielten.