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Betrügerische Wohnungsinserate

Zu gut um wahr zu sein

Scherenschnitthäuser durch eine Lupe betrachtet

Eine moderne 3-Zimmerwohnung für 985 Franken – inklusive Nebenkosten: Wo gibt's denn so etwas? Auf jeden Fall nicht in Zürich. Leider wissen das viele Austauschstudierende / Wohnungssuchende nicht und werden so Opfer von Betrügern.

Betrüger legen derzeit auf Immobilienportalen eine bemerkenswerte Kreativität an den Tag. Ihre Inserate sind ansprechend formuliert und auf den bevorzugten Plattformen der jeweiligen Zielgruppe platziert. Besonders im Fokus sind Austauschstudierende. Wer unter Zeitdruck eine Wohnung sucht und die lokalen Gegebenheiten nicht so gut kennt, ist ein ideales Opfer.

Konkurrenzlos günstige Angebote

Ein zurzeit gängiges Betrugsmuster funktioniert folgendermassen: Auf einem von Studierenden häufig benutzten Portal wie Immowelt oder iCasa wird eine attraktive Wohnung an guter städtischer Lage ausgeschrieben. Das Angebot ist meist konkurrenzlos günstig. Illustriert wird es entweder mit fiktiven Innenaufnahmen oder indem echte Bilder der Liegenschaft aus alten, echten Inseraten kopiert werden.

Auf Anfrage erhalten Interessenten ein holprig formuliertes E-Mail, in dem die Betrüger eine Geschichte auftischen, die mehr oder weniger nach folgendem Muster abläuft: Die angeblichen Besitzer leben im Ausland und hatten die Wohnung für ihre Tochter gekauft, die in der Schweiz studierte. Nun ist die Tochter zurück in der Heimat und die Wohnung ist zu haben – möbliert oder unmöbliert.

Die Betrüger werden persönlich und gaukeln Seriosität vor. Sie erzählen von ihrer angeblichen Familie, ihrem Hund und von ihren meist prestigeträchtigen Jobs (beispielsweise für die spanische Regierung), die es ihnen leider verunmöglichen, nach Belieben in die Schweiz zu reisen. Deshalb bieten sie an, den Wohnungsschlüssel für die Besichtigung per Post zu schicken –gegen eine Kaution von mehreren Monatsmieten über einen Geldtransferservice (z.B. Western Union). Tatsächlich werden die Opfer weder den ersehnten Schlüssel noch ihr Geld jemals sehen.

Am Wochenende besonders aktiv

Die meisten Immobilienportale haben mittlerweile ein gutes Controlling und erkennen viele solcher Betrügerinserate relativ schnell. Trotzdem gibt es aber immer wieder Anzeigen, die durch die Kontrollen rutschen und dennoch aufgeschaltet werden.

Tipps

  • Immer kritisch sein bei Angeboten, die im Vergleich zu Referenzobjekten zu gut sind, um wahr zu sein.
  • Niemals Geld zahlen, ohne ein Objekt besichtigt und einen gültigen Mietvertrag erhalten zu haben.
  • Bei mutmasslich betrügerischen Angeboten die Betreiber der Website informieren.

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