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Vorlage im Detail

Teilersatz Tramdepot Hard mit neuer kommunaler Wohnsiedlung, Industriequartier, Objektkredit von 203,525 Millionen Franken

Ausgangslage

Visualisierung: Morger Partner Architekten AG

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) verfügen in der Stadt über die fünf Tramdepots Wollishofen, Kalkbreite, Oerlikon, Irchel und Hard. Das Tramdepot Hard am Escher-Wyss-Platz wurde ab 1898 in mehreren Bauphasen errichtet. Es weist inzwischen bauliche Mängel auf und genügt den betrieblichen Anforderungen der VBZ nicht mehr. Ein Umbau ist seit 1989 geplant, musste jedoch aufgrund wirtschaftlicher und rechtlicher Anpassungen sowie zahlreicher Vorstösse aus dem Gemeinderat mehrmals angepasst und verschoben werden. 2006 wurde ein Teil des Depots unter Denkmalschutz gestellt. 2014 bewilligte der Gemeinderat den Projektierungskredit für die Instandsetzung des denkmalgeschützten Depotteils, die Erweiterung des Depots und den Neubau einer Wohnsiedlung. Zusammen mit dieser Bewilligung gab er auch eine Kostenlimite für die Wohnsiedlung vor, die vom aktuellen Bauprojekt eingehalten wird.

Das Areal liegt an der Hardstrasse 325 und 327, Hardturmstrasse 8, 10 und 12 sowie Teilen der Hardturmstrasse 20. Auf dem Areal befinden sich neben dem Tramdepot auch ehemalige Angestelltenhäuser, die heute als Wohnungen vermietet werden. Diese wurden 2006 ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt. Sie bleiben bestehen und sind nicht Teil des Bauprojekts.

Bauprojekt

Situationsplan

2015 schrieb die Stadt einen Architekturwettbewerb aus, den die Morger Partner Architekten AG gewann. Im Rahmen des Bauprojekts wird der denkmalgeschützte Teil des Tramdepots an die heutigen Bedürfnisse angepasst und instandgesetzt, eine neue Depothalle einschliesslich Betriebs- und Unterhaltsräumen erstellt und eine Wohnsiedlung errichtet. Das Projekt ermöglicht die Umsetzung von mehr Wohnungen als im Wettbewerb ursprünglich gefordert. Zum Bauprojekt gehören weitere Arbeiten, beispielsweise zur Erstellung des öffentlichen Fuss- und Velowegs entlang der Limmat, für das Versetzen von verschiedenen Leitungen sowie für die Erweiterung der öffentlichen Beleuchtung.

Die im Hochhausgebiet gelegene Überbauung besteht aus einem Sockelbau, auf dessen Dach zwei längliche Wohnzeilen angesiedelt sind, sowie zwei Hochhäusern. Die zweigeschossigen Wohnzeilen gruppieren sich um einen Innenhof mit Spielplatz, Grünflächen und Sitzgelegenheiten. Die Beschattung des Limmatraums fällt durch die schlanke Bauweise der Hochhäuser verträglich aus.

Tramdepot

Die Depothalle wird im Erdgeschoss des Sockelbaus erstellt und mit dem instandgesetzten denkmalgeschützten Gebäudeteil verbunden. So ergibt sich eine Depotfläche von rund 5900 m2, die Abstellplätze für 25 Trams der neusten Generation bietet. In der Depothalle können zudem auch einfache Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden. Das Tramdepot wird im Durchlaufbetrieb genutzt: der Eingang für alle Trams befindet sich beim Vorplatz West, die Ausfahrt führt durch die Tore beim Vorplatz Ost. Neben der Depothalle werden sowohl im Sockelbau wie auch im denkmalgeschützten Gebäudeteil auf rund 1900 m2 Fläche Betriebsräume, Büros, Garderoben und Lager für die VBZ errichtet.

Wohnsiedlung mit Gewerbeflächen

Die Wohnsiedlung umfasst 193 Wohnungen für rund 550 Personen, zwölf Ateliers sowie Gewerbe- und Dienstleistungsflächen. Die ein- und zweigeschossigen Ateliers, die Gewerbe- und Dienstleistungsflächen sowie 15 kleinere Wohnungen ohne Balkon befinden sich im Sockelbau. In den Wohnzeilen auf dem Dach des Sockelbaus sind 42 Maisonette-Wohnungen mit direktem Ausgang auf den Wohnhof untergebracht. Die restlichen 136 Wohnungen befinden sich in den beiden 68 respektive 65 Meter hohen Hochhäusern. Alle diese Wohnungen verfügen über eine lärmabgewandte Loggia.

Ökologie

Visualisierung: Morger Partner Architekten AG

Beim Tramdepot wird der Minergie-Neubau-Standard angestrebt, bei der Wohnsiedlung ist der Minergie-P-ECO-Standard vorgesehen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert Solarstrom für den Betrieb der Siedlung und einen Teil des Eigenverbrauchs der Mieterinnen und Mieter. Das Areal wird an das Fernwärmenetz angeschlossen. Da es mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erschlossen ist, wird auf Autoparkplätze für die Bewohnerinnen und Bewohner verzichtet. Es werden lediglich die erforderlichen Parkplätze für Besucherinnen und Besucher sowie für Bewohnerinnen und Bewohner mit Behinderung eingerichtet. Zusätzlich wird Platz für Mobility-Autos sowie für rund 670 Velos erstellt. Mit diesen Massnahmen trägt das Bauprojekt zu den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft bei.

Kosten

Der Objektkredit von 203,525 Millionen Franken für die teilweise Instandsetzung und den Neubau des Tramdepots sowie die Erstellung der Wohnsiedlung setzt sich wie folgt zusammen:

Kosten Abstimmungsvorlage 1 vom 9. Februar 2020.

 TramdepotWohnsiedlung mit GewerbeÖffentliche Arbeiten¹ und PhotovoltaikanlageTotal

Grundstück

1 173 155

959 854

 

2 133 009

Vorbereitungsarbeiten

10 488 506

6 544 232

2 072 000

19 104 738

Gebäude

34 856 081

93 389 104

135 000

128 380 185

Betriebseinrichtungen

14 963 585

677 906

905 000

16 546 491

Umgebung

1 682 593

2 532 370

500 000

4 714 963

Baunebenkosten

4 841 344

7 683 268

 

12 524 612

Ausstattung

1 292 072

325 876

 

1 617 948

Zwischentotal Erstellungskosten gerundet

69 297 000

112 113 000

3 612 000

185 022 000

Reserve für Ungenauigkeit der Berechnungsgrundlage (rund 5%)²

 

9 095 500

155 600

9 251 100

Reserve für Unvorhergesehenes (rund 5%)

3 440 600

5 654 900

155 600

9 251 100

Total Erstellungskosten gerundet

72 738 000

126 863 000

3 924 000

203 525 000

Interne Umverteilung³

 

+576 000

-576 000

 

Total Kredit

72 738 000

127 439 000

3 348 000

203 525 000

(Stichtag der Preise: 1. April 2018; alle Angabe in Schweizer Franken)

¹ Im Zusammenhang mit dem Vorhaben sind öffentliche Arbeiten wie beispielsweise die Versetzung von Wasser- Elektro- und Steuerungsleitungen, die Erstellung des öffentlichen Fuss- und Velowegs sowie die Erweiterung der öffentlichen Beleuchtung notwendig.

² Die Reserven für Ungenauigkeit des Tramdepots müssen aufgrund der absoluten Kostenlimite des ZVV durch die Wohnsiedlung getragen werden.

³ Ein Teil der Erstellungskosten für die öffentlichen Arbeiten und die Photovoltaikanlage ist zulasten der Wohnsiedlung zu verrechnen und muss deshalb innerhalb der Stadt umverteilt werden.

Die Kosten für das Tramdepot werden durch den Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) finanziert. Zuständig für die Kostengutsprache ist der Verwaltungsrat des ZVV, der Verkehrsrat. Er hat seine Absicht erklärt, das Projekt nach einem Ja der Stadtzürcher Stimmberechtigten gutzuheissen.

Die vom Gemeinderat vorgegebene Kostenlimite für die Wohnsiedlung wird mit dem vorliegenden Projekt um rund 5 Millionen Franken unterschritten.

Folgekosten

Da der ZVV die Kosten für das Tramdepot finanziert, wird der städtische Steuerhaushalt dadurch nicht belastet. Auch die Wohnsiedlung führt zu keiner Belastung des Steuerhaushalts, da die Mieten nicht subventioniert und sämtliche Folgekosten durch Folgeerträge kompensiert werden.

Es entstehen jedoch jährliche Folgekosten aus den öffentlichen Arbeiten. Diese belaufen sich insgesamt auf rund 168 080 Franken und setzen sich wie folgt zusammen:

  • Zinsen von 55 990 Franken (1,75 Prozent der Nettoinvestitionen);
  • Abschreibungen von 91 930 Franken;

betriebliche Folgekosten von 20 160 Franken.

Mietzinse

Die Mietzinse der städtischen Wohnungen werden nach dem Prinzip der Kostenmiete berechnet. Dabei werden den Mieterinnen und Mietern nur die Kosten für den konkreten Aufwand und die Finanzierung verrechnet. Daraus ergeben sich die folgenden durchschnittlichen Ansätze:

Mietzinse Wohnen Abstimmungsvorlage 1 vom 9. Februar 2020.

WohnenAnzahlØ Wohnfläche m²Ø Netto-Mietzins
freitragend Fr./Mt.
Ø Netto-Mietzins
freitragend Fr./Mt.

1,5-Zimmer-Wohnung

1

52

1420

327

2,0-Zimmer-Wohnung

5

55

1470

319

2,5-Zimmer-Wohnung

39

63

1580

301

3,0-Zimmer-Wohnung

2

77

1790

279

3,5-Zimmer-Wohnung

71

85

1910

269

4,5-Zimmer-Wohnung

56

97

2090

258

5,5-Zimmer-Wohnung

18

123

2470

241

7,5-Zimmer-Wohnung

1

181

3350

221

Mietzinse andere Nutzung Abstimmungsvorlage 1 vom 9. Februar 2020.

Andere NutzungenAnzahlFläche m²Ø FlächeØ Netto-Mietzins
Fr./Mt.
Ø Netto-Mietzins
Fr./m²+J

Gewerbe EG / 1. OG Süd

10

797

80

1380

208

Lager Gewerbe UG

15

673

45

380

101

Atelier EG Nord

7

372

53

850

193

Atelier EG / 1. OG Nord

5

353

71

1140

193

Die Mietzinse werden in der Wohnsiedlung Depot Hard höher sein als in anderen städtischen Siedlungen. Sie leiten sich unter anderem aus den Erstellungskosten ab, die wegen der Besonderheiten des Projekts (beispielsweise Bauen über einem Tramdepot) höher ausfallen als üblich. Weil die Kosten über der Limite der Wohnbauförderung liegen, können keine Wohnungen durch Stadt und Kanton Zürich subventioniert werden. Trotzdem entsteht in einem Quartier, in dem in den letzten Jahren viele Wohnungen im Hochpreis-Segment gebaut wurden, zusätzlicher, dringend benötigter zahlbarer Wohnraum.

Termine

Vorbehältlich der Zustimmung des Verkehrsrats ist der Baubeginn für Herbst 2020, der Bezug der Wohnungen für Herbst 2025 und die Inbetriebnahme des Tramdepots für Dezember 2025 vorgesehen.

Antrag

Weitere Informationen