Die von 1962 bis 1964 erbaute Wohnsiedlung Hardau I ist in die Jahre gekommen. Sie umfasst drei viergeschossige Wohnblöcke. Die insgesamt 80 überwiegend Kleinwohnungen weisen einen bescheidenen Ausbaustandard und starke Abnutzungserscheinungen auf. Die kleinräumigen Wohnungen und die Erschliessung sind nicht hindernisfrei. Gebäudetechnik, Tiefgarage, Wärme- und Schalldämmung genügen den heutigen Anforderungen nicht mehr. Die Wohnqualität leidet unter der Lärmbelastung entlang der verkehrsreichen Hardstrasse. Das Verhältnis von Kosten und Nutzen spricht gegen eine Instandsetzung.

Die Vorlage

Ein Ersatzneubau soll den heutigen Ansprüchen an Wohnungsgrösse und -mix, Hindernisfreiheit, Energieeffizienz und Lärmschutz Rechnung tragen und die grossen Ausnützungsreserven des Areals ausschöpfen. Vorgesehen sind ein sieben- und ein sechsgeschossiges Gebäude. Der Neubau umfasst 122 preisgünstige Wohnungen, rund zwei Drittel davon Grosswohnungen mit vier oder mehr Zimmern. Leben heute rund 150 Personen in der Siedlung, werden künftig rund 400 erwartet. Geplant sind ausserdem acht zumietbare Zimmer, drei Ateliers, drei Musikübungsräume, ein Gemeinschaftsraum, ein Kindergarten mit Betreuung sowie Gewerbe- und Dienstleistungsflächen. Letztere werden unter anderem für das neue Personenmeldeamt West und für einen Raum der Offenen Jugendarbeit Zürich genutzt. Autoarm und energieeffizient nach Minergie-P- und Minergie-P-ECO-Standard konzipiert, entspricht die Siedlung den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft. Auf den Dächern produzieren Photovoltaik-Anlagen Strom für die Bewohnenden.

Für den Ersatzneubau ist ein Objektkredit von 70,714 Millionen Franken notwendig. Der Rückbau der alten Siedlung soll ab dem 2. Quartal 2022 beginnen, der Neubau im 4. Quartal 2024 bezugsbereit sein.

Minderheitsstandpunkt

Die SVP-Fraktion lehnt die Vorlage ab. Sie fordert eine zweckmässige und kosteneffiziente Renovation statt eines Ersatzneubaus. Die SVP-Fraktion kritisiert die Einschränkung der Wahlfreiheit beim Stromkonsum und den Abbau von Parkplätzen.