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Die grossen Trends im Handel im Wandel

Die globalen Trends im Handel haben konkrete Auswirkungen auf die Stadt Zürich. Welche das sind und wie sich das genau auf die Detailhandelslandschaft in Zürich auswirkt, haben wir mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Retail und Immobilien diskutiert. Schauen Sie sich das Video mit Aussagen von Markus Neukomm, Leiter Planung und Expansion Migros Genossenschaftsbund Zürich, Fredy Hasenmaile, Leiter Economic Research Credit Suisse, und weiteren interessanten Stakeholderinnen an.

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Die globalen Trends im Handel haben konkrete Auswirkungen auf die Stadt Zürich. Welche das sind und wie sich das genau auf die Detailhandelslandschaft in Zürich auswirkt, haben wir mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Retail und Immobilien diskutiert.

Daniel Müller-Jentsch, Senior Fellow und Samuel Rutz, Adjunct Fellow von Avenir Suisse, haben wir in einem persönlichen Gespräch nach ihrer Einschätzung der wichtigsten Trends für den Handel im Wandel gefragt. Lesen Sie hier die Antworten:

Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Geschäftelandschaft in der Stadt Zürich in Zukunft verändern?

Daniel Müller-Jentsch

Daniel Müller-Jentsch: Den heutigen Strukturen des Detailhandels steht ein grosser Umbruch bevor. Dieser Umbruch hat insbesondere im städtischen Umfeld weitreichende Konsequenzen. Je früher Städte diesen Wandel erkennen und gewisse Entwicklungen abfedern, desto besser sind sie für die fundamentale Verschiebung des städtischen Grundgefüges vorbereitet. Ein Grossteil der Kaufkraft wird in den Onlinehandel abwandern. Der Onlinehandel durchdringt immer mehr Marktsegmente (z.B. Lebensmittel). Der Einzelhandel wird dadurch deutlich geschwächt werden. Die benötigte Menge an Einzelhandelsflächen wird deutlich schrumpfen. Er wird nur da überleben, wo er einen eindeutigen Mehrwert, ein Erlebnis generiert. Einzelhandelsstrukturen brechen weg, und die Mischung an Angeboten verschiebt sich zu niederwertigen Angeboten. Die Verdrängung von Kleinanbietern durch Ketten ist ja schon weit fortgeschritten.

Samuel Rutz: Meiner Meinung nach wird dieser Trend in Zürich aber verspätet eintreten, da Zürich eine sehr heterogene Shopping-Struktur aufweist.

Daniel Müller-Jentsch: Da würde ich zustimmen. Zürich ist ein Premium-Standort mit einer sehr hohen Kaufkraft und qualitativ hoher Nachfrage. Darum wird dieser Trend in abgemilderter Form eintreten. Umso wichtiger ist es, sich mit der Thematik auseinander zu setzen und die globalen Trends auf Zürich herunter zu brechen und zu analysieren.

Welches sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Trends und Treiber für den Handel im Wandel für Zürich?

Samuel Rutz

Daniel Müller-Jentsch: In erster Linie sehen wir die Digitalisierung als stärksten Trend am Werke.

Samuel Rutz: Neue Arbeitsformen haben wahrscheinlich auch einen Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Menschen. Auch der demografische Wandel bestimmt die Zusammensetzung der Kundinnen und Kunden. Weiter würde ich die Mobilität zu den wichtigen Trends zählen. Wo wohnen die Menschen und wo müssen sie hinfahren um einzukaufen?

Daniel Müller-Jentsch: In Zürich ist sicherlich speziell, dass die Bevölkerung jünger wird. Global beobachten wir ja eine alternde Gesellschaft. Das bestimmt immer auch Angebot und Nachfrage im Detailhandel. Durch Migration wird die Gesellschaft in Zürich vielfältiger.

Samuel Rutz: Der Einfluss auf die räumliche Entwicklung ist nicht ausser Acht zu lassen. Wenn man über die Stadtgrenzen hinaus denkt, ist es durchaus möglich, dass die Innenstadt zu einem «Spezialmarkt» wird und die Leute mehrheitlich lieber in den grossen Malls um die Stadt herum einkaufen gehen. Zudem ist auch die Globalisierung wichtig für eine Stadt wie Zürich. Hier ist die grosse Frage: In was für einer Welt leben wir in Zukunft?

Daniel Müller-Jentsch: Abschliessend gesagt: Da ist noch viel Musik in den wichtigen Trends für den Handel im Wandel.

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