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Wohnbautätigkeit auf Rekordniveau

23. Februar 2016 - Stefanie Jörg

Im Jahr 2015 entstanden in der Stadt Zürich 3210 neue Wohnungen. So viele Wohnungen wurden in der Stadt Zürich seit 1954 nie mehr in einem Jahr gebaut. Im Vergleich zum Vorjahr entstanden 1271 Einheiten (65 %) mehr. Verglichen mit dem Spitzenjahr 2013 resultiert ein Zuwachs von 28 Prozent. Die Bautätigkeit nahm im ganzen Stadtgebiet zu.

Grafik1: Fertiggestellte Neubauwohnungen 2001-2015 nach Eigentümerart.

Grösste Bautätigkeit bei Baugenossenschaften

Wie in den vergangenen Jahren wurden im Jahr 2015 die meisten Neuwohnungen von Baugenossenschaften, privaten Gesellschaften oder im Stockwerkeigentum gebaut. Baugenossenschaften bauten doppelt so viele Wohnungen wie 2014. Im Stockwerkeigentum entstanden fast dreimal so viele Wohnungen wie im Vorjahr.

  • Baugenossenschaften bauten mit 1203 Wohnungen (37 % aller Neuwohnungen im Jahr 2015) am meisten Wohnungen.
  • Im Stockwerkeigentum entstanden 911 Wohnungen (28 %).
  • Private Gesellschaften erstellten 777 Wohnungen (24 %).
  • Natürliche Personen und die Öffentliche Hand trugen mit sechs respektive vier Prozent nur wenig zur Bautätigkeit bei.

Wie jedes Jahr beeinflussten Grossprojekte die Jahresbilanz stark. 2015 entstanden neun Bauprojekte mit je mehr als hundert neuen Wohnungen. Diese machten vierzig Prozent der Neuwohnungen aus. Bei den Baugenossenschaften und den privaten Gesellschaften können je die Hälfte der Neuwohnungen zwei grossen Projekten zugeschrieben werden.

Ersatzneubau weit verbreitet

Von den 3210 Fertigstellungen entstanden 42 Prozent (1365 Wohnungen) im Rahmen von Wohnersatzbauten. Bei 39 Prozent handelt es sich um Umnutzungsprojekte. Nur 19 Prozent der neuen Wohnungen entstanden auf unbebautem Land.

Wohnersatzbauten gehen Abbrüche voraus. Im Jahr 2015 sind 724 Wohnungen abgebrochen worden. Damit erhöhte sich der gesamtstädtische Wohnungsbestand um 2486 Wohnungen. Der Nettozuwachs war in den Kreisen 12 (486 Wohnungen), 5 (466 Wohnungen) und 2 (388 Wohnungen) am grössten.

Am meisten Neuwohnungen in Schwamendingen

Auch absolut gesehen wurden im Jahr 2015, wie schon 2014, am meisten neue Wohnungen (525 Wohnungen) im Kreis 12 erstellt. Niedrig war die Bautätigkeit in den Kreisen 3 und 8. Im Kreis 1 entstanden, wie in den meisten Jahren, keine neuen Wohnungen.

Grafik 2: Nettozuwachs, Neuwohnungen und Abbrüche pro Stadtkreis für die Jahre 2009–2015.

Grosse Wohnbauprojekte in Schwamendingen und Escher Wyss

Zwei grosse Genossenschaftsprojekte bestimmten die Neubautätigkeit im Kreis 12: 300 Wohnungen entstanden in Saatlen (Hunziker Areal/mehr als wohnen) und 200 Wohnungen in Hirzenbach (Mattenhof/Sunnige Hof). Baugenossenschaften waren auch in den Quartieren Leimbach, Wollishofen, Fluntern, Höngg und Wipkingen die wichtigsten Bauherren. Dort erstellten sie drei von vier Wohnungen. Dafür entstanden in den Kreisen 3, 4, 5 und 8 keine Genossenschaftswohnungen.

Am meisten Eigentumswohnungen entstanden in den Quartieren Escher Wyss (316 Wohnungen), Unterstrass (196 Wohnungen) und Seebach (132 Wohnungen). Die Eigentumswohnungen in Unterstrass (Guggach) und Seebach (The Metropolitans) sind je einem Grossprojekt zuzuschreiben. Ein Spezialfall ist das Neubauprojekt Maaghof im Escher Wyss Quartier (219 Wohnungen). Die Überbauung ist als Stockwerkeigentum ausgestaltet, aber nur die Wohnungen von zwei der sieben Gebäude wurden verkauft. Die 137 Wohnungen der übrigen Gebäude werden vollständig vermietet.

Private Gesellschaften waren besonders aktiv in Escher Wyss (150 Wohnungen), Altstetten (146 Wohnungen) und im Langstrassenquartier (103 Wohnungen). 

Grafik 3: Fertiggestellte Bauprojekte 2015, nach Eigentümerart und Anzahl Wohnungen.

Auch in Zukunft hohe Bautätigkeit

Ende 2015 waren knapp 6000 Wohnungen im Bau. Trotz einem Rückgang gegenüber 2014 ist die Zahl nach wie vor hoch. Private Gesellschaften sind beim Bau von rund zwei Drittel der Neuwohnungen beteiligt, Baugenossenschaften bei knapp einem Drittel. Die meisten Fertigstellungen der nächsten Jahre werden im Kreis 9 erwartet. Stockwerkeigentumsgemeinschaften entstehen erst beim Bauabschluss, weshalb die entsprechende Grössenordnung bei den Wohnungen im Bau nicht ersichtlich ist. Wohneigentumsprojekte werden in der Regel von privaten Gesellschaften realisiert.

Grafik 4: Projektierte Wohnungen in laufenden Bauprojekten 2008-2015 am Jahresende nach Eigentümerart.

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