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Die Mütter des Baby-Booms: Unterschiede nach Alter und Einkommen

2. März 2016 - Klemens Rosin

Stadtzürcher Frauen sind besonders gebärfreudig: Zürich hat die höchste Fertilitätsrate der grösseren Schweizer Städte (Grafik 1: Anzahl Geburten pro tausend Einwohnerinnen und Einwohner, rohe Fertilitätsrate genannt). Im europäischen Vergleich befindet sich die Stadt Zürich im vorderen Bereich der Rangliste. Einzig Oslo, Stockholm und Amsterdam weisen höhere rohe Fertilitätsraten als Zürich auf.

Grafik 1: Rohe Fertilitätsrate von Schweizer und europäischen Städten

Die hohe Geburtenzahl pro Zürcherin zeigt sich auch in einer anderen Messgrösse, der (altersspezifischen) Fertilitätsrate, der Anzahl Geburten pro tausend Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren. Im Jahr 2015 wurden in der Stadt Zürich 47 Kinder pro tausend Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren geboren. Die Fertilitätsrate ist seit dem Jahr 2000 um 23 Prozent angestiegen. Bei welchen Zürcherinnen sind besonders hohe Fertilitätsraten festzustellen? Um diese Frage zu beantworten, werden in dieser Publikation die Fertilitätsraten verschiedener Alters- und Einkommensgruppen in der Stadt Zürich untersucht.

Alter 35 ist das neue Alter 25: Verdopplung der Fertilitätsraten

Die Fertilitätsraten der Zürcherinnen unterscheiden sich wesentlich nach Altersklasse (Grafik 2). Die höchste Fertilitätsrate weisen die 30- bis 34-Jährigen auf. In diesem Altersbereich ist die Fertilität in den letzten Jahren leicht angestiegen, während die Raten bei den 20- bis 29-jährigen Frauen sanken. Vor allem bei den 35- bis 39-Jährigen ist die Veränderung der Fertilitätsrate bemerkenswert: Aktuell werden pro Frau dieser Altersklasse doppelt so viele Kinder geboren wie im Jahr 2000. Damit liegt die aktuelle Fertilitätsrate der 35- bis 39-jährigen Frauen sogar höher als die Rate der 25- bis 29-Jährigen in den 1990er Jahren; bezüglich Fertilität ist das Alter 35 das neue Alter 25.

Grafik 2: Fertilitätsrate nach Altersklasse

Wer kann sich Kinder leisten?

«Wer Geld und keine Kinder hat, der ist nicht wirklich reich, wer Kinder und kein Geld hat, der ist nicht wirklich arm» besagt ein Sprichwort. In der Stadt Zürich ist es jedoch so, dass Frauen mit höherem Familieneinkommen auch eine höhere Fertilitätsrate aufweisen (Jahr 2013, Grafik 3); das gilt insbesondere für die Altersklassen mit den höchsten Fertilitätsraten, die 30- bis 34- sowie die 35-bis 39 Jährigen. Einzig bei den 20- bis 24-jährigen Zürcherinnen nehmen die Fertilitätsraten mit höherem Familieneinkommen ab.

Grafik 3: Fertilitätsrate nach Alter und Familieneinkommen in Schweizer Franken (Jahr 2013)

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