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Moderater Anstieg des Wohnungsleerstands

Medienmitteilung

Die Zahl der leerstehenden Wohnungen hat sich im letzten Jahr geringfügig erhöht. Am 1. Juni 2009 standen im Kanton Zürich 4 310 Wohnungen leer. Das sind 330 resp. 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Leerwohnungsziffer liegt bei 0,66 Prozent. In der Stadt Zürich hat sich der Leerstand zwar auf 109 Wohnungen fast verdoppelt, bei einer Ziffer von 0,05 Prozent ist der Wohnungsmangel aber nach wie vor akut.

5. August 2009

Im Vorjahr hatte sich die zunehmende Knappheit auf dem Wohnungsmarkt in einer rückläufigen Leerstandsquote trotz hoher Bautätigkeit niedergeschlagen. Im laufenden Jahr sorgt die Wirtschaftskrise für eine leichte Entspannung (vgl. Grafik im Anhang).

Der Wiederanstieg der Leerstandsquote ist allerdings moderat. Zudem macht er sich bei den Neubauten kaum bemerkbar. Neuerstellte Wohnungen finden weiterhin guten Absatz; die Zahl der Leerstände blieb in diesem Segment trotz weiterhin reger Bautätigkeit konstant bei 680 Wohnungen.

Nach wie vor grosser Nachfrageüberhang
In der Stadt Zürich standen am 1. Juni 109 Wohnungen leer. Dies entspricht einem Leer-
wohnungsbestand von 0,05 Prozent. Das ist wenig und bedeutet gegenüber dem Vorjahr, als die Leerziffer noch bei 0,03 gestanden hatte, nur eine minime Entlastung. Etwas atypisch ist in der Stadt Zürich die Erhöhung des Leerstands bei den Neubauwohnungen: 31 der leer ausgewiesenen Wohnungen wurden in (eher luxuriösen) Neubauten angeboten. Zählt man nur die Wohnungen, die über zwei Jahre alt sind, hat sich das Angebot gegenüber dem letzten Jahr lediglich von 56 auf 78 erhöht. Das ist kaum merklich. Trotz intensiver Bautätigkeit – allein in der Stadt Zürich wurden in den letzten zehn Jahren über 13 000 neue Wohnungen erstellt – besteht nach wie vor ein grosser Nachfrageüberhang.

Wenig Absatzprobleme für Neubauten, aber steigender Altbau-Leerstand in der Agglomeration
Neben der Stadt Zürich weist auch Winterthur eine deutliche Erhöhung des Leerstands auf. Hier wurden die vielen Neuwohnungen aber praktisch vollständig belegt. Nur 11 Wohnungen, die jünger als zwei Jahre waren, standen leer (Vorjahr: 81). Das bedeutet, dass sich der Leerstand in Winterthur zunehmend im Altbestand kumuliert.
 
Ähnliches gilt für den engeren Agglomerationsraum: die hohe Bautätigkeit der letzten Jahre hat zu keinen nennenswerten Absatzproblemen geführt. In einigen Gemeinden wie Bülach, Regensdorf, Illnau-Effretikon und Stäfa erhöhte sich aber als Reaktion darauf der Leerstand in Altbauten.

Grösser ist der Absorptionszeitraum für Neubauwohnungen zum einen am äusseren Agglomerationsrand und auf dem Land, wo die Nachfrage tiefer ist. Zum anderen ist am rechten Zürichseeufer das gleiche Phänomen wie in der Stadt zu beobachten: Hier gehören viele Neubauten dem Luxus-Segment an und stehen bei der momentanen Wirtschaftslage während längerer Zeit leer.