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100 Jahre Statistik am Napfplatz

Medienmitteilung

Statistik Stadt Zürich feiert am 18. September 2009

Jubiläum am Napfplatz: Statistik Stadt Zürich feiert sein 100-jähriges Wirken an seinem Stammsitz, dem ehrwürdigen «Haus zum Napf», mit einem Jubiläumstag. Im Mittelpunkt steht am kommenden Freitag einerseits das Haus selbst – mit seiner Geschichte, seinen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie der Buchvernissage «Das Haus zum Napf». Anderseits kommt aber auch die Statistik nicht zu kurz: Mit einem Blick zurück und einem Ausblick auf die Zukunft, mit Kurzreferaten, einer Podiumsdiskussion sowie einigen Begegnungen der besonderen Art präsentiert sich Statistik Stadt Zürich der interessierten Öffentlichkeit.

15. September 2009

Wir schreiben das Jahr 1909, als das Statistische Amt der Stadt Zürich sein Domizil im Haus zum Napf an der Napfgasse 6 bezieht. Das Amt selber wurde bereits 1893 gegründet – als Folge der ersten Stadtvereinigung und dem daraus entstandenen Bedürfnis nach Zahlen. Von der Napfgasse 6 aus erfolgt auch heute noch die statistische Durchleuchtung und Beschreibung der Stadt Zürich und ihrer Agglomeration.

Traditionsreiches Haus mit bewegter Geschichte
Das Haus am Napfplatz diente seit der frühesten Erwähnung im 14. Jahrhundert bis zu seiner Bestimmung als städtische Töchterschule im Jahr 1793 verschiedenen Zürcher Bürgerfamilien als Wohnung, darunter beispielsweise der Familie von Ratsherr Rudolf Brun, einem späten Nachkommen aus dem Geschlecht des berühmten gleichnamigen Bürgermeisters. Nach 60 Jahren Töchterschule waren in dem Haus unter anderem ein Pensionat für Studierende, eine Musikschule und ein Privat-Tanz-Lehr-Institut untergebracht. Verschiedene Installationen und Inszenierungen werden am Jubiläumstag den speziellen Charakter des Hauses unterstreichen und die früheren Nutzungen aufzeigen. Die Gelegenheit, das stattliche Gebäude am Jubiläumstag von innen zu besichtigen, sollte man sich daher nicht entgehen lassen.

Führungen, Buchvernissage und Interventionen
«Auf der Suche nach der Ordnung der Dinge» heisst das Motto der Führungen rund um das Haus und den Napfplatz; sie vermitteln den Besucherinnen und Besuchern Informationen zur Geschichte, zu den verschiedenen Baustilen, aber auch zur Statistik. Die Vernissage zur Neuauflage des Buches «Das Haus zum Napf» findet ebenfalls am Jubiläumstag statt. Und schliesslich sorgen verschiedene Interventionen für Spannung: So werden sonderliche Berufsleute wie ein Erbsenzähler, eine Duschsängerin, ein Ausrufer, eine Netzspinnerin und ein Archäologe den ganzen Tag lang unterwegs sein und sich mit dem Haus, seinen Leuten und Besuchern befassen.

Statistik gestern, heute und in Zukunft
Wie wohl jede andere Wissenschaft erlebt auch die Statistik einen steten Wandel – sowohl im Verständnis der Produzenten als auch der Konsumenten, und sie profitiert von den Errungenschaften der Informationstechnologie. PC statt Lochkarten, Stichprobe statt Vollerhebung: Dies nur zwei Beispiele fundamentaler Veränderungen mit enormen Auswirkungen auf die statistische Arbeit. Hinzu kommen vermehrt Anforderungen eines adäquaten Datenschutzes. Statistisches Verständnis und statistische Arbeit – gestern, heute und in Zukunft – sind Themen, die am Jubiläum aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden.

Podiumsgespräch: Öffentliche Statistik und Politik
Statistische Arbeit darf nie Selbstzweck sein. Und sie muss auch – darüber besteht kein Zweifel – fundamentalen Prinzipien wie beispielsweise Kontinuität, Transparenz oder Unparteilichkeit gehorchen. Eine auf diesen Eckpfeilern  aufbauende öffentliche Statistik gehört zum Selbstverständnis und mehr denn je zum «service public» demokratischer Gesellschaften. Eine Vielzahl an Informationen ist via Internet allen Interessierten frei zugänglich. Die statistische Information dient aber nicht nur der einzelnen Bürgerin und dem einzelnen Bürger, sondern in hohem Mass der Politik, der Verwaltung, der Wirtschaft und der Wissenschaft. Statistische Ergebnisse bilden wichtige Entscheidungsgrundlagen, beispielsweise bei der Gestaltung von Angeboten oder der Planung von Infrastrukturen.

Welchen Einfluss aber hat die Statistik tatsächlich auf die Politik? Braucht gute Politik gute Statistik? Diese und weitere Fragestellungen diskutieren die folgenden Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Statistik in einem Podiumsgespräch:

  • Jacqueline Badran, Gemeinderätin Stadt Zürich (SP)
  • Michael Baumer, Fraktionspräsident FDP des Zürcher Gemeinderates
  • Andreas Ladner, Professor am IDHEAP in Lausanne
  • Dieter Marmet, Managing Partner bei Wüest & Partner, Zürich
  • Christoph Menzel, Präsident des Schweizerischen Ethikrates
  • Walter Wittmer, Direktor Statistik Stadt Zürich 
Leitung: Rudolf Steiger, Titularprofessor für Menschenführung und Kommunikation an der ETH Zürich.