Global Navigation

Hinschied von alt Stadträtin Frau Dr. Emilie Lieberherr

Medienmitteilung

Der Stadtrat hat die schmerzliche Pflicht, zu informieren, dass Frau alt Stadträtin Dr. Emilie Lieberherr am Montag, 3. Januar 2011, im Alter von 86 Jahren verstorben ist. Emilie Lieberherr wurde 1970 als erste Frau in die Zürcher Stadtregierung gewählt und stand bis zu ihrem Rücktritt 1994 dem Sozialdepartement vor. Mit Emilie Lieberherr verliert die Stadt eine grosse Zürcherin und eine charismatische und verdiente Persönlichkeit. Den Angehörigen spricht der Stadtrat sein herzliches Beileid aus.

4. Januar 2011

Frau alt Stadträtin Dr. Emilie Lieberherr war von 1970 bis 1994 Mitglied des Stadtrates und Vorsteherin des Sozialdepartements und wurde als erste Frau überhaupt in die Zürcher Stadtregierung gewählt. Auf ihre tatkräftige Initiative hin wurde die Alters-, Jugend- und Frauenpolitik erweitert. Die Wirkungskreise Kleinkinder, Menschen mit Behinderung, Arbeitslosigkeit und Drogenpolitik kamen neu dazu. Zu den Pionierleistungen von Emilie Lieberherr gehörten u. a. die Alimentenbevorschussung, der intensivierte Bau von städtischen Altersheimen, die Stiftung Wohnfürsorge für betagte Einwohnerinnen und Einwohner, die Einrichtung zahlreicher Jugend-Treffpunkte in den einzelnen Quartieren sowie Einsatzprogramme für arbeitslose Jugendliche. In der Drogenpolitik gestaltete Emilie Lieberherr das noch heute handlungsleitende Modell der vier Säulen mit. Mit ihrer Idee der kontrollierten Heroinverschreibung stärkte sie massgebend die Säulen «Überlebenshilfe» und «Therapie».

In ihrem politischen Schaffen war Emilie Lieberherr national und über die Stadtgrenzen hinaus aktiv. Sie setzte sich seit den 1960er Jahren für die Gleichstellung von Frau und Mann ein und trug als Präsidentin des Aktionskomitees für den Marsch nach Bern massgeblich zur Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz bei. Als Gründungsmitglied und Präsidentin des damaligen Konsumentinnenforums der Deutschen Schweiz und des Tessins ist sie eine der Vorkämpferinnen des Konsumentenschutzes in der Schweiz.

Von 1978 bis 1983 vertrat Emilie Lieberherr als eine der ersten Frauen im Ständerat die Interessen des Kantons Zürich in Bern. Die Sozialpolitik, Fragen des Konsumentenschutzes und Gleichstellungspolitik bildeten die Schwerpunkte ihres politischen Wirkens auf nationaler Ebene.

Mit Emilie Lieberherr verliert die Stadt eine grosse Zürcherin und eine charismatische und verdiente Politikerin. Emilie Lieberherr war eine bedeutende Persönlichkeit mit immenser Schaffenskraft und mit grossem Herzen für die Anliegen der Zürcherinnen und Zürcher, insbesondere für die Jugend, für Frauen und für Seniorinnen und Senioren.

Der Stadtrat wird der Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren und spricht den leidgeprüften Angehörigen sein herzliches Beileid aus.

 

Weitere Informationen