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Die Bevölkerungszahl der Stadt Zürich wird weiterhin steigen

Medienmitteilung

Bevölkerungsszenarien für die Stadt Zürich bis 2025

Die Wohnbevölkerung der Stadt Zürich wird gemäss neuesten Abschätzungen von Statistik Stadt Zürich vor allem als Folge der regen Bautätigkeit auch in den nächsten 15 Jahren weiter wachsen. Ausgehend von rund 385 500 Personen im Jahr 2010 weisen die drei betrachteten Szenarien für 2025 eine Bandbreite von 426 300 bis 468 200 Personen auf.

7. Juni 2012

Die neusten Bevölkerungsszenarien wurden mit einem von Statistik Stadt Zürich eigens für die städtischen Bedürfnisse entwickelten Modell erstellt, das demografische Veränderungen kleinräumig abbildet. Wie bei jedem Modell sind die Szenarien massgeblich von den zugrunde liegenden Annahmen abhängig.

Die Zahl junger Erwachsener nimmt am stärksten zu

Die Alterspyramiden der Frauen und der Männer werden sich gemäss den Rechnungen bis 2025 deutlich verändern: Einerseits werden die mittleren Altersjahrgänge (30 – 64 Jahre) stark wachsen. Grund dafür ist die Altersverteilung der zuziehenden Personen – die Gruppe der 15- bis 30-Jährigen überwiegt dabei klar. Andererseits beobachtet man einen Zuwachs bei den Kindern und Jugendlichen. Dieser entsteht erstens durch die in den letzten Jahren gestiegene Geburtenrate, zweitens als Folge der wachsenden Anzahl Frauen im gebärfähigen Alter. Im Altersbereich von 30 bis 60 Jahren sind gemäss den Szenarien für das Jahr 2025 weiterhin die Männer in der Überzahl. Aufgrund der höheren Lebenserwartung von Frauen wendet sich das Verhältnis ab dem 70. Altersjahr zu deren Gunsten.

Anteil der Ausländerinnen und Ausländer

Der Anteil Ausländer/-innen in der Stadt Zürich steigt gemäss mittlerem Szenario von 31,0 Prozent im Jahr 2011 auf 32,6 Prozent im Jahr 2025. Im Szenarienmodell werden vier Nationengruppen unterschieden: Personen aus der Schweiz, Personen aus dem deutsch-sprachigen Europa, Personen aus dem übrigen Europa und solche aus dem aussereuropäischen Raum. Die Zahl der Personen aus Deutschland und Österreich nimmt am stärksten zu; bis im Jahr 2025 ist mit einem Wachstum von rund 21 000 auf etwa 55 000 Personen zu rechnen. Die Zahl der nicht-deutschsprachigen Europäerinnen und Europäer wird leicht sinken (-2400 Personen). Die kleinste Gruppe – Personen aus dem aussereuropäischen Raum – wird voraussichtlich um rund 9400 auf 32 500 Personen zunehmen.

Unterschiedliche Entwicklung in den Stadtkreisen

In den betrachteten Szenarien wird mit steigenden Bevölkerungszahlen in allen Stadtkreisen gerechnet, ausser im Kreis 1. Je nach Stadtkreis ist der Anstieg unterschiedlich gross. Gemäss dem mittleren Szenario wird die Wohnbevölkerung im Kreis 11 bis zum Jahr 2025 mit über 13 000 Personen am stärksten zunehmen. In den Kreisen 9 (+8400 Personen), 12 (+6600 Personen), 3 (+5700 Personen) und 5 (+5000 Personen) sind ebenfalls beträchtliche Zunahmen zu erwarten. Prozentual wird der Kreis 5 bis im Jahr 2025 mit rund 40 Prozent am stärksten zulegen, gefolgt von den Kreisen 12, 11 und 9, die je nach Szenario zwischen 11 und 29 Prozent wachsen. Da die Bevölkerungsentwicklung in den Szenarienberechnungen stark von der Bautätigkeit geprägt ist, wird sich die Bevölkerungszahl in den Stadtkreisen mit schwacher Wohnbautätigkeit nicht wesentlich verändern.

Modellstruktur und Annahmen

Für die neuesten Bevölkerungsabschätzungen wurden drei Szenarien berechnet, um die Bandbreite der möglichen Entwicklung zu ermitteln. Kernstück des neuen Modells ist die Berücksichtigung des begrenzten Wohnangebots in Zürich. Es wird in allen Szenarien davon ausgegangen, dass die neu erstellten Wohnungen auch künftig vollständig belegt werden, wie dies in den vergangenen Jahren mit den tiefen Leerwohnungsbeständen von unter 0,1 Prozent der Fall war. Für die Migrationsströme bedeutet dies, dass zusätzlicher Zuzug in die Stadt Zürich stattfindet, wenn freier Wohnraum vorhanden ist.

Da das Bevölkerungswachstum in der Stadt Zürich hauptsächlich durch die Bautätigkeit getrieben wird, liegen den drei Szenarien unterschiedliche Annahmen darüber zugrunde. Für die nächsten Jahre stützen sich die Berechnungen auf verwaltungsinterne Informationen über Ort und Umfang künftiger Bauprojekte. Auf längere Sicht basiert die angenommene Bautätigkeit auf Reserveberechnungen des Amts für Städtebau.

Unterschiede in den Szenarien ergeben sich durch folgende Annahmen: Im mittleren Szenario wird der aktuelle Wohnflächenbedarf verwendet. Im unteren Szenario wird im Gegensatz dazu von einem Anstieg des Wohnflächenverbrauchs um 0,2 Quadratmeter/Jahr und einer verminderten Bautätigkeit ausgegangen. Damit wird die Annahme einer schwächeren Konjunkturentwicklung als in den beiden anderen Szenarien abgebildet. Im hohen Szenario wird hingegen eine stärkere Verdichtung angenommen als im mittleren Szenario.

Gültigkeit und Grenzen der Szenarien

Die Bandbreite der drei Szenarien deckt einen plausiblen Bereich für die zukünftige Bevölkerungsentwicklung ab. Dabei wird das mittlere Szenario als das realistischste betrachtet und sollte zumindest für die nächsten sechs bis acht Jahre eine relativ hohe Zuverlässigkeit aufweisen, u. a. weil in dieser Zeit die heute bereits geplanten Bauvorhaben realisiert werden. Für die weitere Entwicklung sind die berechneten Szenarien mit einer grösseren Unsicherheit behaftet. Insbesondere der Konjunkturverlauf kann sich direkt auf die Bevölkerungsentwicklung auswirken. Diesem Umstand ist bei der Verwendung der Bevölkerungsszenarien Rechnung zu tragen.

Grafiken siehe Medienmitteilung als PDF unten.