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Stabiles Preisniveau trotz Ausverkaufs

Medienmitteilung

Zürcher Index der Konsumentenpreise im Januar 2013

Der Zürcher Index der Konsumentenpreise weist im Januar 2013 gegenüber dem Vormonat keine Teuerung aus. Das Preisniveau blieb bei einem Indexstand von 98,8 Punkten praktisch unverändert (Basis Dezember 2010 = 100). Innert Jahresfrist hingegen, also zwischen Januar 2012 und Januar 2013, sanken die Preise um durchschnittlich 0,1 Prozent.

12. Februar 2013

Das stabile Preisniveau im Januar ist das Resultat gegensätzlicher Preisentwicklungen in den verschiedenen Ausgabenbereichen des Zürcher Index der Konsumentenpreise: Höhere Preise für Strom, Hotelübernachtungen, Autos und Nahrungsmittel wurden von günstigen Ausverkaufsangeboten für Kleider und Schuhe sowie für Möbel nahezu ausgeglichen.

In der Hauptgruppe Alkoholische Getränke und Tabak stieg der Index gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent. Nach Aktionen in der Vorperiode zogen die Preise für Schaumwein wieder an. Teurer wurden auch Wein, insbesondere inländischer Rot- und ausländischer Weisswein, sowie Bier. Die Preise für Tabakwaren wurden im Berichtsmonat nicht erhoben.

Der Index der Hauptgruppe Wohnen und Energie stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Prozent. Verantwortlich dafür waren vor allem höhere Stromtarife. Etwas teurer wurde auch Heizöl (+0,3 %; Stichtage: 3. und 15. Januar). Preisdämpfend hingegen wirkten tiefere Gastarife und günstigere Preise für Materialien für den Wohnungsunterhalt.

Höhere Tarife für Hotelübernachtungen führten im Bereich Restaurants und Hotels zu einem Indexanstieg gegenüber dem Vormonat von 1,0 Prozent. Mehr bezahlen musste man auch für Mahlzeiten in Restaurants und Cafés sowie in Personalrestaurants.

Das Preisniveau des Bereichs Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent. Teurer wurden Gemüse wie Auberginen, Tomaten, Broccoli und Nüsslisalat, (Bohnen-)Kaffee, Süssgetränke in 1,5-Liter-Flaschen, Geflügel, Schweine- und Schaffleisch, Fruchtsäfte sowie Mandarinen und Clementinen. Günstiger wurden Wurst- und Fleischwaren wie Kalbsbratwürste, Salami oder Kochspeck. Teils waren diese Preisänderungen saisonal bedingt, teils kamen sie aufgrund von Aktionen zustande.

In der Hauptgruppe Verkehr stieg der Index gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Teurer wurden Gebrauchtwagen und neue Autos. Die Preise für Treibstoffe hingegen gaben nach (Benzin: –0,2 %, Diesel: –0,8 %; Stichtage: 3. und 15. Januar). Günstiger wurden zudem Linienflüge und Taxifahrten.

Tarifaufschläge bei verschiedenen Versicherungen, insbesondere bei der privaten Krankenversicherung und der Motorfahrzeugversicherung, hatten im Bereich Sonstige Waren und Dienstleistungen ein im Vergleich zum Vormonat höheres Preisniveau zur Folge (+0,2 %). Teurer wurden auch Geräte für die Körperpflege, beispielsweise Rasierapparate und Haartrockner. Weniger bezahlen musste man in diesem Ausgabenbereich hingegen für Toilettenartikel und Armbanduhren.

In der Hauptgruppe Bekleidung und Schuhe machte sich der Winterschlussverkauf stark bemerkbar: Der Index sank gegenüber dem Vormonat um 10,3 Prozent. Die Preise für Kleider sanken um 11,2 Prozent, jene für Schuhe um 9,0 Prozent. Ohne Einfluss der tieferen Preise im Bekleidungssektor wäre der Zürcher Index der Konsumentenpreise im Berichtsmonat nicht stabil geblieben, sondern um 0,4 Prozent gestiegen.

In der Hauptgruppe Hausrat und laufende Haushaltsführung sank der Index innert Monatsfrist um 1,0 Prozent. Grund dafür waren tiefere (Ausverkaufs-)Preise für Möbel und für Einrichtungszubehör wie Lampen oder Spiegel. Günstiger wurden zudem elektrische Haushaltsgeräte wie Luftbefeuchter, Raclettegrills oder Nähmaschinen. Teurer dagegen wurden motorbetriebene Garten- und Haushaltswerkzeuge sowie Folienprodukte für den Haushalt.

Der Index des Bereichs Freizeit und Kultur sank im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Ursache dafür waren tiefere Preise für Bücher und Broschüren sowie für Winter- und Sommersportartikel. Günstiger angeboten wurden auch Pauschalreisen, insbesondere Badereisen. Die Preise für Computer und Software sowie für Spiel- und Hobbywaren zogen indes etwas an.

Infolge gegenläufiger Bewegungen blieb das Preisniveau in der Hauptgruppe Gesundheitspflege gegenüber dem Vormonat praktisch unverändert: Während Medikamente und medizinische Apparate und Geräte wie Brillen günstiger wurden, musste man für Zahnarzt- und insbesondere für Spitex-Leistungen mehr bezahlen.

Auch im Bereich Nachrichtenübermittlung blieb das Preisniveau innert Monatsfrist insgesamt stabil: Postdienste wurden teurer, Mobiltelefone günstiger.

In der Hauptgruppe Erziehung und Unterricht wurden im Berichtsmonat keine Preise erhoben.

Entwicklung der Inland- und Importgüter

Das Preisniveau der Inlandgüter stieg im Januar 2013 gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent, jenes der Importgüter hingegen sank um 1,6 Prozent – insbesondere der günstigeren Kleider und Schuhe wegen.

Innert Jahresfrist stiegen die Preise für einheimische Güter um 0,4 Prozent, während jene für Importgüter um 1,6 Prozent sanken. Vor allem bei Kleidern, Autos und Möbeln sowie Geräten der Unterhaltungs- und Gebrauchselektronik lagen die Preise deutlich unter jenen des Vorjahresmonats.

Neugewichtung des Warenkorbs

Die Positionen des Zürcher Index der Konsumentenpreise werden jedes Jahr neu gewichtet und so den sich verändernden Konsumgewohnheiten angepasst. Grundlage für die Gewichtung bildet die vom Bundesamt für Statistik jährlich durchgeführte Haushaltsbudgeterhebung (HABE). Bei rund 3300 aus dem Register der Telefonanschlüsse zufällig ausgewählten Privathaushalten werden die Ausgaben detailliert erhoben und zu einer durchschnittlichen Ausgabenstruktur hochgerechnet. Ausgehend von dieser Ausgabenverteilung werden anschliessend die einzelnen Indexpositionen des Warenkorbs gewichtet. Die Warenkorbgewichte für das Jahr 2013 basieren auf der HABE 2011.
Da der Anteil der Mietzinse an den Haushaltsausgaben in der Stadt Zürich grösser ist als im Landesdurchschnitt, sind die Wohnungsmieten im Zürcher Index der Konsumentenpreise mit einem Gewichtsanteil von 20,8 Prozent stärker gewichtet als im Landesindex der Konsumentenpreise (18,4 %).