Nachforschungen zu alt bekannten Themen wie Bevölkerung, Bau- und Wohnungswesen und Politik oder eher unerwarteten Themen wie zum Heiratsverhalten oder zur Fleischversorgung sind nun auf einfache Weise möglich. Historikerinnen und Historiker, Studierende und Zürich Interessierte finden in den Jahrbüchern mannigfaltige Facetten zur Geschichte von Zürich.
Heiratsverhalten und Geburtenrückgang vor hundert Jahren
Im Jahrbuch 1905 etwa erfährt man Interessantes über das Heiratsverhalten der Zürcher Wohnbevölkerung: «Die reichsdeutschen Frauen scheinen bei den anderen Heimatgruppen wesentlich beliebter zu sein als in der eigenen (nur 41% der Frauen schlossen die Ehe mit Männern der gleichen Heimatgruppe)».
Das Jahrbuch von 1910/11 beschäftigt sich dagegen intensiv mit dem Geburtenrückgang. Obwohl die Anzahl verheirateter Ehefrauen im gebärfähigen Alter seit 1900 deutlich zugenommen hatte (+24%), sank die Anzahl geborener Kinder auf 1000 verheiratete Frauen im selben Zeitraum um über 35 Prozent.
Stadtverkehr damals und heute
Interessante Entwicklungen lassen sich auch zum Thema Verkehr beobachten. Bereits 1924 beförderten die Städtischen Strassenbahnen 52,2 Millionen Personen, 2012 zählte die VBZ rund 323,3 Millionen Fahrgäste. Velofahrerinnen und Velofahrer waren schon 1943 im Verkehr exponiert, waren doch an den insgesamt 1401 Strassenverkehrsunfällen 1194 Velos beteiligt.
Fakten zur Fleischversorgung, zum Wetter und zu Popkonzerten
Die Fleischversorgung war in den früheren Jahrgängen des Jahrbuches stets ein wichtiges Thema. Im Jahre 1928 wurden im Zürcher Schlachthof 40 413 Kälber und 4990 Kühe geschlachtet, wobei nur eine einzige Kuh aus dem Ausland stammte.
Welches war der heisseste Tag im Jahr 1913? Auch darauf findet sich in den Jahrbüchern eine Antwort: Der 30. Mai, mit 28,8 Grad. Im Bereich der Popmusik halten die Jahrbücher die rasante Zunahme der Veranstaltungen seit 1968 in Zahlen fest: Nur 4 Popkonzerte wurden 1968 gespielt, 1990 waren es 112.
Leichter Zugang durch elektronische Recherchemöglichkeit
Die digitalisierten Bücher sind voller spannender Zahlen und Grafiken und geben einen guten Einblick in die damalige und heutige Typographie und Bildsprache der Statistik. In den PDF-Dateien erschliessen sich somit ungeahnte elektronische Recherchemöglichkeiten.