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Deutlicher Anstieg der Leerwohnungszahl

Medienmitteilung

Ergebnisse der Leerwohnungszählung vom 1. Juni 2014

Die Zahl leerstehender Wohnungen im Kanton Zürich hat sich 2014 deutlich erhöht. Am Stichtag 1. Juni standen 5359 Wohnungen leer, 1191 mehr als im Vorjahr, was einem Anstieg von fast 30 Prozent entspricht. Der Leerwohnungsanteil beläuft sich damit auf 0,76 Prozent, nachdem er im Vorjahr bei 0,61 Prozent lag. Auch in der Stadt Zürich haben sich die Leerstände erhöht; mit 471 leeren Wohnungen ist fast eine Verdoppelung zu verzeichnen. Die Leerstandsquote liegt aber mit 0,22 Prozent immer noch tief. In der Stadt betreffen die Leerstände vor allem teure Objekte.

6. August 2014

Mit der Leerwohnungszählung wird jährlich die Zahl der Wohnungen ermittelt, die während kürzerer oder längerer Zeit leerstehen (vgl. Kasten auf Seite 2). Der Anstieg gegenüber dem letzten Jahr beruht auf einer – im Verhältnis zur Einwohnerentwicklung – relativ hohen Neubautätigkeit. Vor allem in den Städten führte dies 2014 zu einem Anstieg der Leerstände. Mit 0,76 Prozent bleibt die Leerstandsquote jedoch weiterhin auf moderatem Niveau.

Ungleiche Verteilung der Leerstandsentwicklung im Kanton

2014 überschreitet die Leerwohnungszahl im Kanton Zürich erstmals seit 2007 wieder die 5000er-Marke. Die Zunahme von insgesamt 1191 Wohnungen verteilt sich dabei nicht gleichmässig auf den Kanton. 95 Prozent der Leerwohnungszunahme entfällt auf die Regionen Zürich, Zimmerberg, Oberland und Glatttal. Die Leerstandsquote steigt in diesen Regionen von 0,49 auf 0,76 Prozent, während sie im Weinland von 1,02 auf 0,84 Prozent sinkt. Im übrigen Kanton bleibt der Leerstand weitgehend konstant. Insgesamt befinden sich 63 Prozent aller Leerwohnungen in städtischen Gemeinden mit über 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, auf die zudem 84 Prozent des Leerwohnungszuwachses entfallen. In einzelnen Gemeinden schlagen sich grössere Bauprojekte in steigenden Leerwohnungszahlen nieder. Insgesamt entspricht der Leerstandsanteil der Neubauwohnungen mit 19 Prozent jedoch dem Wert der letzten drei Jahre.

Verdoppelung der Leerstände in der Stadt Zürich

Die starke Bautätigkeit der letzten Jahre beginnt sich auch in der Stadt Zürich auf den Wohnungsleerstand auszuwirken. Die Leerstandsquote stieg innert Jahresfrist von 0,11 auf 0,22 Prozent. In praktisch jedem Stadtkreis lässt sich eine Erhöhung feststellen. Besonders angestiegen ist der Leerstand im Escher-Wyss-Quartier, wo in den letzten Jahren viele Wohnungen erstellt wurden (Tabelle 2). Gesamtstädtisch waren am 1. Juni noch 9 Prozent aller Neubauwohnungen aus dem Jahr 2014 nicht vermietet oder verkauft. Objekte von 2013 standen noch zu 3 Prozent leer, drei- bis fünfjährige Wohnungen zu 0,4 Prozent. Der mittlere Mietpreis leerstehender Objekte liegt bei 33 Franken pro Quadratmeter (Grafik 2). Klar unter 30 Franken liegen die Quadratmeter-Mietpreise nur in den Kreisen 11 und 12.

Über die Leerwohnungszählung

Die Leerwohnungszählung wird seit 1974 nach Vorgaben des Bundes durchgeführt und erfasst bei allen Gemeinden die am 1. Juni leerstehenden Wohnungen, die entweder zur dauernden Miete oder zum Kauf angeboten werden.
Nicht erfasst werden Wohnungen, die zwar unbewohnt, jedoch schon vermietet oder verkauft sind. Die ausgewiesenen Leerstandszahlen umfassen also nur Wohnungen, die zwar ausgeschrieben sind, aber nicht vermietet oder verkauft werden können. Sie schliessen somit nur einen Teil aller in Presse und Internet ausgeschriebenen Objekte ein.
Die von der Leerwohnungszählung ausgewiesenen Resultate beziehen sich deshalb auf denjenigen Teil des Wohnungsangebots, der nicht sofort von der Nachfrage absorbiert wird (Neubauwohnungen, hochpreisige oder aber ältere, demodierte Wohnungen sowie solche an problematischen Lagen). Im Zeitverlauf ist die Leerwohnungsziffer ein sensibler Indikator für Ungleichgewichte im Wohnungsmarkt.