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Zürich isst günstig und gesund

Medienmitteilung

Lebensmittelpreise und Ernährungsverhalten in der Stadt Zürich

Zürcherinnen und Zürcher geben zehn Prozent ihres Haushaltbudgets für Lebensmittel aus. Das ist deutlich weniger als vor hundert Jahren: Damals machten Lebensmittel die Hälfte der Ausgaben aus. Drei Viertel der Zürcherinnen und Zürcher achten auf ihre Ernährung. Die Angebote der Restaurants und Lebensmittelgeschäfte werden immer seltener als Hindernis gesunder Ernährung wahrgenommen.

17. September 2015

Der grösste Teil der Ausgaben der Zürcher Haushalte, 27 Prozent, geht heute auf das Konto der Gruppe «Wohnen und Energie». Vor hundert Jahren betrug dieser Anteil 15 Prozent. Im Gegensatz dazu gingen die Ausgaben für Nahrungsmittel in dieser Zeit deutlich zurück: Von knapp der Hälfte im Jahr 1912 auf einen Zehntel im Jahr 2014. Die Ausgaben für Produkte der Körper- und Gesundheitspflege betrugen im Jahr 1912 lediglich 2 Prozent, heute machen sie bereits 15 Prozent aus.

Lebensmittel sind heute deutlich teurer als vor 100 Jahren

Das allgemeine Preisniveau ist in den letzten 100 Jahren deutlich gestiegen: Verglichen mit dem Jahr 1909 kosten Güter heute rund elf Mal so viel. Auch Lebensmittel kosten heute nominell ein Vielfaches von früher: Ein Kilo Kartoffeln kostet heute rund drei Franken; 1909 waren es 15 Rappen. Betrachtet man die inflationsbereinigten Daten, so zeigt sich, dass gewisse Lebensmittel relativ gesehen teurer, andere aber billiger geworden sind. Kartoffeln sind heute relativ gesehen doppelt so teuer wie im Jahr 1909. Im Gegensatz dazu sind Vollmilch und Rindfleisch günstiger zu haben als damals: Ein Liter Vollmilch kostet heute noch die Hälfte. Die Preise für Rindfleisch nahmen bis 1965 etwas zu, seither sind sie aber wieder deutlich gefallen. Insgesamt kostet Rindfleisch heute rund ein Sechstel weniger als vor 100 Jahren.

Akademikerinnen und Akademiker ernähren sich bewusster

Ungefähr drei Viertel der Zürcherinnen und Zürcher achten auf ihre Ernährung. In zwanzig Jahren ist dieser Anteil leicht von 73 auf 78 Prozent gestiegen. Je höher die Schulbildung, desto häufiger wird auf die Ernährung geachtet: Bei den Akademikerinnen und Akademikern sind es 84 Prozent, bei den Personen mit obligatorischer Schule als höchste Ausbildung bloss 64 Prozent. Zudem gibt es bei letzteren beträchtliche Unterschiede nach Geschlecht: Fast drei Viertel der Frauen mit obligatorischer Schulbildung achten auf ihre Ernährung, jedoch bloss die Hälfte der Männer. Bei Zürcherinnen und Zürchern mit tertiärer Bildung ist die Kluft zwischen den Geschlechtern beim Ernährungsverhalten deutlich geringer.

Am Fitnessteller scheitern die Vorsätze nicht

Was hindert die Zürcherinnen und Zürcher daran, sich gesund zu ernähren? Am häufigsten halten hohe Preise und die Gewohnheiten des Alltags davon ab. Hingegen stellen die Angebote der Restaurants und der Lebensmittelgeschäfte immer seltener ein Hindernis für gesunde Ernährung dar. Offensichtlich haben sich seit 1992 in Zürich Angebot oder Nachfrage derart geändert, dass auswärts essen seltener als ungesund betrachtet wird. Im Verlauf der letzten zwanzig Jahre wird jedoch der Zeitaufwand für Einkauf und Zubereitung immer mehr als Hindernis gesunder Ernährung wahrgenommen.

(Gemeinsame Medienmitteilung der Stadt Zürich und der Stiftung Mercator Schweiz)