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Cabaret Voltaire soll für kulturelle Nutzung gesichert werden

Medienmitteilung

Erwerb der Liegenschaft und Unterstützung durch Betriebsbeiträge

Im Jahr des 100-jährigen Dada-Jubiläums will der Stadtrat das Cabaret Voltaire als Ursprungsstätte dieser weltweit bedeutenden Kunstbewegung für die kulturelle Nutzung sichern. Deshalb beantragt er dem Gemeinderat einen Liegenschaftentausch mit der Anlagestiftung Swiss Life. Zudem will er den Trägerverein des Cabaret Voltaire weiterhin durch die Übernahme des Mietzinses sowie neu durch einen Betriebsbeitrag von jährlich 150 000 Franken unterstützen.

14. September 2016

Das Cabaret Voltaire an der Spiegelgasse 1 in der Zürcher Altstadt ist der Geburtsort der Dada-Bewegung und die wichtigste Gedenkstätte des Dadaismus. Es ist deshalb von hoher kultureller Bedeutung. Dies unterstrich zuletzt die breite internationale Berichterstattung zum 100-jährigen Dada-Jubiläum. Der Trägerverein des Cabaret Voltaire nutzt die untersten beiden Geschosse des Hauses und widmet sich der Pflege, der attraktiven Präsentation und der gegenwartsbezogenen Reflexion von Dada. Er hat das Profil des Hauses seit der Wiedereröffnung 2004 kontinuierlich und erfolgreich geschärft. Dazu hat er unter anderem die Partnerschaften mit der Universität, der ETH sowie Studiengängen der Zürcher Hochschule der Künste ausgebaut.

Langfristige Sicherung durch Liegenschaftentausch

Um das Kulturhaus langfristig an seiner Ursprungsstätte zu sichern, möchte die Stadt Zürich die sich bietende Chance nutzen, die Räumlichkeiten des Cabaret Voltaire durch ein Tauschgeschäft zu erwerben: Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat die Übernahme der Liegenschaft des Cabaret Voltaire sowie eines Mehrfamilienwohnhauses im Quartier Enge von der Anlagestiftung Swiss Life – im Tausch gegen ein Wohn- und Geschäftsgebäude in der Altstadt (Rämistrasse 39) sowie das Areal mit dem Parkhaus Hallenstrasse im Quartier Riesbach; auf dem Grundstück soll eine Neuüberbauung entstehen. Da der Wert der beiden Liegenschaften der Anlagestiftung Swiss Life höher ist, würde die Stadt eine Aufzahlung von 500 000 Franken leisten.

Mit dem Erwerb der Liegenschaft Spiegelgasse 1 kann die Stadt die kulturelle Nutzung der Räumlichkeiten des Cabaret Voltaire langfristig für die Öffentlichkeit sichern. Mit der Übernahme der Wohnliegenschaft im Quartier Enge kann zudem der städtische Bestand an gemeinnützigen Wohnungen erhöht werden. Bei allen Liegenschaften übernähmen die neuen Eigentümerinnen die bestehenden Mietverhältnisse.

Unterstützung der kulturellen Vermittlungsarbeit durch Betriebsbeitrag

Der Trägerverein Cabaret Voltaire führt den kulturellen Betrieb mit knappen finanziellen Mitteln und bislang ohne Betriebssubventionen der öffentlichen Hand. Er muss seine finanzielle Situation in hohem Masse mit Raumvermietungen aufbessern. Kulturelle Leistungen konnten in der Vergangenheit oft nur realisiert werden, wenn sich Drittmittel dafür finden liessen. Dies ist jedoch kein nachhaltiges Konzept für einen kulturhistorisch wichtigen Ort wie das Cabaret Voltaire.

Um die kulturelle Vermittlungsarbeit und ein innovatives Veranstaltungsprogramm des Cabaret Voltaire zu fördern, will der Stadtrat deshalb den Trägerverein für die Jahre 2017 bis 2020 mit jährlich 150 000 Franken entlasten und – wie bisher – die Mietkosten übernehmen. Durch den geplanten Liegenschaftentausch und eine gleichzeitig beantragte Abschreibung reduzierte sich der Mietzins, der neu auf der Basis der Kostenmiete berechnet würde, um rund 30 Prozent. Zusätzlich will der Stadtrat das Cabaret Voltaire mit einen einmaligen Beitrag von 55 000 Franken unterstützen, damit der Trägerverein die Betriebseinrichtung (insbesondere die Gastronomie-Infrastruktur) vom ehemaligen Pächter übernehmen kann. Mit diesen Massnahmen erreicht das Cabaret Voltaire eine solidere wirtschaftliche Basis. Es kann somit seine kulturelle Kernaufgabe – die Veranstaltungs- und Vermittlungstätigkeit zu Dada als zentrale Quelle der künstlerischen Moderne – wesentlich stärker wahrnehmen.

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